6.1.2 Beweidung von feuchtem, nährstoffreichem Offenland
Diese Seite ist Teil des Online-Handbuchs "Beweidung im Naturschutz".
Die weiteren Kapitel finden Sie in der Übersicht
Zusammenfassung
Feuchtgrünland umfasst viele Lebensraumtypen, die zumindest in jüngerer Zeit oft durch Mahd genutzt wurden und die als FFH-Lebensraumtypen geschützt sind. Eine Beweidung ist dennoch meist möglich.
Im Feuchtgrünland können vor allem Rinder und Pferde (ideal in Kombination), in manchen Habitaten auch Wasserbüffel, Schafe und unter Umständen zusätzlich Ziegen zum Einsatz kommen.
Eine extensive Beweidung bisher genutzter Feuchtstandorte ist hinsichtlich der Biodiversität dem Brachfallen vorzuziehen. Die floristische Artenvielfalt steigt nach Beginn der Beweidung auf Brachen meist stark an. Geht es nur um die „Offenhaltung“ einer Fläche kann die Brache jedoch günstiger sein, da in dichten Gras- und Staudenfluren weniger Gehölze keimen als auf Weiden. Will man an Mahd angepasste Pflanzengesellschaften erhalten, ist eine Umtriebsweide mit einem oftmals aufwendigen Beweidungsregime, einer Nachpflege (Gehölzentfernung) sowie regelmäßiger Erfolgskontrolle nötig.
Nimmt man Veränderungen der Vegetation in Kauf, so ist die Standweide (Frühjahr bis Herbst) oder eine Ganzjahresweide mit Rindern, Wasserbüffeln oder Pferden eine kostengünstige Nutzungsform. Dies ermöglicht eine hohe Diversität von Flora und Fauna, wie Beispiele traditioneller Weiden eindrucksvoll belegen. Gerade für floristisch zu Beginn wenig wertvolle Brachen dürfte dies meist die beste Lösung sein. Selbst im Falle bisher gemähter Flächen ist bei entsprechender Größe (mehr als 30 ha) und unterschiedlichen Kleinstandorten damit zu rechnen, dass für die meisten Wiesen-Offenlandarten geeignete Standorte erhalten bleiben, auch wenn sich die Zusammensetzung der Vegetation insgesamt erheblich ändert. Reste der früher ausgedehnten Gemeinschaftsweiden in den Moorgebieten Südbayerns zeichnen sich trotz langer Besatzzeiten durch hohe floristische und zoologische Qualität aus und können hier als Vorbild dienen. Gerade auf kleinen Flächen kann es jedoch durch lange Besatzzeiten zum Erlöschen der Vorkommen mancher wertgebender Pflanzenarten kommen.
Aus tierökologischer Sicht sollte auf eine Weidepflege (Nachmahd) weitgehend verzichtet und ein Weiderest (nicht abgefressener Aufwuchs) von 30 % und mehr akzeptiert werden. Bei Weidesystemen, die zu einer sehr starken Reduktion des Aufwuchses führen (geringe Weidereste) sollten aus tierökologischer Sicht rund 20 bis 40 % der Gesamtweidefläche durch Auszäunung als ungenutzte Brachflächen (gegebenenfalls im jährlichen Wechsel) erhalten werden.
Nährstoffreiche ehemalige Niedermoor-Brache nach 15 Jahren Rinder-Beweidung bei Jettenbach im Landkreis Mühldorf (Standweide von April bis November zirka eine Großvieheinheit (GV)/ha). Viele Hochstauden werden ungern gefressen und bilden im Sommer einen ausgeprägten Blütenaspekt.
Alle Fotos: Andreas Zahn.
Grundlegende Informationen zur Beweidung von Feuchtflächen
Extensive Standweide als Form des Weidemanagements
In Mooren und überflutungsgefährdeten Auen war die Beweidung traditionell lange die vorherrschende Nutzungsform. Soweit Reste dieser alten Kulturlandschaften noch existieren, sind sie naturschutzfachlich zumeist von hoher Bedeutung (zum Beispiel die kroatischen Save-Auen; WATTENDORF 2003). In Mitteleuropa gibt es nur noch wenige traditionelle Extensivweiden in Feuchtgebieten. Daher ist in vielen Fällen die Frage zentral, inwieweit eine Beweidung in solchen Gebieten aus Naturschutzgründen neu initiiert werden soll. Brachen in Feuchtgebieten und auf entwässerten, ehemals intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen, werden insbesondere in Norddeutschland und den Niederlanden seit vielen Jahren durch extensive Standweide (von Frühjahr bis Herbst oder ganzjährig) mit Rindern und Pferden gepflegt (LLUR 2010). Der Wert dieser kostengünstigen Beweidungsformen, hinsichtlich der floristischen und faunistischen Diversität wurde vielfach belegt (ITJESHORST & GADER 1994; BUNZEL-DRÜKE et al. 2008; SCHAICH 2009). Ein vielfältiges Habitatmosaik entsteht und der Artenreichtum der Flora und Fauna nimmt erheblich zu. Selbst auf Ackerstandorten lassen sich (gegebenenfalls mit zusätzlichen Maßnahmen wie Mahdgut-Übertragung) so standorttypische Grünlandgesellschaften mit einem vergleichsweise niedrigen Nährstoffhaushalt entwickeln (MANN & TISCHEW 2010). Entsprechende Beispiele gibt es auch in Bayern (ZAHN et al. 2003, 2007; DEMARTIN 2005).
Gerade wenn der Erhalt bestimmter schützenswerter Pflanzengesellschaften oder -arten nicht im Vordergrund steht, kann in Feuchtgebieten die extensive Standweide oder auch eine Ganzjahresweide mit Rindern, Pferden oder Wasserbüffeln empfohlen werden. Dabei erwies sich die Kombination mehrerer Arten als günstig. In solchen Gebieten entsteht durch Beweidung eine natürliche Dynamik, die das Auftreten seltener, auf Störungen angewiesener Arten fördert. Auch bei der Renaturierung nährstoffarmer Grünlandflächen (zum Beispiel in Retentionsräumen) durch Oberbodenabtrag ist eine Standweide eine sinnvolle Pflegemaßnahme. Durch Beweidung wird hier eine geschlossene Vegetationsdecke zumindest lokal verhindert (SCHAICH et al. 2010), was vielen Pionierarten entgegen kommt. Die Besatzdichte sollte bei solchen Standweiden gering sein (in Abhängigkeit vom Aufwuchs 0,3 bis maximal 1,2 GV/ha; bei Ganzjahresweide in der Regel weniger als 0,5 GV/ha). Oft werden solche Standweiden, selbst wenn sie nur wenige ha groß sind, von den Weidetieren sehr unterschiedlich genutzt. Es entstehen demzufolge Bereiche nahezu ohne Verbiss, ebenso wie stark befressene Weiderasen mit kurzer Vegetation. Diese sind durch fließende Übergänge miteinander verbunden (GÜSEWELL et al. 2007).
Ein sehr hoher Weiderest in Form wenig befressener Vegetationsinseln, die im Herbst über 50 % der Fläche einnehmen können, ist bei Standbeweidung üblich und faunistisch sogar oft wünschenswert. Das so entstehende Habitatmosaik ist für den Artenreichtum entscheidend. Auf Ganzjahresweiden, wo diese Reste des Aufwuchses als Winterfutter weitgehend abgefressen werden, sollte man 20 bis 40 % der Fläche durch Auszäunung als (gegebenenfalls räumlich rotierende) Brache erhalten, um die Versteck-, Überwinterungs- und Brutplätze vieler Tierarten nicht zu sehr zu dezimieren (ZAHN et al. 2007; NEUMANN & HOLSTEN 2009). Teile dieser Brachen können – und sollten spätestens, wenn Gehölze beginnen aufzuwachsen, nach einigen Jahren wieder beweidet werden, während andere Flächen dafür ausgezäunt werden. So lässt sich ein Angebot unterschiedlich alter Brachen schaffen. Um eine Vereinheitlichung der Struktur zu verhindern, sollte auf solchen Standweiden auf eine flächige Nachmahd verzichtet werden. Allerdings lässt sich leicht auch zusätzlich Winterfutter auf Teilflächen mähen, indem man wüchsige Bereiche innerhalb der Weide im Frühjahr durch einfache Elektrozäune auszäunt. Nach der Mahd können die Zäune wieder entfernt werden (OPPERMANN & LUICK 2002). Die Vegetationsstruktur derartiger Standweiden entspricht nicht dem klassischen Bild einer gemähten Feuchtwiese.
