Wie ist die Arbeitsatmosphäre? Die Arbeitsatmosphäre ist sehr angenehm. Alle Mitarbeitende der ANL sind hilfsbereit bei Fragen, haben gerne Kontakte hergestellt oder uns Tipps für die Umgebung gegeben. Außerdem stehen die Bürotüren immer offen (außer es ist zu kalt oder jemand hat eine Videokonferenz). Bei den Mittagessen wird immer viel gelacht und sein Allgemeinwissen aufgefrischt ;). Man fühlt sich hier allem in allem sehr gut aufgehoben und wertgeschätzt.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag bzw. Arbeitswoche aus?
Wir arbeiten als Freiwillige 40 Stunden (Gleitzeit) in der Woche, plus eine halbe Stunde Mittagspause am Tag. Durchschnittlich kommen wir um 8:30 Uhr an der ANL an und checken erstmal unsere Emails. Alles Weitere hängt von den momentanen Aufgaben ab, die sehr abwechslungsreich sind. Deshalb sind die Tage immer unterschiedlich. Eine weitere Konstante sind die netten Mittagspausen draußen oder drinnen um kurz nach 12:30 Uhr mit vielen Mitarbeitenden der ANL.
Was ist euer Schwerpunkt?
Unser gemeinsamer Schwerpunkt war die Videoproduktion. Dabei haben wir Videos gedreht, geschnitten und bearbeitet.
Leonie: Mein Schwerpunkt liegt vor allem bei dem Veranstaltungsmanagement. Deshalb wurde ich immer wieder zu größeren Veranstaltungen oder Kursen, an denen ich gerne teilnehmen wollte, mit in die Organisation eingebunden.
Nic: Mein Schwerpunkt liegt hauptsächlich bei der Forschung und bei der Freilandarbeit. Deshalb unterstütze ich Mitarbeitende bei Recherchen und Freilandprojekten.
Arbeitet ihr viel zusammen oder eher getrennt?
Da wir ein gemeinsames Büro haben, arbeiten wir viel zusammen. Wir wissen fast immer, was der/die andere gerade macht und teilen uns viele Aufgaben gerne für eine höhere Effizienz auf. Nur bei unseren Schwerpunktthemen arbeiten wir mal getrennt.
In welchen Bereichen arbeitet ihr sonst so?
Hauptsächlich begleiten und unterstützen wir Veranstaltungen, die in Laufen stattfinden, und bereiten diese mit vor. Ansonsten suchen wir nach Themen oder Spielen für die Waldschule oder unterstützen Mitarbeitende der ANL bei Rechercheaufgaben. Außerdem bearbeiten wir einfache, etwas aufwändigere Arbeiten, wie z.B. Excel-Tabellen erstellen.
Wir haben mehrere Videos gedreht und geschnitten, sowie das dafür benötigte Schnittprogramm gelernt.
Auch wäre es möglich bei Artikeln für das Magazin „ANLiegen Natur“ zu helfen oder eigene zu schreiben und zu gestalten.
Ist es manchmal langweilig?
Eigentlich kann es mit so vielen Möglichkeiten an der ANL nie langweilig werden. In der Anfangszeit kann es aber sein, dass man erstmal mit den ganzen Möglichkeiten zurechtkommen und seinen Schwerpunkt entdecken muss. Man sollte sich in dieser Zeit selber aktiv Aufgaben suchen und Mitarbeitende nach Aufgaben fragen. Aber man merkt schnell, dass es immer was zu tun gibt. Durch die verschiedenen Veranstaltungen ist auf jeden Fall für Abwechslung und interessante Phasen gesorgt.
Gibt es Pflichtaufgaben?
Ja. Eines der wenigen Pflichten für die Freiwilligen an der ANL ist die Begleitung der Waldschule (jeweils dienstags & mittwochs). Wenn man aber nicht kann (weil man Urlaub / einen Kurs/ … hat), versuchen die Lehrkräfte Ersatz zu finden.
Was ist die Waldschule?
Die Waldschule sind zwei 5. Klassen des Rottmayr-Gymnasiums, die ihren Unterricht jeweils einmal in der Woche vormittags draußen im Wald abhalten. Auf dem Stundenplan stehen dabei immer Englisch, Mathematik und „Natur und Technik“. Die Lehrkräfte versuchen dabei immer den Wald in ihren Unterricht mit einzubeziehen und wir als Freiwillige helfen ihnen dabei. Wir bereiten Bewegungs- und Kooperationsspiele vor oder erzählen den Kindern etwas über Umweltschutz, die Natur, Gesundheit oder den Wald. Am Ende des Jahres gibt es auch ein Waldfest, bei dem die Kinder dieses Jahr ein Theaterstück aufgeführt und ihre Projekte vorgestellt haben.
