BioHolz Projekt: Vielfalt im Wald

Die ANL ist Partner im Projekt BioHolz, welches zum Ziel hat, die ökosystemaren Dienstleistungen des Waldes durch Anreicherung von Totholz und nachhaltige Nutzung zu fördern.


Das Foto zeigt die offizielle Trophäe der UN Dekade für biologische Vielfalt und symbolisiert ein Holzbäumchen. Im Hintergrund ist Totholz zu sehen.

BioHolz ist als Projekt der UN-Dekade der biologischen Vielfalt ausgezeichnet! Die Auszeichnung wird an Projekte verliehen, die sich in vorbildlicher Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen.


Weitere Informationen:

bioholz-projekt.de

www.undekade-biologischevielfalt.de


Video zum Projekt

Vorschaubild zum Video. Link zum Video: www.youtube.com/watch?v=7KSwuSHdaG4&feature=youtu.be

Totholz im Wald ist Grundlage für eine hohe Biodiversität und für den Ablauf wichtiger Ökosystemdienstleistungen. Einerseits bietet es während des Abbauprozesses Lebensraum für viele unterschiedliche Tiere, andererseits werden über den Abbau durch Pilze Nährstoffe zurück in den Kreislauf überführt. In Wirtschaftswäldern mit dem Ziel, möglichst viel Holz zu produzieren, wird Totholz aber nicht immer im Wald belassen. Denn liegendes oder stehendes Totholz kann etwa die Ernte behindern oder zur Ausbreitung von Schädlingen beitragen.

Ein großer, toter Baumstamm mit dicken Seitenästen liegt auf dem Waldboden. Er ist von Moos bewachsen und mehrere kleine Bäume wachsen auf dem Totholz.

Totholz spielt eine wichtige Rolle im natürlichen Waldsystem (Foto: Jan-Mallander/pixabay).

: Auf einem noch stehenden aber abgestorbenen Baumstamm wachsen zahlreiche Baumpilze

Pilze wie der Zunderschwamm sind auf Totholz angewiesen, welches sie abbauen und so Nährstoffe wieder für den Wald verfügbar machen (Foto: Clemens Stenner/piclease).

Im Projekt BioHolz wird erforscht, durch welche Maßnahmen Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen auch im Wirtschaftswald erhalten werden können. Untersucht wird die Rolle von Holz in natürlichen und wirtschaftlichen Prozessen. Es werden verschiedene Möglichkeiten praktisch erprobt, mit denen der Anteil von Totholz als wichtigem Lebensraum, auch in bewirtschafteten Wäldern, erhöht werden kann.

Dafür arbeiten Forschende aus unterschiedlichen Disziplinen mit Vertretern der Forstwirtschaft und des Naturschutzes zusammen. Projektpartner ist neben mehreren Universitäten oder dem Nationalpark Bayerischer Wald auch die ANL.

Das Projekt gliedert sich in sechs Teilprojekte. Jedes Teilprojekt ist in eine Reihe Arbeitspakete unterteilt, die teils parallel ausgeführt werden und teils aufeinander aufbauen.

  • Das Teilprojekt Koordination und Datenmanagement stellt die Abstimmung zwischen den Projektpartnern sicher, so dass die wissenschaftlichen und anwendungsorientierten Arbeiten effektiv ineinandergreifen. Außerdem sorgt die Koordination für ein übergreifendes Datenmanagement, damit die Projektergebnisse dauerhaft verfügbar bleiben.
  • Das Teilprojekt Experimente zu Biodiversität und Ökosystemleistungen arbeitet mit experimentellen Methoden unter anderem an Fragen der Steuerung von dynamischen Prozessen beim Abbau von Totholz. Es werden verschiedene Freilandexperimente durchgeführt, in denen die Entwicklung von Organismengemeinschaften, die organisches Material zersetzen, untersucht wird. Besonderer Fokus liegt auf Käfern und Pilzen. In einem weiteren Experiment wird die Wirkung von im Wald belassenen Kronen gefällter Bäume als Verbissschutz untersucht.
  • Das Teilprojekt Ökonomische Optimierungspotenziale für das Angebot von Biodiversität und Ökosystemleistungen ermittelt, welche Optionen zum Schutz der biologischen Vielfalt aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll erscheinen.
  • Das Teilprojekt Gesellschaftliche Wahrnehmung und Bewertung von waldbasierten Ökosystemleistungen untersucht durch Befragungen unterschiedlicher Akteursgruppen die Akzeptanz verschiedener Optionen zur Förderung von biologischer Vielfalt und Ökosystemleistungen in Wäldern.
  • Im Teilprojekt Ökosystemleistungen auf Landschaftsebene: Modellierung auf der Basis verschiedener Szenarien werden Modelle erstellt, um die verschiedenen Ökosystemleistungen auf Landschaftsebene abschätzen zu können. Dabei wird berechnet, wie sich unterschiedliche Nutzungsszenarien (also wieviel Totholz belassen wird) auf verschiedene Dienstleistungen (wie Holzmenge, Artenvielfalt, aber auch Wert für den Tourismus) auswirken.
  • Im Teilprojekt Handlungsoptionen für die Förderung von Biodiversität und Ökosystemleistungen in Wäldern werden praxisrelevante Projektergebnisse für Akteure aus Forstwirtschaft und Naturschutz aufbereitet und veröffentlicht. Hier werden auch Zusammenfassungen für politische Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit erstellt.

Projektlaufzeit: 01. Juli 2015 bis 30. Juni 2021
Projektvolumen: 3.130.568,00 Euro
Projektpartner:

  • Philipps-Universität Marburg
  • Julius-Maximilians-Universität Würzburg
  • Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
  • Technische Universität München
  • Landesbund für Vogelschutz (LBV)
  • Bischöfliches Ordinariat Passau
  • Nationalpark Bayerischer Wald
  • Forstbetrieb Eichelberg
  • Bäuerlicher Privatwald Langhammer
  • Erlebnisakademie
  • Gymnasium Zwiesel
  • Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL)

Fördergeber: Gemeinsam gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) aus Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB).

Externer Link: www.bioholz-projekt.de/


Ansprechpartner:

Dr. Wolfram Adelmann
Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL)
Fachbereich 2: Angewandte Forschung und Wissenstransfer
Seethalerstraße 6
83410 Laufen
Telefon +49 8682 8963-55
E-Mailadresse.

Wir

Informationsangebote

Arbeitsschwerpunkte


nach oben