Naturschutzfachlich bedeutendes Feuchtgrünland wurde in Bayern in jüngerer Zeit vorwiegend durch Mahd genutzt, darunter auch viele floristisch hochwertige „Blumenwiesen“. Wird bisher gemähtes Grünland beweidet, ist mit einer erheblichen Veränderung der Vegetationszusammensetzung zu rechnen. Betrachtet man das gesamte Artenspektrum, muss eine Standweide im Vergleich zu einer Mähwiese jedoch nicht schlechter abschneiden. So lässt sich nach LEDERBOGEN et al. (2004) auf Almendweiden in den Mooren des bayerischen Alpenvorlandes auf großen Flächen (über zirka 30 ha) ein hoher Reichtum an Wiesenpflanzenarten bewahren. Die Beweidung erfolgte hier über mehrere Wochen als Umtriebs- oder Standweiden. Auf vergleichbaren gemähten Standorten (Streuwiesen) kommt ein ähnliches Artenspektrum vor, wenn auch die einzelnen Arten auf Weiden in anderer Häufigkeit auftreten. Nach BARTH et al. (2000) stellt extensiv beweidetes Nassgrünland sogar für eine „überraschend hohe Zahl von Pflanzen und Moosen einen Schwerpunkt ihres Vorkommens dar“. Zu den bemerkenswerten Pflanzenarten solcher Rinderweiden zählen nach SCHLEY & LEYTEM (2004) unter anderem Knabenkräuter der Gattungen Dactylorhiza und Orchis sowie Enziane (Gentiana spec.) und Sonnentau (Drosera rotundifolia). Selbst auf kleinen Koppeln sind Änderungen der Vegetation durch Standbeweidung unter Umständen tolerabel. Im schwäbischen Donaumoos (Landkreis Günzburg) wurden beispielsweise auf zwei je 6 ha großen Standweiden (Pferdeweide 0,5 GV/ha, Rinderweide 0,9 GV/ha) Kohldistelwiesen durch Flut- und Weidetrittrasen abgelöst. Pfeifengraswiesen und Kleinseggenriede blieben jedoch erhalten und aufgrund der positiven Wirkungen für konkurrenzschwache Pflanzenarten und Vögel (Wiesenbrüter) wird die Beweidung als gut bewertet (DEMARTIN 2005).
Strukturreiche Exmoor-Ponie-Standweide mit offenen Bodenstellen im wiedervernässten schwäbischen Donaumoos bei Günzburg.
Weidemanagement durch Umtriebsweiden
Ist das Ziel der Pflege eine Vegetationszusammensetzung, die etwa einer Mähwiese entspricht, sollte die oben beschriebene Form der Standweide nicht gewählt werden. Aufgrund des selektiven Fraßverhaltens der Weidetiere weichen das optische Erscheinungsbild und gegebenenfalls auch die Artenzusammensetzung auf Standweiden stark von Mähwiesen ab. Sinnvoll sind dann Beweidungsformen wie die Umtriebsweide, bei der die Tiere eine Fläche kurz aber intensiv beweiden. Es gilt:
- Die Änderungen sind umso geringer, je ähnlicher die Beweidung dem ehemaligen Mahdregime ist. Beispielsweise sollte eine zweischürige Wiese angepasst an die traditionellen Mahdzeitpunkte zweimal im Jahresverlauf beweidet werden.
- Die Weideruhe sollte möglichst lang, die Dauer der Beweidung hingegen möglichst kurz sein (von einigen Tagen bis wenige Wochen). Ziel ist es, die Futterselektion – und damit das Aufkommen von Weideunkräutern – so gering wie möglich zu halten.
- Wüchsige, botanisch wenig wertvolle Flächen können unter Umständen schon im Mai, magere und wertvolle Bereiche besser spät (ab Juli) beweidet werden.
- Bei später Beweidung ist der Futterwert jedoch oft sehr gering, sodass nach kurzer Zeit eine Überführung der Tiere auf bessere Koppeln nötig sein kann.
- Da manche Arten wie zum Beispiel Schilf (Phragmites australis), Großseggen (Carex spec.) und Brennessel (Urtica dioica) im Jahresverlauf unterschiedlich gern gefressen werden (ZAHN et al. 2003; SCHAICH 2009), kann eine Zurückdrängung nur zu bestimmten Zeiten wirksam erfolgen.
- Eine Variation des Beweidungszeitpunktes von Jahr zu Jahr kann sinnvoll sein, um unterschiedliche Arten zu fördern.
- Wenig gefressene Problemarten können gegebenenfalls durch Nachmahd von Teilflächen entfernt werden.
- VAAS et al. (2007) stellten im Bayerischen Wald fest, dass selbst besonders empfindliche Wiesengesellschaften und -arten durch Beweidung mit Rindern erhalten werden können. Allerdings ist das nötige Beweidungsmanagement mit hohem Arbeits- und Kostenaufwand verbunden, sodass mitunter eine Mahd günstiger und hinsichtlich der absehbaren Auswirkungen weniger riskant sein kann. Sie empfehlen ein Umtriebsweidesystem, wobei die Teilflächen jeweils für kurze Zeit mit einer hohen Anzahl an Rindern (hier: Besatzdichte 8 bis 12 GV/ha) beweidet werden. Die Tiere fressen dann auch weniger „schmackhafte“ Pflanzen und die Trittbelastung bleibt vergleichsweise gering. Weitere Hinweise der Autoren sind:
- Wenn ein gleichmäßiger Verbiss gewünscht ist, sollten die innerhalb einer Koppel befindlichen Flächen hinsichtlich des Aufwuchses einheitlich sein. Sonst werden Teilbereiche mit geringerem Futterwert kaum verbissen, solange an anderer Stelle ein „besseres“ Angebot auf der Koppel verfügbar ist. Auch eine erhöhte Besatzdichte führt zu einer geringeren Selektion (vergleiche auch SCHRAUTZER et al. 2004). Nicht bewährt hat sich eine Teilfläche nach der anderen zu öffnen, sodass die Tiere immer wieder auf die bereits abgeweideten Flächen zurück konnten. Dies verringert zwar den Aufwand und hat ernährungsphysiologische Vorteile, führte jedoch zu einer starken Veränderung der Vegetation.
- In das Gesamtweidesystem sollten neben naturschutzfachlich wertvollen Flächen, auch floristisch unempfindliche Ausweichflächen (möglichst mit besserem Futterwert!) einbezogen werden.
- Auf feuchten Umtriebsweiden müssen trockene Bereiche als Ruheplätze vorhanden sein, wobei es sich um naturschutzfachlich unempfindliche Flächen handeln sollte, da hier bevorzugt gelagert und abgekotet wird. Bei der Abgrenzung der Teilkoppeln sollte berücksichtigt werden, dass tendenziell eine Nährstoffverlagerung in trockenere Bereiche erfolgt, da sich die Tiere hier häufiger aufhalten und Kot abgeben.
- Gräserbetonte Bestände sollten eher früher (zwischen Anfang Mai und Mitte Juni), kräuterreiche Flächen eher später befressen werden, da sich der Rückgang des Energie- und damit des Proteingehalts bei Kräutern wesentlich langsamer vollzieht als bei Gräsern.
- Andererseits fördert eine frühe, sehr extensive Beweidung die Kräuter und damit den Blütenreichtum, was für eine gewisse jährliche Variation der Beweidungszeitpunkte spricht.
- Auf früh beweideten Flächen fördert eine zweite, kurze Beweidung im Herbst schwachwüchsige Arten.
- Als kritisch erwies sich im Bayerischen Wald der rechtzeitige Wechsel der Weideflächen, ehe der Futterwert für die Tiere zu sehr abnahm (VAAS et al. 2007): Einerseits steigt erst nach dem Fraß der schmackhaften Pflanzen der Verbiss von Sauergräsern wie Wald-Simse (Scirpus sylvaticus) oder Hochstauden wie Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris) und Mädesüß (Filipendula ulmaria) an, andererseits nimmt die Trittbelastung aufgrund einer erhöhten Bewegungsaktivität der Tiere bei mangelndem Futterangebot überproportional zu.
Traditionelle Hutweide mit Schweinen, Pferden und (nicht im Bild) Rindern in den Save-Auen (Kroatien). Die Weidereste (trockene, überständige Vegetation aus dem Vorjahr) sind faunistisch wertvoll.