Arbeitet man viel draußen?
Außer bei der Waldschule sind wir nicht viel draußen.
Jedoch sind wir auch nicht nur drinnen. Bei vielen Kursen gehen wir auf Exkursionen in der Umgebung und bei einem eventuellen Forschungsprojekt oder der Vorbereitung eines Kurses bietet es sich auch an draußen zu arbeiten.
Die Mittagspausen verbringen wir bei schönem Wetter auch gerne im Garten des Verwaltungsgebäudes mit den Mitarbeitenden der ANL.
Gibt es viel körperliche Arbeit?
Wir arbeiten nur selten wirklich körperlich. Manchmal steht man bei Veranstaltungen relativ lange oder kann auf der Forschungsstation bei verschiedenen Freilandarbeiten helfen. Dies ist jedoch nicht stark körperlich anstrengend.
Was für Forschung können Freiwillige an der ANL machen?
Hauptsächlich kann man viel Recherche betreiben und andere Mitarbeitende dabei unterstützen. Richtige Freilandforschung ist eher selten.
Welche Veranstaltungen empfehlen wir?
Unsere Top 6 Veranstaltungen: 1. „Artenkenntnis: Vögel – Basiskurs“, 2. „Artenkenntnis: Ausbildung zum/zur Fledermausberater:in“, 3. „Artenkenntnis: Kleinsäuger – Basiskurs“, 4. „Humor in der Kommunikation für Naturschutzwächter*innen“, 5. „Konfliktbewältigung im Naturschutz“, 6. „Wespen- und Hornissenberater – Multiplikatorenschulung“
Wie viele Mitarbeitende gibt es?
Es arbeiten momentan 42 Arbeitskräfte auf drei Etagen im Verwaltungsgebäude der ANL, die durch Homeoffice und halbe Stellen aber nur selten alle gleichzeitig im Haus sind.
Sind Haustiere erlaubt?
Leider sind Haustiere in beiden Wohnungen und dem Büro nicht erlaubt.
Bekommt man eine Wohnung gestellt?
Eine / einer der beiden Freiwilligen bekommt eine Wohnung zur Verfügung gestellt, die/der andere bekommt einen Wohnungszuschuss für eine Wohnung, die man sich selbst suchen muss. Jedoch besteht die Chance, die Wohnung von der/dem vorherigen Freiwilligen zu übernehmen, welche bereits das vierte Mal in Folge an die Freiwilligen der ANL vermietet wurde.
Wird das Essen gestellt?
Nein, dafür bekommt man Essensgeld.
Jedoch wird bei den Kursen die Verpflegung (Mittagessen) zum Beispiel im Kapuzinerhof für die Freiwilligen im Rahmen der Teilnahme / Organisation gestellt.
Wie sind die FÖJ-Seminare?
Sehr gut.
Die Seminare machen immer viel Spaß und sind definitiv immer ein Highlight.
Dort kommen immer ungefähr 25 andere Freiwillige des FöJs aus ganz Bayern vom BDKJ zusammen, die wir bei dem ersten Seminar kennengelernt haben.
Es gibt jeden Tag ein neues Produkt des Tages, bei dem man etwas über ein neues nachhaltiges Produkt lernt. Es findet auch bei jedem Seminar die Oasenzeit statt, bei der es verschiedene Stationen gibt, die von uns selbst organisiert werden. Zum Beispiel wurde dieses Jahr Taekwondo, Häkeln, Sport, Naturkosmetik, Basteln, Baumkunde und Qui Gong angeboten.
Am Mittwoch findet die Zwischenbewertung statt, bei der jede/jeder das bisherige Seminar bewerten kann und die Gelegenheit hat, etwas anzusprechen, das einem nicht gefallen hat.
Außerdem haben wir gerne Aktionen draußen gemacht, wie zum Beispiel, Wanderungen, Unterstützung bei der Moorrenaturierung, Dachreparaturen, Zaunreparaturen, Schneeballschlachten, und ein Lagerfeuer mit Stockbrot.
