Erhalt und Pflege alter Obstbaumbestände Oberfrankens
Laufzeit: 2013 bis 2018
In rund 30 Gebieten in Oberfranken wurden alte Streuobstbestände auf seltene, fast vergessene Sorten hin untersucht. Mit dem Biodiversitätsprogramm werden die alten Obstbäume langfristig durch Erhaltungszuchten, Baumpflegemaßnahmen und Information der Eigentümer gesichert. Durch den Erhalt der Bäume wird auch der Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten geschützt.
Obstschätze in Oberfranken
Es sind die alten Streuobstbestände, die wahre Schätze beherbergen: Seltene und rar gewordene Obstsorten, die oft regional begrenzt vorkommen. In den rund 30 untersuchten oberfränkischen Obstbeständen konnten bisher 184 Apfel- und 72 Birnensorten sicher bestimmt werden. Viele weitere Sorten warten noch auf ihre Bestimmung und werden bisher unter Arbeitstiteln geführt; insgesamt vermuten die Experten unter den kartierten 6.000 Obstbäumen 574 verschiedene Sorten, davon 405 Äpfel und 169 Birnen. Alte Obstbäume bieten zudem vielen Tier- und Pflanzenarten, wie Gartenrotschwanz, Fledermäusen, seltenen Insektenarten, Pilzen und Flechten, einen Lebensraum.
Durch fehlenden Schnitt oder ausbleibende Nachpflanzung sind viele Bestände hochgradig gefährdet. Mit dem Projekt sollen die Sortenvielfalt gesichert und die Streuobstbestände als wertvoller Lebensraum erhalten werden.
Verjüngungskur durch Nachzucht alter Obstsorten
Am Anfang stand die Bestandsaufnahme von Apfel- und Birnbäumen in etwa 30 oberfränkischen Streuobstbeständen. Um dem Schwund und der Überalterung der gefährdeten Obstsorten entgegenzuwirken, wurde eine Baumschule und der Ökologisch-Botanische-Garten Bayreuth mit der Nachzucht von rund 800 Bäumen beauftragt; 260 von ihnen wurden bereits ausgepflanzt.
Die Bevölkerung wird durch eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit mit Vorträgen, Sortenbestimmungskursen, Faltblättern und Info-Tafeln für das Thema sensibilisiert.
Initiator/Träger:
Regierung von Oberfranken
Weitere Beteiligte (in alphabetischer Reihenfolge):
- Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz
- Bezirksverband Oberfranken für Gartenbau und Landespflege
- Grundstückseigentümer
- Kirschenversuchsanlage Hiltpoltstein des Landkreises Forchheim
- Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege
- Landschaftspflegeverbände
- Obst- und Gartenbauvereine
- Pomologe Wolfgang Subal
- Universität Bayreuth (Ökologisch-Botanischer Garten)
- Untere Naturschutzbehörden
Landkreise:
Alle 9 Landkreise in Oberfranken
Ansprechpartner:
Gerhard Bergner
Regierung von Oberfranken
Weitergehende Informationen
Interne Links
Externe Links
Was ist biologische Vielfalt?
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