Monitoring und Erfolgskontrollen
Der Umfang der Weidereste kann als wichtiges Kriterium für die Dauer beziehungsweise Intensität der Beweidung herangezogen werden. Auf Standweiden sollte der Anteil im Spätherbst mindestens rund 30 % betragen. Bei Umtriebsweiden ist nach VAAS et al. (2007) für Wiesengesellschaften auf frischen bis wechselfeuchten Böden (zum Beispiel für Glatthaferwiesen - Arrhenatheretum) ein Weiderest zwischen 15 und 30 % optimal, wobei darauf geachtet werden sollte, dass der Aufwuchs auch tatsächlich abgefressen und nicht niedergetreten wird. Allerdings selektieren die Weidetiere auf Flächen mit sehr schlecht schmeckenden Pflanzen (zum Beispiel bestimmten Hochstauden) mitunter schon bei einem Weiderest von über 50 % sehr stark, sodass schon dann ein Wechsel der Weidefläche nötig wird. Neben dem Weiderest muss auf trittempfindlichen Flächen auch die Trittbelastung zur Beurteilung von Intensität und Dauer der Beweidung berücksichtigt werden. VAAS et al. (2007) empfehlen eine Vor-Ort-Festlegung des gewünschten Weiderestes für jede Teilfläche. Da sich die Auswirkungen der Beweidung auf Feuchtflächen in Abhängigkeit von den lokalen Verhältnissen stark unterscheiden können, ist bei der Initiierung einer Beweidung in wertvollen Vegetationsbeständen besonders in den ersten Jahren ein intensives Monitoring erforderlich.
ZEHM (2004) betont die Wichtigkeit, rechtzeitig vor der Beweidung Probeflächen in allen wesentlichen Vegetationstypen auszuweisen. Vegetationstypen, zu denen noch wenige Erfahrungen vorliegen, sollten zunächst nicht großflächig beweidet werden. Vielmehr sollte eine Erweiterung erst nach den ersten Erfolgskontrollen erfolgen.
Die Ansiedelung von Gehölzen wird generell bei allen extensiven Beweidungssystemen aufgrund der Bodenverletzungen gefördert (SCHRAUTZER et al. 2004), sodass sporadisch eine mechanische Reduktion erforderlich sein kann. Geht es nur um ein „Offenhalten“ der Landschaft, kann die Brache im Vergleich zur Beweidung günstiger sein, da sich Gehölze oft kaum noch ansiedeln, wenn erst einmal eine dichte und hohe Brachvegetation vorhanden ist, was gerade auf nährstoffreichen Flächen schnell der Fall ist!) Dies gilt insbesondere für nasse Flächen, da hier die Haltung von Ziegen zur Gehölzreduktion kaum möglich ist. Besonderes Augenmerk muss auf die Parasitierung der Weidetiere in Feuchtflächen gerichtet werden, so ist ein Befall mit dem Großen Leberegel (Fasciola hepatica) vergleichsweise häufig.
Bedeutung der Vor- und Nachweide auf Feuchtflächen
In Bayern war auf feuchteren Flächen eine sehr frühe, jedoch wenig intensive Beweidung ab März oder April über Jahrhunderte hinweg die übliche Nutzung (in Form der Vorweide auch für Wiesen). Sie führt zu einer Verzögerung des Aufwuchses, zur Reduktion der Gräser beziehungsweise zur Förderung der Kräuter und zu einem deutlichen Nährstoffentzug, falls die Tiere nicht auf den Flächen lagern (KAPFER 2010). Dadurch verzögerte sich der Zeitpunkt der zweiten Nutzung, sodass viele Kräuter aussamen und Vögel wie das Braunkehlchen (Saxicola rubetra) ungestört brüten konnten. Eine kurze Beweidung im Frühjahr vor der Hauptaufwuchsperiode sollte auch bei naturschutzorientierter Beweidung verstärkt erprobt werden, insbesondere auch im Hinblick auf den Erhalt feuchter Ausprägungen der „FFH-Wiesentypen“ LRT 6510 und 6520. Entsprechendes gilt auch für eine Nachweide im Spätherbst oder Frühwinter (KAPFER 2010). Diese Maßnahmen sollten die üblichen Nutzungen wie Mahd oder Beweidung im späten Frühjahr oder Sommer ergänzen.
Angaben zur Weidenutzung spezieller Lebensraumtypen
Beweidung von mäßig nährstoffreich bis nährstoffreichen Feuchtwiesen
Analog dem Landschaftspflegekonzept (LPK) Bayern, Band II.6 (STROBEL & HÖLZEL 1994) behandelt das Kapitel Feucht- und Nasswiesen (Sumpfdotterblumen-Wiesen des Calthion, wie zum Beispiel Kohldistelwiesen), ferner süßgrasbeherrschte Flutrasen, feuchte Ausprägungen von Gold- und Glatthaferwiesen, futterbaulich genutzte Großseggenwiesen sowie Gras-, Hochstauden- und Seggenbrachen, die aus Futterwiesen hervorgegangen sind. Einige dieser Wiesentypen entsprechen feuchten Ausprägungen der FFH-Lebensraumtypen 6510 Magere Flachland-Mähwiesen und 6520 Berg-Mähwiesen. Auch die Brenndolden-Auenwiesen (Lebensraumtyp 6440) werden hier behandelt. Meist handelt es sich um (ehemals) ein- oder zweischürige Wiesen, die mitunter im Herbst nachbeweidet wurden. Bei einer Umstellung auf eine extensive Weidenutzung reagieren nur wenige Arten wie die Schachblume (Fritillaria meleagris) positiv (STROBEL & HÖLZEL 1994). In der Regel ändert sich die typische Feuchtwiesen-Vegetationsstruktur, der Blütenreichtum nimmt ab und die Trittsiegel begünstigen eine unerwünschte Etablierung von Gehölzen. In Wiesenbrütergebieten besteht zusätzlich die Gefahr der Zerstörung von Gelegen (vergleiche Kapitel Auswirkung der Beweidung auf die Fauna). Allerdings weist Jedicke (2015) darauf hin, dass auch die Arten der Lebensraumstypen 6510 und 6520 aus nutzungshistorischen Gründen mit Beweidung zurechtgekommen sein müssen und empfiehlt verstärkt Methoden wie Vor- und Nachweide sowie rotierende Mähweisesysteme einzusetzen. MANN & TISCHEW (2015) empfehlen für den Lebensraumtyp 6440 ebenfalls eine Kombination von Mahd und Beweidung. Sie berichten aber auch von sehr extensiven Ganzjahresweidesystemen (zum Beispiel Wulfener Bruch; Rinder und Pferde) auf früheren Mahdflächen, in denen die Charakterarten der Brenndolden-Auenwiesen erhalten bleiben, wenngleich sich die Häufigkeiten ändern.
Rinder werden besonders oft zur Beweidung von Feuchtwiesen eingesetzt. Nach VAAS et al. (2007) kann auf feuchten Ausbildungen der FFH-Lebensraumtypen 6510 Magere Flachland-Mähwiesen und 6520 Berg-Mähwiesen sowie in mahdgeprägten Großseggenrieden und Röhrichten die extensive Rinder-Umtriebsweide angewendet werden, wenn eine längere Weideruhe eingehalten wird. Doch ist für einen Erhalt der Mähwiesenvegetation ein optimales Weidemanagement und eine laufende Kontrolle der Weidewirkung erforderlich (um zum Beispiel die Beschädigung trittempfindlicher Arten einzuschränken), sodass eine Mahd letztlich wohl oft praktikabler ist. Im Harz konnte jedoch eine Sumpfdotterwiese, die zusammen mit trockeneren Habitaten seit 25 Jahren beweidet wird, mit einem einfachen Weideregime (Rinderstandweide ab Juli für 8 bis 10 Wochen, 1 GV/ha) in einem botanisch guten Zustand erhalten werden (THIERY & KELKA 1998).
Als vergleichsweise gut beweidbar erwiesen sich Wiesengesellschaften sehr nasser Standorte (vergleiche Fallbeispiel 1). VAAS et al. (2007) empfehlen ein extensives Umtriebsweidesystem mit kurzer aber intensiver Beweidung der Teilflächen (siehe allgemeine Angaben oben), wobei zeitweilige Auszäunung empfindlicher Teilbereiche oder bei sehr nasser Witterung ein kurzfristiger Wechsel auf weniger trittempfindliche Weiden angebracht sein kann. Für die Steuerung der Beweidung ist von Bedeutung, dass von Rindern die trockeneren Bereiche der Weide bevorzugt und als erstes genutzt werden. Auch für die meisten Ausprägungen der Brenndolden-Auenwiesen (Lebensraumtyp 6440) ist nach DULLAU et al. (2010) eine Beweidung mit Rindern möglich, wobei jedoch ein Mähweidesystem empfohlen wird: Dabei wird eine Mahd Mitte Mai durch eine 8 bis 10 Wochen spätere Beweidung ergänzt (Besatzdichte 1,2 GV/ha). Bei einer Weidegangdauer von maximal 4 Wochen sollten 80 bis 85 % der Biomasse abgeweidet sein. Dauernasse Ausprägungen sollten nicht beweidet werden.