Bei manchen Seminaren mussten wir uns selbst versorgen und konnten unsere Kochfähigkeiten unter Beweis stellen. Wenn einer von uns ein besonderes traditionelles Familienrezept hatte, konnte man es mit den anderen teilen und wir haben es gerne probiert. Eines der besten Rezepte war zum Beispiel Nudeln mit Tomatensoße.
Aber auch in unserer freien Zeit wurde uns nicht langweilig. Manchmal hatten wir Gesellschaftsspiele, wie Werwolf, dabei und auch für nette Gespräche war immer genug Zeit. Wir konnten auch Filme schauen, wie zum Beispiel Sing, The Martian mit Matt Damon und Interstellar. Die Zeit verging bei den Seminaren immer wie im Flug und man kann es am Freitag immer nicht glauben, dass es schon wieder vorbei ist. Man freut sich immer auf das nächste Seminar, damit man seine dort neu gewonnenen Freunde wiedersehen kann.
Wie ist Laufen?
Laufen ist eine kleine Stadt (knapp 7.000 Einwohner) im Alpenvorland an der Grenze zu Österreich.
Man benötigt in Laufen kein Auto und selbst ohne Fahrrad hätte man keine Probleme, wobei einem letzteres einiges leichter macht. Es gibt verschiedene Supermärkte, einen Drogeriemarkt, verschiedene Restaurants, einen Bioladen, Friseure, Eisdielen, Bäcker, usw..
Laufen hat einen eigenen Bahnhof, von dem man stündlich nach Salzburg oder Mühldorf und weiter nach Landshut fahren kann.
Laufen liegt direkt an der Salzach und über eine der zwei Brücken kann man den Nachbarort Oberndorf bei Salzburg (Österreich) erreichen.
Von dort fährt alle 15 min die S-Bahn nach Salzburg Hauptbahnhof.
Wie ist die Umgebung?
Laufen ist umgeben von Wiesen, Feldern, kleinen Wäldern und kleineren Bergen. Außerdem gibt es ein Hochmoor und einen See, die mit dem Fahrrad von Laufen zu erreichen sind. Außerdem sind Berchtesgaden und der Nationalpark Hohetauern gut von Laufen zu erreichen, und viele Berge sind bei guter Sicht von Laufen aus zu sehen.
Salzburg ist die nächst größere Stadt. Sie hat von Parks, Cafes, Kulturprogramm, Sportveranstaltungen, Restaurants, Shoppingmöglichkeiten einiges zu bieten. Obwohl sie die viert größte Stadt Österreichs ist, ist sie mit 155.000 Einwohner und Einwohnerinnen relativ überschaubar. Dennoch ist Salzburg für das Wochenendprogramm immer gut geeignet.
Außerdem kann man von Laufen sowohl den Königssee in Berchtesgaden als auch München in ungefähr 2 Stunden erreichen.
Was macht ihr in eurer Freizeit?
Leonie: In meiner Freizeit spiele ich gerne Badminton im Sportverein TV Laufen. Ansonsten spiele ich in zwei Musikgruppen Blockflöte, die ich über Mitarbeitende gefunden habe. Außerdem gehe ich gerne in Salzburg zu Sportevents (Fußball, Eishockey, American Football, …) und fotografiere gerne in der Natur.
Nic: In meiner Freizeit spiele ich auch Badminton im Sportverein in Laufen. Ansonsten gehe ich gerne ins Fitnessstudio in Oberndorf, das man mit dem Fahrrad leicht erreichen kann. Außerdem gehe ich gerne nach Salzburg, um die Stadt zu sehen (die Berge, Aussichtspunkte, Sportevents, …) und treffe mich gerne mit meinen Freunden.
Kann man von Laufen aus Skigebiete mit dem Zug erreichen?
Das größte Skigebiet, was man zur Liftöffnung für einen Ein-Tages-Trip mit dem Zug und dem Bus erreichen kann, ist das Skigebiet „Jennerbahn“ in Berchtesgaden.
Bei anderen Skigebieten muss man am Vorabend oft in die nächst größere Stadt, wie München oder Salzburg fahren, und die Reise am nächsten Tag von dort aus starten, falls man mit dem ÖPNV fahren möchte.
Kann man andere Leute in der Umgebung kennenlernen?
Es gibt einige Vereine, in denen man Leute kennenlernen kann. In Laufen selber sind das aber hauptsächlich deutlich ältere Leute. Es sind aber verschiedene andere FÖJ-Einsatzstellen in der Nähe und auch mit den Freiwilligen des FöJs aus München kann man sich gut treffen.