Implementation of Landscape Ecological Knowledge in European Urban Practice
2009 hat Univ.-Prof. Breuste (Univ. Salzburg, Stadt- und Landschaftsökologie) zur Europäischen Konferenz der Landschaftsökologen (IALE) nach Salzburg eingeladen. Dort wurde die Europa-Sektion der Landschaftsökologen (EALE) gegründet. Univ.-Prof. Breuste übernahm die Leitung der Arbeitsgruppe „Landscape Ecology and Practice“ dieser Europäischen IALE Organisation, die nach einem ersten Symposium 2010 in Poznan, Polen, nunmehr in Laufen ihr zweites Symposium durchführte. Mehr als 50 Wissenschaftler und Praktiker gehören diesem aktiven Netzwerk in ganz Europa inzwischen an. Sie wollen die Entwicklung landschaftsökologischen Wissens für die Praxis und die Anwendung von Forschungsergebnissen in der Praxis fördern. Gute Beispiele in Europa sollen zeigen, wie man Planung und Gestaltung von Landschaften weiter verbessern kann, um Europäische Landschaften in ihrer Naturausstattung, ihren Funktionen und als Lebensraum der Menschen zu erhalten und zu entwickeln.
Nach einem Überblick über den schon erreichten Stand dazu in Europa (1. Symposium 2010) wurde nunmehr 2011 nach Laufen eingeladen, um sich der Anwendung von landschaftsökologischem Wissen in der urbanen Praxis (Städte und ihr Umland) genauer zu widmen. Neueste Erkenntnisse aus der landschaftsökologischen Forschung und Praxis in urbanen Räumen waren vom 20. bis zum 22. September 2011 das Tagungsthema in Laufen. Wissenschaftler, Planer und Berater aus verschiedenen Ländern Europas und aus Japan haben sich dort zu dem zweiten internationalen Symposium der IALE-Europe-Arbeitsgruppe „Landscape Ecology and Practice“ getroffen. Organisiert wurde die Veranstaltung von Prof. Jürgen Breuste, Dr. Annette Voigt und MSc Daniel Wurster (Arbeitsgruppe Stadt- und Landschaftsökologie der Universität Salzburg) in Kooperation mit Dipl. Ing. Ursula Schuster, Dipl. Ing. Johannes Pain (ANL Laufen).
Urbane Landschaften sind für die große Mehrheit der europäischen Bevölkerung (meist deutlich mehr als 70%) der wichtigste Lebensraum. Städte und ihr Umland sollen attraktive Lebensräume in nachhaltiger Nutzung mit einer Naturausstattung, deren Leistungen (Ökosystem-Dienstleistungen) den Menschen zugutekommen sein. Dies ist bei weitem noch nicht überall in Europa der Fall, obwohl es gerade hier bereits überzeugende Beispiele gibt, denen anderswo nachgeeifert werden kann. Die manchmal noch bestehende Kluft zwischen Forschung und praktischer Anwendung des Wissens muss dabei gezielt von beiden Seiten aus überwunden werden.
17 Vorträge und 18 Poster wurden in den drei Themenbereichen:
- (1) Ecosystem Services,
- (2) Urban Green und
- (3) Planning Tools
von 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 10 Ländern Europas und Japan an drei Arbeitstagen in Laufen vorgestellt.
Die Beiträge behandelten vielfältige Aspekte der Stadt- und Landschaftsökologie wie Ökosystem-Funktionen von Gründächern, die Anwendung des Konzept Ökostadt, die Umsetzung des Konzepts der Ökosystem-Dienstleistungen in Städten, die Wahrnehmung und Bewertung von Stadtgrün durch die Stadtbewohner, die Habitatvernetzung zur Verbesserung der urbanen Biodiversität, Planung von Grünnetzwerken und gute Beispiele zur Entwicklung einer urbanen grünen Infrastruktur. Auf einer Exkursion in den grünen Süden der Stadt Salzburg, der ein Mosaik von unterschiedlichsten städtischen Grünflächen aufweist, konnten die behandelten Themen dann am Beispiel Salzburg unter Leitung von Univ.-Prof. Breuste „ergangen“ werden.
Die Tagung war inhaltlich und organisatorisch, nicht zuletzt durch die Unterstützung der Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege im Meinungsbild der Teilnehmer ein voller Erfolg.
2012 soll zu einem nächsten Termin, diesmal vor allem für junge Wissenschaftler in Form eines Workshops an die Ruhr-Universität Bochum eingeladen werden.
Univ.-Prof. Dr. Jürgen Breuste
Bild links: Symposiumsteilnehmer in der Postediskussion (Photo Jürgen Breuste)
Bild rechts: Symposiumsleiter Univ.-Prof. Breuste bei Empfang der Gäste (Photo Daniel Wurster)
Bild links: Exkursionspause auf der Terrasse des Gebäudes der Naturwiss. Fakultät der Universität Salzburg (Photo Jürgen Breuste)
Bild rechts: Fachexkursion des Symposiums im Salzburger Südraum (Photo Annette Voigt)
Bild links: Univ.-Prof. Breuste erläutert am Standort Praxmayermühle in Salzburg Gneis Aspekte der Moornutzung und des Moornaturschutzes (Leopoldskroner Moos) (Photo Annette Voigt)
Bild rechts: Exkursionsteilnehmer auf der Richterhöhe (Mönchsberg, Salzburg) (Photo Jürgen Breuste)
Die Exkursionsteilnehmer (Photo Annette Voigt)
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