Wiesen mit Knabenkräutern (links; Dactylorhiza spec.) und Mehlprimel (rechts; Primula farinosa) können durch Beweidung erhalten werden; im alpinen Umfeld sogar durch mehrmonatige Standweide mit Rindern.
Eine Pflege mit Pferden empfehlen SEIFERT et al. (2006) nur für wenig trittempfindliche und mit ausreichend Nährstoffen versorgte Wiesen, wie zum Beispiel Kohldistelwiesen. Sie schlagen eine ein- bis zweiwöchige Beweidung je nach Höhenlage im Zeitraum Ende Juni bis Ende Juli vor. Bei sehr produktiven Beständen kann eine zweite Beweidung im Herbst erfolgen. Als Besatzdichte ist je nach Produktivität der Bestände und Weidedauer 4 bis 8 GV pro Hektar anzuraten. Kleinere empfindliche Flächen innerhalb von Biotopkomplexen (zum Beispiel Niedermoore oder Feuchtheiden) können gegebenenfalls ausgezäunt werden. Wie im Falle der Rinder ist eine Standweide mit sehr geringem Besatz in manchen Fällen eine erprobenswerte Alternative.
Ziegen eignen sich schlecht für Feuchtwiesen. Stehen innerhalb der Flächen auch trockene Areale zur Verfügung, kann der (zeitweise) Einsatz einiger Ziegen in Kombination mit anderen Weidetieren allerdings aufkommende Gehölze reduzieren.
Schafe können zur Beweidung von Feuchtwiesen eingesetzt werden, wobei es Landrassen gibt, die traditionell in feuchteren Habitaten eingesetzt werden. Sie gelten als weniger empfindlich (zum Beispiel hinsichtlich der Klauengesundheit), als Intensivrassen (vergleiche Kapitel Schafe). Aufgrund des selektiven Fraßes der Schafe sollte die Beweidung als Umtriebsweide oder Behirtung erfolgen. In Anlehnung an die Erfahrungen in anderen Lebensraumtypen, sollte die Besatzdichte so gewählt werden, dass der Aufwuchs in wenigen Tagen weitgehend abgefressen ist. Bereiche mit naturschutzfachlich wertvoller Vegetation (zum Beispiel Orchideen) sollten zumindest in manchen Jahren erst nach dem Aussamen beweidet werden. Nachtpferche müssen sich außerhalb der feuchten Bereiche auf botanisch weniger wertvollen Flächen befinden, da die Tiere zu dieser Zeit verstärkt Kot abgeben, was zu einem starken Nährstoffeintrag beziehungsweise einer erwünschten Aushagerung der tagsüber beweideten Flächen führen kann (BRENNER et al. 2004). Da die Tiere auch zu Beginn des Triebs verstärkt abkoten, sollte der Pferchplatz mindestens 100 m weit von den wertvollen Flächen entfernt sein. Bei Koppelhaltung sollten attraktive Ruheplätze (Unterstand, Windschutz, Aussicht, Salzlecke) abseits besonders wertvoller Teilbereiche angeboten werden.
Für Brenndolden-Auewiesen (Lebensraumtyp 6440) und feuchte Ausprägungen der Mähwiesen (Lebensraumtypen 6510 und 6520) wird nach DULLAU et al. (2010) eine Schafbeweidung (gegebenenfalls zusätzlich mit einigen Ziegen) in Ergänzung zu einer Mahd als sinnvoll erachtet. Diese sollte als Hutung oder Umtriebsweide entsprechend den bisherigen Mahd-Terminen (bei manchen Ausprägungen jährlich wechselnd von Juni bis September) beziehungsweise 8 bis 10 Wochen nach der Mahd erfolgen (Besatzdichte 0,3 bis 1,2 GV/ha in Abhängigkeit davon, wie eine möglichst kurze Umtriebszeit erreicht wird).
Zur Auswirkung von Wasserbüffeln auf botanisch hochwertige Feuchtwiesen liegen bisher wenig publizierte Erfahrungen vor. Aufgrund ihres Verhaltens (Suhlen) ist mit erheblichen Veränderungen nasser Bereiche zu rechnen, wenn im Sommer beweidet wird (ZAHN & HERZOG 2015). Auf botanisch weniger wertvollen Flächen kann dies positiv für bestimmte Arten (Limikolen, Amphibien) sein. In den kühleren Monaten suhlen Büffel kaum. Ihr Einfluss auf die Flächen dürfte dann weitgehend dem von Rindern ähneln. Allerdings werden feuchtere Bereiche stärker genutzt. Auch wird Futter geringer Qualität besser verwertet.
Fallbeispiel 1: Erfahrungen aus der Beweidung repräsentativer Grünlandbiotope im Bayerischen Wald
(VAAS et al. 2007)
Koppeln von 0,2 bis 0,6 ha Größe wurden ab dem Frühsommer jeweils für wenige Tage mit Galloway-Mutterkühen (Besatzdichte zwischen 8 und 12 GV) beweidet. Die Termine wurden auf die Pflanzengesellschaften abgestimmt, sodass zum Beispiel Orchideenstandorte zu optimalen Zeitpunkten beweidet werden konnten.
Gesellschaften nasser Standorte erwiesen sich als beweidungsstabil, veränderten sich also unter Beweidungseinfluss nur mäßig. Dazu zählten nasse Wiesen (Waldsimsen-Wiese - Scirpetum sylvatici, Fadenbinsen-Wiese – Juncetum filiformis, Waldbinsen-Wiese – Juncetum acutiflori), „kalkreiche Niedermoore“ (LRT 7230: Sumpfherzblatt-Braunseggen-Sumpf – Parnassio-Caricetum fuscae) und Teichschachtelhalm-Flur (Equisetum fluviatile; LRT 6430); viele seltene Arten wurden sogar gefördert. Entscheidend war, dass sich die Rinder in den Niedermooren selten aufhielten, sodass die nur geringe Trittbelastung die Diversität förderte. Die Trittstellen halfen manchen gesellschaftstypischen Arten wie dem Fieberklee (Menyanthes trifoliata) sogar bei der Ausbreitung. Einige Arten wie Floh-Segge (Carex pulicaris) und Breitblättriges Wollgras (Eriophorum latifolium) nahmen jedoch ab. Auch Großseggenriede und Röhrichte blieben unter Beweidung erhalten, wenngleich sich ihre Struktur veränderte, die Artenzahl zunahm und sich typische Arten wie Sumpf-Labkraut (Galium palustre), Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus) und Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata) ausbreiteten. Lediglich das Rohrglanzgras-Ried (Phalaridetum arundinaceae) entwickelte sich zu einer weidetypischen Weidenröschen-Flatterbinsen-Gesellschaft (Epilobio-Juncetum effusi).
Die Waldengelwurz-Pfeifengras-Bestände (Angelica sylvestris; Molinia caerulea) wechselfeuchter Brachen bildeten sich in zwei Jahren zu Rotschwingel-Rotstraußgras-Beständen (Festuca rubra; Agrostis tenuis) um. Die landschaftsprägenden Mädesüß-Bestände (LRT 6431 Feuchte Hochstaudenfluren; Filipendula ulmaria) hatten sich nach 3 bis 4 Jahren allerdings ebenfalls zur einer Weidenröschen-Flatterbinsen-Gesellschaft (Epilobio-Juncetum effusi) entwickelt; Mädesüß war zwar noch häufig, aber von der Wuchshöhe deutlich reduziert. Rubus-Gestrüppe (Himbeer- und Faltenbrombeer-Gesellschaften) wurden entlaubt und auch durch Tritt so weit geschwächt, dass sie innerhalb von fünf Jahren anderen Pflanzengesellschaften wichen. Wenig veränderten sich die Seegras-Bestände (Carex brizoides), abgesehen von einer langsamen Artenanreicherung. Artenzahl und -mächtigkeit der Moosflora nahmen durch die Beweidung deutlich zu; nur Torfmoose (Sphagnum spec.) reagierten mit Bestandseinbußen.
