Stark gefährdet: Kreuzotter & Co.
Laufzeit: 2013 bis 2015
Die Kreuzotter (Vipera berus) ist in Bayern stark gefährdet. Im Zuge eines langjährigen Artenhilfprogrammes für diese Schlangenart wurden unter anderem für neun oberbayerische Landkreise eine Vielzahl ganz konkreter Vorschläge zum Schutz der seltenen Reptilien erarbeitet. Im Rahmen eines Biodiversitätsprojektes wurden in Zusammenarbeit mit den unteren Naturschutzbehörden geeignete Flächen ausgewählt, auf denen, abgestimmt mit den Eigentümern und Nutzungsberechtigten, kurzfristig die Lebensbedingungen der Tiere verbessert werden konnten.
Verbesserung von Lebensräumen der Kreuzotter
In den Landkreisen Dachau, Fürstenfeldbruck, Garmisch-Partenkirchen, Miesbach, München, Rosenheim, Traunstein und Weilheim-Schongau wurden zirka 80 Pflege- und Schutzmaßnahmen mit den Grundeigentümern und Nutzern abgestimmt und in Flussauen, Moorgebieten und Waldgebieten realisiert. So wurden Waldränder, Lichtungen und Waldwege mit kleinen Buchten versehen, um windgeschützte und besser besonnte Bereiche zu schaffen. Durch die Anlage von Schwachholzstapeln, Reisig- und Steinhaufen entstanden zusätzliche Rückzugsorte. Auflichtungen in Mooren und Flussauen erweitern die Jagdgebiete der Kreuzottern. Eine zeitlich angepasste Mahd mit höherer Einstellung verhindert Störungen und Verluste. Angelegte Gewässer ziehen Amphibien an, die vor allem jungen Kreuzottern und Ringelnattern als Nahrung dienen.
Diese Maßnahmen wurden aus unterschiedlichen Quellen finanziert: Neben den teils durch die EU kofinanzierten Förderprogrammen des Freistaates Bayern (Landschaftspflege- und Kleinstmaßnahmen), konnten die Förderprogramme der Forstbetriebe (Besondere Gemeinwohlleistungen) und Ersatzgelder genutzt werden.
Hier einige erfolgreiche Lebensraumaufwertungen für die Kreuzotter:
Palsweiser Moos/Landkreis Dachau
Isarleiten/Landkreis München
Deisenhofener Forst im Landkreis München
Moor bei Amerang/Landkreis Rosenheim
Initiator/Träger:
Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU)
Werkvertragsnehmer:
Atragene (Fachgemeinschaft für Standortskunde & Ökologie), Chur
Deutscher Verband für Landschaftspflege, Ansbach
Kooperationspartner:
Regierung von Oberbayern
Landkreise:
Bad Tölz-Wolfratshausen, Dachau, Fürstenfeldbruck, Garmisch-Partenkirchen, Miesbach, München, Rosenheim, Traunstein, Weilheim-Schongau
Ansprechpartner:
Günter Hansbauer
Landesamt für Umwelt
Weitergehende Informationen
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Was ist biologische Vielfalt?
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