Donauried-Wiesen sind Raststation für Langstrecken-Zugvögel
Sie waten im seichten Gewässer und stochern nach Nahrung im Schlamm: Limikolen, besser bekannt als Watvögel, sind Zugvögel, die Bayern auf dem Weg von und zu ihren Brutgebieten passieren. Dabei müssen sie regelmäßige Nahrungspausen in feuchten Gebieten einlegen. Das Donauried zwischen Leipheim und Donauwörth ist so ein wichtiges Rastgebiet für Großen Brachvogel, Grünschenkel, Kampfläufer, Waldwasserläufer und Co.
In den vergangenen Jahrzehnten sind wertvolle Flächen für Limikolen und Wiesenbrüter durch Kiesabbau, die Intensivierung der Landwirtschaft und insbesondere den Anbau von Gärstoffen für die zahlreichen Biogas-Anlagen verloren gegangen. Für durchziehende Watvögel und Wiesenbrüter sind somit heute kaum noch ausreichend ergiebige Nahrungsbiotope in der intensiv genutzten Agrarlandschaft vorhanden, auch in Bayern.
Der Große Brachvogel ist eine Charakterart der Wiesengebiete, auf denen er auch noch an wenigen Stellen in Bayern brütet. Doch auch die nach Norden durchziehenden Vögel sind auf feuchte Wiesen als Zwischenstationen angewiesen.
Foto: Hans Glader/Piclease
Biotopverbundsystem für Watvögel, Wiesenbrüter & Co.
Im Rahmen eines Biodiversitätsprojektes werden rund 60 bestehende Gebiete mit insgesamt 181 Hektar Fläche als Nahrungshabitate optimiert. Gemeinsam mit den ansässigen Landwirten und Flächeneigentümern werden sie gepflegt oder so bewirtschaftet, dass sie optimal den Bedürfnissen der Zugvogel-Arten entsprechen. Ausschlaggebend ist in aller Regel, dass sie gehölzfrei und wechselfeucht sind. Nach Möglichkeit sollen sie auch als Brutplätze dienen können. So wurde ein großflächiges Biotopverbundsystem geschaffen, das auch zukünftig so bewirtschaftet werden kann, dass die durchziehenden Vogelarten bestmöglich Energie tanken können.
Das Netz der Trittsteinbiotope im schwäbischen Donautal wurde dadurch abschnittsweise in den bestmöglichen Zustand überführt, um für die verbleibenden Brutvogel-Populationen der Wiesenbrüter ausreichend viele, gut zugängliche und ergiebige Nahrungsbiotope „zum Auftanken“ vorzuhalten. Zugleich gewinnt damit das Donauried als wichtiges Rastgebiet auf der Südwest-Zugachse an Attraktivität für Zugvögel. Die Umsetzung erfolgt mit enger Einbindung der örtlichen Landwirte, unter anderem über Beweidung und Pflegemaßnahmen. Mehrere der rund 60 betroffenen Standorte, darunter auch bis zu 20 Hektar große Flächen und mehr als 5 km zusammenhängende Grabensysteme, sind im Rahmen des Projekts hinsichtlich ihres Wasserhaushalts optimiert worden. Von Vorteil sind verschiedene, mittlerweile sieben vorhandene Beobachtungsstationen und drei Naturerlebnispfade. Diese sensibilisieren Besucher für die Wichtigkeit des Erhalts dieser Feuchtbiotope im Donauried und den Schutz der riedtypischen Vogelarten.
Initiator:
Regierung von Schwaben
Träger:
Arbeitsgemeinschaft Schwäbisches Donaumoos e.V. und LPV Donautal-Aktiv e.V.
Kooperationspartner/beauftragte Dritte:
Arbeitsgemeinschaft Schwäbisches Donaumoos e.V.
Donautal-Aktiv e.V.
Gemeinden
Landwirte
Landschaftspflegefirmen
Örtliche Ornithologen
Ansprechpartnerin:
Margarete Siering, Regierung von Schwaben
margarete.siering@reg-schw.bayern.de
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