Durch die Beweidung stieg die floristische Artenvielfalt auf allen Standorten an, wovon insbesondere niedrigwüchsige, gefährdete Arten wie Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia) und Gewöhnliches Fettkraut (Pinguicula vulgaris) profitierten. Sie erreichten ein ähnlich hohes Niveau wie zur Zeit der traditionellen Wiesennutzung. Negativ war die Abnahme bunter Wiesenblumen, da die Beweidung mittelhohe, von Gräsern dominierte Grünlandbestände förderte. Mit einer verringerten Beweidungsintensität in den letzten Jahren kehrte sich jedoch diese Entwicklung wieder um. Nach den Autoren kann der Umfang der Vergrasung als Indikator für eine standort- und bestandsbezogene Beurteilung der Intensität der Beweidung dienen.
Grundlegend ist ein Monitoring der Vegetation, um gegebenenfalls rechtzeitig Änderungen des Beweidungsregimes vornehmen zu können. VAAS et al. (2007) betonen, dass die erforderliche differenzierte Zäunung und Flächenbetreuung aber aufgrund des hohen Arbeitsaufwandes meist schwer zu verwirklichen sein dürfte.
Eine vergleichende Untersuchung einer mehrmonatigen Standbeweidung ergab, dass alle Wiesengesellschaften verschwanden und in dem entstandenen Mosaik aus über- und unterbeweideten Flächen die Artenzahl (insbesondere auch die Zahl gefährdeter Arten) im Vergleich zur vorherigen extensiven Wiesennutzung stark abnahm.
Beweidung von Röhrichten, Sümpfen und Hochstaudenfluren
Natürliche beziehungsweise naturnahe Großseggenriede, gewässerbegleitende Hochstaudenfluren und Röhrichte (inklusive des FFH Lebensraumtyps 6430) wachsen auf stark vernässten oder überflutungsgefährdeten Standorten. Großflächige Bestände wurden daher traditionell zur Streugewinnung gemäht oder blieben ungenutzt. Eine Beweidung ist hier nicht erforderlich beziehungsweise bei höherer Besatzdichte sogar schädlich. Es sei denn, die Zurückdrängung der Vegetation, zum Beispiel von Röhricht für Wasservögel, ist das erklärte Ziel der Pflege.
Allerdings entwickeln sich diese Gesellschaften bei Nutzungsaufgabe auch auf Standorten, die zuvor als Feucht- beziehungsweise Nasswiesen landwirtschaftlich genutzt wurden. Hier wirkt sich eine Beweidung oftmals positiv aus. So lässt sich gerade auf nährstoffreicheren Flächen mit Dominanzbeständen weniger Arten durch extensive Beweidung mit Rindern, Pferden oder Wasserbüffeln der Pflanzen-Artenreichtum erhöhen, indem die dichte Vegetation geöffnet wird. Positive Erfahrungen wurden hier vor allem mit mehrmonatiger Standbeweidung durch Rinder oder Pferde gemacht (vergleiche allgemeine Angaben), was zugleich die kostengünstigste Beweidungsform darstellt.
Rinderbeweidung drängt auf feuchten Brachflächen vorherrschende Arten wie Brennnessel und Schilf stark zurück (ZAHN et al. 2003). Durch kurze, intensive Rinderbeweidung (Nachahmung der Mahd) lassen sich diese Biotope wieder zu Feucht- beziehungsweise Nasswiesen regenerieren. VAAS et al. (2007) berichten von positiven Auswirkungen dieser Beweidungsform auf Pflanzengesellschaften der Sümpfe und Hochstaudenfluren (vergleiche Fallbeispiel 1; zur Rinderstandweide siehe Abschnitt „ Allgemeine Angaben“). Wasserbüffel haben ähnliche Auswirkungen wie Rinder, doch kommt es zu einer stärkeren Öffnung sehr nasser Standorte, unter anderem durch die Anlage von Suhlen (ZAHN & HERZOG 2015).
Pferde meiden laut SEIFERT et al. (2006) großflächige natürliche und naturnahe Großseggenriede, Sümpfe, Röhrichte und Hochstaudenfluren an quellig-nassen Standorten, sodass eine Auszäunung in Biotopkomplexen nicht automatisch erforderlich ist. Dabei spielt jedoch das Angebot an „besseren“ Flächen eine Rolle. Fehlen Alternativen, nutzen Pferde auch Röhrichte auf nassen Böden und im Flachwasser intensiv.
Mischbeweidung einer ehemaligen Brache am Inn mit Wasserbüffeln und Pinzgauer Rindern (Landkreis Mühldorf). Schilf und Brennnesseln (ausgezäunt im Hintergrund) wurden auf der Weide stark zurückgedrängt und durch Gräser und Hochstauden wie Rossminze (Mentha longifolia) und Weidenröschen (Epilobium spec.) ersetzt.
Ziegen und Schafe sind für sehr nasse Habitate ungeeignet. Lediglich bei den Schafen gibt es besondere Landrassen, die mit diesen Bedingungen noch zurechtkommen. Bei einem Beweidungsprojekt im Deusmauer Moor (Oberpfalz) konnten gute Resultate mit Heidschnucken auf stark verschilften ehemaligen Hochstaudenfluren, Nasswiesen und Seggenrieden erzielt werden. Nachdem die Flächen vor Projektbeginn einmalig gemäht wurden (Mähgut wurde für Liegeflächen verwendet), konnte die Schilfdichte zwar während des 3-jährigen Projektzeitraums nur wenig verringert werden, jedoch stiegen durch den Verbiss der Schilfblätter und der damit veränderten Lichtverhältnisse die Artenzahlen von Moosen und Gefäßpflanzen an. Durch eine frühe Beweidung (Anfang bis Mitte Mai) kann der Schilfbestand gut dezimiert werden, während die Hochstauden noch genügend Zeit haben, wieder aufzuwachsen und zur Blüte zu kommen. Schilffreie Bereiche sollten erstmals nach der Hochstaudenblüte beweidet werden. Auf solchen stark produktiven Flächen zeigte sich für eine ein- bis zweiwöchige Beweidung eine Besatzdichte von 10 GV/ha als sinnvoll (STROBEL 1997).
Schweine eignen sich gut zur Auflockerung dichter Feuchtbrachen wodurch Pionierarten gefördert werden. Entscheidend ist ein System von Koppeln, das auf manchen Flächen einen Aufwuchs der Vegetation bis zur Samenreife ermöglicht (vergleiche Kapitel 7.1 Schweine). Auch Vögel wie Wiesenpieper (Anthus pratensis), Schafstelze (Motacilla flava), Braunkehlchen (Saxicola rubetra) und Wachtelkönig (Crex crex) profitieren von Schweinebeweidung, wenn Flächen mit Brutvorkommen während der Brutzeit unbeweidet sind. Große, offene Bereiche mit nassen Böden ermöglichen Vogelarten wie Limikolen die Nahrungssuche. Extensive Schweinebeweidung als Ergänzung zur Beweidung mit anderen Tierarten schafft in großflächigen Weidesystemen wie den kroatischen Save-Auen überaus hochwertige Lebensräume (WATTENDORF 2003).
Beweidung von nährstoffarmen Mooren und Streuwiesen
In diesem Kapitel werden Hoch-, Übergangs- und Niedermoore, Kleinseggenriede und Feuchtheiden einschließlich der FFH-Lebensraumtypen 7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore, 7210 Kalkreiche Sümpfe mit Schneide und Davallsegge, 7230 Kalkreiche Niedermoore und 6410 Pfeifengraswiesen behandelt. Sehr nasse, von Natur aus waldfreie Moore und Kleinseggenriede bedürfen keiner Pflege. Sie wurden jedoch historisch durchaus als Weide und zur Streugewinnung genutzt. Auf Almen führt Beweidung noch heute in einigen Fällen zu einer starken Schädigung kleinflächiger Moore (RINGLER 2009). Kennzeichnend für die früher am Alpenrand großflächig durchgeführte Streugewinnung ist die Mahd im Spätsommer oder Herbst (QUINGER et al. 1995). Gemäht wurden insbesondere Kleinseggen- und Zwischenmoor-Gesellschaften, Pfeifengraswiesen, Röhrichte und Großseggen-Gesellschaften. Abgesehen von ausgesprochenen Hochmoorbereichen dienten Moore vor allem aber als weitläufige Triftweide (RADLMAIR et al. 1999). So wurden Moorrandbereiche, Nieder- und Übergangsmoore im Alpenvorland vielerorts mit Rindern und wenigen Pferden als große, extensive Gemeinschaftsweiden genutzt. Selbst Schafhutung im Anmoor- und "Streuwiesen"-Bereich waren verbreitet (STROBEL & HÖLZEL 1994).
