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Veranstaltung Bodenkundliche Baubegleitung und Bodenrekultivierung

Im Rahmen der Veranstaltung „Bodenkundliche Baubegleitung und Bodenrekultivierung“ der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege wurde der Bogen von den fachlichen Rahmenbedingungen bis hin zur praktischen Umsetzung gespannt. Es wurden Möglichkeiten zum Schutz von Böden bei Baumaßnahmen, Rekultivierung und Folgebewirtschaftung sowie Möglichkeiten zur Beseitigung von Schäden vorgestellt und diskutiert. Die entsprechenden Anforderungen aus fachlicher Sicht sind unter anderem in Deutschland im Leitfaden Bodenkundliche Baubegleitung (BBB) des Bundesverbands Boden (BVB) und in Österreich in den Richtlinien zur sachgerechten Bodenrekultivierung des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) dokumentiert.

Bei Baumaßnahmen sind Veränderungen der Bodenoberfläche die Regel. Durch eine Bodenkundliche Baubegleitung können die Schäden so gering wie möglich gehalten werden.
Foto: Georg Juritsch.

 

Durch Bodenbewusstseinsbildung bei den handelnden Akteuren (zum Beispiel Bauherren und Bauwirtschaft) sowie über entsprechende Auflagen durch die zuständigen Behörden ist es möglich, vorhandene fachliche Standards in der Praxis zur Anwendung zu bringen. Letzteres ermöglicht insbesondere den Planungsbüros in Ausschreibungen und Leistungsverzeichnissen darauf Bezug zu nehmen.

Einführung in die Bodenkundliche Baubegleitung (BBB) durch den Referenten Dipl.-Ing. agr. Jörg Schneider.
Foto: Magdalena Neuhofer, ANL-Praktikantin.

 

Im Vollzug erweist sich die fachliche Qualifikation sowohl der in der Behörde zuständigen als auch der im Planungsprozess beziehungsweise mit der BBB befassten Personen als entscheidend. Zudem muss auf eine Unabhängigkeit der BBB Wert gelegt werden. Die gesetzlichen Grundlagen beziehungsweise die Vollzugspraktiken müssen gegenüber dem aktuellen Stand so konkretisiert sein, dass eine BBB nach Maßgabe der Erheblichkeit des Bodeneingriffes vorgeschrieben werden kann.

Tagungsexkursion: Vorstellung des Projektes Moosleitner in Asten/Lamprechtshausen durch Stephan Kettl.
Foto: Cecilia Tites, ANL.

 

Für die Praxis der BBB erweist sich eine klare Festlegung des Rekultivierungsziels als unumgänglich, nicht zuletzt vor dem Hintergrund notwendiger Erfolgskontrollen. Die Wiederherstellung land- oder forstwirtschaftlich gut nutzbarer Böden ist nicht das einzig denkbare Rekultivierungsziel.

Fishbowl-Diskussion zur Theorie und Praxis der Bodenkundlichen Baubegleitung.
Foto: Magdalena Neuhofer, ANL-Praktikantin.

 

Für die Zukunft werden weitere Schritte für einen flächendeckenden, qualitätsvollen Bodenschutz für erforderlich erachtet. Für die weitere Etablierung dieser Instrumente sollen einheitliche Qualitäts- und Ausbildungsstandards sowie Anleitungen für die BBB erarbeitet werden. Weiterhin sollen für die fachliche Unterstützung der zuständigen Behörden einheitliche Vollzugshinweise erarbeitet werden. Die in einer Vorgängerveranstaltung der ANL im Jahr 2013 zum Thema BBB angedachte, transnationale Zusammenarbeit kann hierzu einen wertvollen Beitrag leisten.

Ansprechpartnerin:

Cecilia Tites
Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL)
Fachbereich 1: Biologische Vielfalt
Seethalerstraße 6
83410 Laufen
Telefon +49 8682 8963-39

Kooperationspartner:

• Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV)
• Fachbeirat für Bodenfruchtbarkeit und Bodenschutz im Österreichischen Lebensministerium
• Bundesverband Boden
• Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES)
• Österreichische Bodenkundliche Gesellschaft
• Land Salzburg, Referat Agrarwirtschaft, Bodenschutz und Almen

© Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege 2018