Rinder werden zur Beweidung auf Niedermoorflächen und Streuweisen am häufigsten eingesetzt, sodass sich die meisten Untersuchungen auf diese Weidetierart beziehen. Auch bei den wenigen noch existenten Resten voralpiner Allmenden, handelt es sich um von Frühjahr bis Herbst genutzte Rinderstandweiden oder eine Haltung auf großen Koppeln, wobei sich der Umtrieb nach dem Verbiss des Aufwuchses richtet und die Besatzdichten sehr gering sind (LEDERBOGEN et al. 2004 – Fallbeispiel 2). Wo sie noch in extensiver Form existieren, sollten solche Beweidungsformen beibehalten und gegebenenfalls auf ehemals beweideten Flächen neu etabliert werden. Liegen Hochmoore mit intaktem Wasserhaushalt, Quellfluren, Quellsümpfen oder Kleingewässer in solchen Weideflächen, muss im Einzelfall entschieden werden, inwieweit eine (zeitweilige) Auszäunung nötig ist. Sind sie nur kleinflächig vorhanden und zum Beispiel als Tränke bedeutsam, können sie stark geschädigt werden. Dienen sie jedoch nicht als Tränke, sind sie für die Weidetiere oft so unattraktiv, dass bei geringem Besatz keine Abgrenzung erforderlich ist. Viehtrittauswirkungen schaffen zudem offene Bodenstellen für Pionierarten, sodass sie in gewissem Umfang toleriert werden können.
Rinder suchen magere, nasse Flächen erst in Mangelsituationen verstärkt auf, was bedeutet, dass man nährstoffreichere Flächen gegebenenfalls auszäunen muss, wenn ein stärkerer Verbiss der Moorflächen erwünscht ist. Dies muss im Frühsommer geschehen, solange der Futterwert der Moorpflanzen noch ausreichend hoch ist (LEDERBOGEN et al. 2004). Generell sollten auf nassen Böden nur leichte Rassen oder Jungrinder zum Einsatz kommen.
Auf traditionell gemähten Flächen ist bei einer Pflege durch Beweidung eine Änderung der Vegetation wahrscheinlich. Erfahrungen hierzu liegen insbesondere für Rinderbeweidung vor: Blütenreiche, hochwüchsige Kräuter der Streuwiesen nehmen ab, niederwüchsige, ausläufertreibende, rosettenbildende und sich generativ vermehrende Arten werden gefördert (QUINGER & BRUDI 1995). So lässt sich der Lebensraumtyp 6410 Pfeifengraswiesen – (Molinietum caeruleae) durch Rinderbeweidung nicht in typischer Form erhalten (KÖNIG et al. 2003 sowie VAAS et al. 2007 für den Bayerischen Wald ). Im Schwarzwald wurde nach anfänglichen Problemen (WAGNER et al. 2001) bei der Beweidung von Pfeifengras dominierter Grinden (Bergkuppen mit Feuchtheiden-Charakter) durch Hinterwälder-Rinder positive Erfahrungen gemacht. So beschreiben ELLINGER & SCHLUND (2001) eine erfolgreiche Zurückdrängung des Pfeifengrases bei gleichzeitiger Förderung seltener Arten. Im Vergleich zur Herbstmahd reduzierte sich zwar die mittlere Pflanzenartenzahl der Kleinseggenriede und Kalk-Pfeifengraswiesen (insbesondere krautige Arten nehmen ab), wenngleich die meisten Arten eine extensive Beweidung doch tolerieren und nur wenige Arten völlig ausfallen. Eine Beweidung ist demzufolge dem Brachfallen der Fläche vorzuziehen, wenn die Mahd aufgegeben werden muss (STAMMEL 2003). WITTIG et al. (2000), die durch eine kurze Beweidung mit Rindern (1 bis 4 Wochen ab Juli) in verbrachten Feuchtheiden ebenfalls Pfeifengras zurückdrängen und viele gefährdete Pflanzenarten der Hochmoore, Borstgrasrasen und Kleinseggensümpfe fördern konnten, raten dazu, in manchen Jahren die Beweidung auszusetzen, um so trittempfindlichen Arten die Gelegenheit zur Reproduktion zu geben.
Die extensive Beweidung von „Verhochmoorungsstadien“ (zum Beispiel brachgefallene Streuwiesen mit Sphagnum-Ausbreitungstendenz) und Zwischenmooren (zum Beispiel minerotrophen Spirkenfilzen) kann sehr artenreiche Mosaikkomplexe aus Kalkflachmoor-, Zwischen- und Hochmoorfragmenten ohne gravierende Trittschäden hervorrufen. Viehtritt verursacht lediglich, dass die Hochmoorbildung zugunsten von Flachmoorvegetation aufgehalten wird. Auf flachgründigen Torf- sowie auf anmoorigen oder feuchtlehmigen Böden bleiben Trittsiegel jedoch länger erhalten und führen zur Bodenverdichtung (Zunahme von Verdichtungszeigern). STROHWASSER (2005) konnte auch keine wesentliche Eutrophierung von Hochmooren durch Beweidung feststellen, was er unter anderem darauf zurückführte, dass die im Dung enthaltenen Nährstoffe unter Hochmoorbedingungen kaum in gut pflanzenverfügbarer Form freiwerden. Das ist auch aus faunistischer Sicht positiv (vergleiche QUINGER et al. 1995).
Vorrangig empfiehlt das LPK die Rinderbeweidung auf bultigen, schlecht mähbaren und auf borstgrasreichen „Streuwiesen“ (Pfeifengras- oder Waldbinsenwiesen mit einem mehr oder weniger großen Anteil an Borstgras (Nardus stricta) oder echtem Schaf-Schwingel (Festuca ovina agg.) sowie für Streuwiesen auf entwässerten, vorverdichteten Niedermoorböden oder auf (mineralischen) Gleyböden. Auch die relativ produktiven, binsendominierten Vegetationstypen der Knotenbinsenriede (Juncus bulbosus-Gesellschaft) und Waldbinsenriede (Crepis paludosa-Juncus acutiflorus-Gesellschaft) sind für diese Nutzungsform geeignet, ferner floristisch und faunistisch stark verarmte Brachen. Gelegentliche Beweidung mit periodischer Öffnung des Bodens ist laut QUINGER et al. (1995) für Streuwiesengebiete angebracht, in denen sich seltene Lückenpioniere, wie Kriechender Sellerie (Helosciadium repens), Gelbliches Zypergras (Cyperus flavescens), Schlauch-Enzian (Gentiana utriculosa), Knotiges Mastkraut (Sagina nodosa) oder Sumpf-Fetthenne (Sedum villosum), nachweisen lassen.
Will man einer Ausbreitung von streuwiesenuntypischen Weideunkräutern beziehungsweise von Störzeigern wie zum Beispiel der Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre) entgegenwirken, ist eine spätsommerliche Nachmahd oder ein turnusmäßiges Abwechseln von Beweidung und Herbstmahd empfehlenswert. Für nährstoffarme Kleinseggenriede empfiehlt ROSENTHAL (1992) als Alternative zur Mahd eine extensive Rinderstandweide (bis 1 GV/ha, ab Mitte August). Aus floristischer Sicht sind nach dem Landschaftspflegekonzept Bayern (QUINGER et al. 1995) Umtriebsweiden mit kurzen Besatzzeiten, also 3 bis 4 Wochen ab Juli und gegebenenfalls eine kurze Nachweide im Herbst, bei relativ hoher Besatzdichte (zirka 1,5 GVE/ha) besonders günstig. Ehemals blütenreiche Streuwiesen verlieren allerdings bei Sommerbeweidung (bei Erstbeweidung im Herbst wäre der Aufwuchs als Viehfutter nicht mehr geeignet) ihren Blütenreichtum nahezu vollständig, mit erheblichen Konsequenzen vor allem für blütenbesuchende Insekten. Auch viele Heuschreckenarten erreichen in spät gemähten Streuwiesen höhere Dichten als auf beweideten Flächen, in denen die Vegetation lückiger ist (RADLMAIR & DOLEK 2002).
Wasserbüffel verwerten Futter geringer Qualität besser als Rinder, was für einen Einsatz in Mooren spricht. Aufgrund ihres Verhaltens (Suhlen bei Hitze) ist mit erheblichen Veränderungen der nassen Bereiche zu rechnen, wenn im Sommer beweidet wird (vergleiche Feuchtwiesen oben).
Pferde kommen nach SEIFERT et al. (2006) ebenfalls für die Pflege von Niedermooren, Kleinseggenrieden, Feuchtheiden oder degenerierten Moorflächen in Frage. Da Pferde älteren Aufwuchs besser annehmen als Rinder, können diese Lebensräume noch im Spätsommer oder Frühherbst ein bis zwei Wochen lang mit einer Besatzdichte von 1 bis 2 GV pro Hektar mit ruhigen, leichten Tieren beweidet werden. Für Habitatkomplexe empfehlen die Autoren, diese Feuchtflächen zunächst auszuzäunen und erst spät für ein oder maximal zwei Wochen zu öffnen. Die Tiere werden sich außerhalb der Fresszeiten vornehmlich auf den umgebenden trockeneren Flächen aufhalten und hier auch Kot abgeben, sodass insgesamt auch höhere Besatzdichten möglich sind. Gehölzjungwuchs wird dadurch jedoch nicht verhindert. Das Auftreten von Störungszeigern als Folge des Trittes der Pferde sollte überprüft werden.
Eine kurze Beweidungsdauer ist offensichtlich nicht immer nötig: PREUSCHHOF (2005) konnte in einem verbrachten Niedermoor Adlerfarn (Pteridium aquifolium Schädigung durch Tritt) und Pfeifengras (Molinia caerulea) durch dreimonatige Beweidung mit Islandpferden ab Juni zurückdrängen und dabei eine Zunahme vieler Rote-Liste-Arten beobachten, darunter Arnika (Arnica montana), Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium), Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia) und Quendel-Kreuzblümchen (Polygala serpyllifolia). Eine Besatzdichte von 2 Klein-Pferden (1,4 GV/ha) über diesen Zeitraum hinweg wird dabei als optimal angesehen.
Schafe können ebenfalls zur Beweidung von Moorflächen und Streuwiesen eingesetzt werden. Eine wenige Tage andauernde aber intensive Beweidung im Herbst stellt eine Pflegemethode für ehemals streugenutzte Flächen oder entwässerte Moore dar (QUINGER et al. 1995). BURANDT & FELDMANN (1991) berichten von einer erfolgreichen Pflege gestörter Hochmoore durch Winterbeweidung (bei Frost) mit Schafen, wobei vor allem Wollgras (Eriophorum spec.) und Besenheide (Calluna vulgaris) als Nahrungspflanzen dienten.
Für die erforderliche Verjüngung der Heide erwies sich der Verbiss im Winter als besonders günstig. Bei einer Beweidung ab August fraßen Moorschnucken auch junge Moorbirken (Betula pubescens) ausreichend gut ab. Sandbirken (Betula pendula) wurden schlechter verbissen, Faulbaum (Frangula alnus), Eiche (Quercus spec.), Zitter-Pappel (Populus tremula), Himbeere (Rubus idaeus) wurden nur bei Nahrungsmangel angenommen. Pfeifengras (Molinia caerula) wird nur in jungem Zustand von Schafen gut gefressen, sodass für die Reduktion eine ständige Beweidung zur Nutzung der jungen, nachwachsenden Triebe nötig ist. Bei einer Ganzjahresbeweidung mit mehreren Weidegängen zwischen Mai und September geben BURANDT & FELDMANN (1991) eine Besatzdichte von 2 bis 3 Muttertieren mit Lämmern pro ha (zirka 0,3 GV/ha) an. Allerdings ist für die Vegetationsentwicklung gestörter Moore vor allem der Wasserhaushalt entscheidend. So konnte im Amtsvenn (Nordrhein-Westfalen) vor der Wiedervernässung in einem abgetorften Hochmoor zwar durch Moorschnucken-Beweidung eine Verbuschung verhindert werden, doch ließ sich auch nach 10 Jahren das Pfeifengras zugunsten der heidemoortypischen Vegetation nicht zurückdrängen (MICHELS & WOIKE 1994).
Schafbeweidung mit Moorschnucken im Schwenninger Moos (Villingen-Schwenningen, Baden-Württemberg). Durch Schaf-Koppelhaltung soll der Birkenaufwuchs in dem degenerierten Hochmoor zurückgedrängt werden.
Ziegen eignen sich schlecht für einen längeren Einsatz in Mooren. Stehen innerhalb der Flächen auch trockene Areale zur Verfügung kann der (zeitweise) Einsatz von Ziegen jedoch gut zur Reduktion des Gehölzaufkommens beitragen. Gerade Problemarten wie Birken werden von Ziegen besser verbissen als von Schafen (BURKART 2004). Mit gekoppelten Ziegen, die kurzzeitig (zwei Wochen) in degenerierten Hochmooren eingesetzt wurden, konnte VAN THULL (2001) Birkenaufwuchs und Pfeifengras besser reduzieren als durch Schafbeweidung.
Fallbeispiel 2: Erkenntnisse zur Moorbeweidung in großflächigen voralpinen Allmendweiden
(LEDERBOGEN et al. 2004)
Es wurden 13 voralpine Allmendweiden (Standweiden oder Umtriebsweiden mit langen Besatzzeiten der Koppeln; 0,5 bis 2,0 GVE/ha) in den Landkreisen Weilheim-Schongau, Garmisch Partenkirchen und Ostallgäu von 12 bis 111 ha Größe untersucht, die sich durch ein Mosaik aus Lebensräumen auszeichnen. Darunter waren Regenmoore (Sphagnion magellanici), Zwischenmoore – insbesondere die Spirkenfilze (Carex lasiocarpa-Pinus rotundata-Gesellschaften) – und Kalkflachmoore (Caricion davallianae).
Das selektive Weideverhalten des Viehs auf den großflächigen Allmendweiden förderte die Habitat- und Strukturvielfalt, sowohl auf der Landschaftsebene durch das räumliche Nebeneinander unterschiedlicher Sukzessionsstadien und durch fließende Wald-Offenlandgrenzen als auch auf der Habitatebene durch die Modifizierung von Vegetations- und Bodenstrukturen sowie durch die Erweiterung von pH-, Feuchte-, Licht- und Störungsgradienten. Die untersuchten Weiden waren von hohem naturschutzfachlichen Wert, insbesondere aufgrund der Vorkommen gefährdeter offener und halboffener Moorvegetationstypen sowie vieler Tier- und Pflanzenarten der Roten Listen und der FFH-Anhänge. Die negativen Effekte der Beweidung auf manche Arten sind gegenüber den indirekten, positiven Effekten oft vernachlässigbar.
Dealpine Pflanzenarten und hochwüchsige, spätblühende Saum- und Streuwiesenarten wie Breitblättriges Laserkraut (Laserpitium latifolium), Preußisches Laserkraut (Laserpitium prutenicum), Heil-Ziest (Betonica officinalis), Ochsenauge (Buphthalmum salicifolium), Große Sterndolde (Astrantia major), Wald-Witwenblume (Knautia dipsacifolia), Erdbeer-Fingerkraut (Potentilla sterilis), Wald-Erdbeere (Fragaria vesca), Weißer Germer (Veratrum album), Akeleiblättrige Wiesenraute (Thalictrum aquilegiifolium), Trollblume (Trollius europaeus) und Kiel-Lauch (Allium carinatum) in Moorweiden im Vergleich mit Streuwiesen zwar zurück, doch fallen die wenigsten von ihnen ganz aus. Begünstigt werden kleinwüchsige, rosettenbildende Arten sowie Schlenken- und Lückenbesiedler wie Kriechender Sellerie (Apium repens), Gemeines Fettkraut (Pinguicula vulgaris), Alpen-Fettkraut (Pinguicula alpina), Mittlerer Sonnentau (Drosera intermedia), Langblättriger Sonnentau (Drosera longifolia), Gewöhnliche Simsenlilie (Tofieldia calyculata), Sumpf-Dreizack (Triglochin palustre), Weißes Schnabelried (Rhynchospora alba), Echtes Skorpionsmoos (Scorpidium scorpioides), Mehlprimel (Primula farinosa) und Kleiner Wasserschlauch (Utricularia minor). Der Tritt der Rinder vermindert in Flach- und Zwischenmooren die Anreicherung von Torfmoosen, die Verfilzung und die Versauerung und schafft offene Bodenstellen und damit geeignete Bedingungen für konkurrenzschwache, auf die generative Fortpflanzung angewiesene Kalkflachmoorpflanzen.
Die enge räumliche Verzahnung unterschiedlicher Habitate ermöglicht hohe Siedlungsdichten von Komplexbesiedlern, wie Baumpieper (Anthus trivialis), Neuntöter (Lanius collurio) und Hochmoorgelbling (Colias palaeno). Die für Neuntöter und Baumweißling (Aporia crataegi) essenziellen Vegetationsstrukturen entstehen durch die weidetypischen Dornbüsche, die in den umgebenden Mähwiesen nicht auftreten. Bezogen auf die Nassstandorte der Weiden sind An- und Flachmoore am stärksten vom Tritt betroffen. Die Zwischen- und Regenmoore werden wenig verbissen und kaum durch Tritt geschädigt, da sie für die Rinder unattraktiv sind. Je weniger „bessere“ Flächen auf Mineralböden vorhanden sind, umso stärker ist der Verbiss in den Moorbereichen. Er kann demnach gesteigert werden, wenn durch zeitweises Auszäunen besserer Standorte die Weidetiere bereits im Frühsommer ins Moor geleitet werden, wenn die Futterqualität dort noch annähernd dem Mindestbedarf entspricht.
Neben der Beweidung ist für den langfristigen Erhalt des halboffenen Charakters der Untersuchungsflächen jedoch eine Weidepflege (Reduktion aufkommender Gehölze) erforderlich.
Fazit: Eine extensive Beweidung wird von einem Großteil der spezifischen Moorarten entweder toleriert oder fördert diese sogar. Bestimmte Arten sind für ihren langfristigen Erhalt auf die Fortführung der Beweidung angewiesen. Allmendweiden sollten verstärkt in ein Paket mit anderen Landnutzungs- und Pflegeszenarien (wie beispielsweise Streumahd) eingebunden werden.
Literatur
Barth, U., Gregor, T., Lutz, P., Niederbichler, C., Pusch, J., Wagner, A. & Wagner, I. (2000): Zur Bedeutung extensiv beweideter Nassstandorte für hochgradig bestandsbedrohte Blütenpflanzen und Moose. – Natur und Landschaft 75(7): 292–300.
Beinlich, B., Hill, T. H. & Köstermeyer, H. (2005a): Auswirkungen extensiver Schweinebeweidung auf die Avifauna von Feuchtgebieten. – In: Neugebauer, K. R.et al.: Schweine in der Landschaftspflege, NNA-Berichte 18(2) Schneverdingen: 163–173.
Brenner, S., Pfeffer, E. & Schumacher, W. (2004): Extensive Schafbeweidung von Magerrasen im Hinblick auf Nährstoffentzug und Futterselektion. – Natur und Landschaft 79: 167–174.
Burandt, C. & Feldmann, A. (1991): Einsatz alter und gefährdeter Haustierrassen in Naturschutz und Landschaftspflege. – Diplomarbeit, Gesamthochschule Kassel: 104 S.
Burkart, B. (2004): Zur Effektivität von Schaf- und Ziegenbeweidung beim Offenlandmanagement. – Beiträge der Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg 36: 44–50.
Bunzel-Drüke, M., Böhm, C., Finck, P., Kämmer, G., Luick, R., Reisinger, E., Riecken, U., Riedl, J., Scharf, M. & Zimball, O. (2008): "Wilde Weiden" – Praxisleitfaden für Ganzjahresbeweidung in Naturschutz und Landschaftsentwicklung. – Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest e.V. (ABU), Bad Sassendorf-Lohne: 215 S.
Demartin, G. (2005): Beweidung von Naturschutzflächen: Effekte auf Flora und Fauna am Beispiel des NSG „Gundelfinger Moos“. – Laufener Seminarbeiträge 1, Laufen: 93–98; www.anl.bayern.de/publikationen/spezialbeitraege/doc/lsb2005_009_demartin.
Dullau, S., Makala, M., May, K. & Arland, J. (2010): Empfehlungen für die naturschutzgerechte Bewirtschaftung von Grünländern der Lebensraumtypen 6440, 6510 und 6520 in Sachsen-Anhalt“ – Abschlussbericht zum Projekt „Leitfaden zur Grünlandbewirtschaftung“ im Auftrag des Landesverwaltungsamts Sachsen-Anhalt.
Ellinger, M. & Schlund, W. (2001): Hinterwälder Rinder pflegen Grindenlandschaft im Nordschwarzwald. – Naturschutz-Info 1/2001: 15–16.
Güsewell, S., Pohl, M., Gander, A. & Strehler, C. (2007): Temporal changes in grazing intensity and herbage quality within a Swiss fen meadow. – Botanica Helvetica 117: 57–73.
Itjeshorst, W. & Gader, H. (1994): Galloways – Pflegeeinsatz im Feuchtgrünland. – LÖBF-Mitteilungen 3/94: 57–61.
Jedicke E. (2015): 4.7.11: Flachland- und Bergmähwiesen. – In: Naturnahe Beweidung und Natura 2000. Bunzel-Drüke, M., Böhm, C., Ellwanger, G., Finck, P., Grell, H., Hauswirth, L., Herrmann, A., Jedicke, E., Joest, R., Kämmer, G., Köhler, M., Kolligs, D., Krawczynski, R., Lorenz, A., Luick, R., Mann, S., Nickel, H., Raths, U., Reisinger, E., Riecken, U., Rößling, H., Sollmann, R., Ssymank, A., Thomsen, K., Tischew, S., Vierhaus, H., Wagner, H.-G. & Zimball, O.: Heinz-Sielmann-Stiftung , Dudderstadt: 112–118.
Mann S. & Tischew S. (2015): 4.7.10: Brenndolden-Auenwiesen. – In: Naturnahe Beweidung und Natura 2000. Bunzel-Drüke, M., Böhm, C., Ellwanger, G., Finck, P., Grell, H., Hauswirth, L., Herrmann, A., Jedicke, E., Joest, R., Kämmer, G., Köhler, M., Kolligs, D., Krawczynski, R., Lorenz, A., Luick, R., Mann, S., Nickel, H., Raths, U., Reisinger, E., Riecken, U., Rößling, H., Sollmann, R., Ssymank, A., Thomsen, K., Tischew, S., Vierhaus, H., Wagner, H.-G. & Zimball, O.: Heinz-Sielmann-Stiftung , Dudderstadt. S.: Heinz-Sielmann-Stiftung , Dudderstadt: 107–111.
Kapfer, A. (2010): Mittelalterlich-frühneuzeitliche Beweidung der Wiesen Mitteleuropas. – Naturschutz und Landschaftsplanung 42(6): 180–187.
König, H., Hübner, T., Michels, C. & Pardey, A. (2003): Die Neue Säule des Naturschutzes. Naturentwicklungsgebiete mit Beweidung. – LÖBF-Mitteilungen 4/03: 21–28.
Lederbogen, D., Rosenthal, G., Scholle, D., Trautner, J., Zimmermann, B. & Kaule, G. (2004): Allmendweiden in Südbayern: Naturschutz durch landwirtschaftliche Nutzung. – Angewandte Landschaftsökologie 62: 469 S.
LLUR (= Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume) (2010): Beweidung von Offen- und Halboffenbiotopen. Eine adäquate Pflegemethode unter besonderer Berücksichtigung der FFH-Lebensraumtypen und Arten. – Schriftenreihe Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein, Natur 18.
Mann, S. & Tischew, S. (2010): Bedeutung der Megaherbivoren-Beweidung für die Renaturierung artenreicher Feuchtgrünländer auf ehemaligen Ackerflächen. – Waldökologie, Landschaftsforschung und Naturschutz 10: 7–15.
Michels, C. & Woike, M. (1994): Schafbeweidung und Naturschutz. – LÖBF-Mitteilungen 3/94: 16–25.
Neumann, H. & Holsten, B. (2009): Einfluss der Einführung einer großflächigen Extensivbeweidung auf die Brutvogelgemeinschaften eines Flusstals in Norddeutschland. – Vogelwelt 130: 123–133.
Oppermann, R. & Luick, R. (2002): Extensive Beweidung und Naturschutz. – Charakterisierung einer dynamischen und naturverträglichen Landnutzung. – Vogel und Luftverkehr 1/02: 46–54.
Preuschhof, B. (2005) Adlerfarn oder Arnika? Beweidung mit Islandpferden im „Hühnerfeld“. – Laufener Seminarbeiträge 1/2005: 153–161; www.anl.bayern.de/publikationen/spezialbeitraege/lsb2005.htm.
Quinger, B. & Brudi, M. (1995): Verbreitung und Pflegezustand von Rinderweiden auf moor- und streuwiesenartigen Standorten im Oberbayrischen Alpenvorland. – Unveröff. Gutachten im Auftrag der Regierung von Oberbayern: 59 S.
Quinger, B., Schwab, U., Ringler, A., Bräu, M., Strohwasser, R. & Weber, J. (1995): Lebensraumtyp Streuwiesen. – Landschaftspflegekonzept Bayern, Band II.9 (Alpeninstitut Bremen GmbH, Projektleiter A. Ringler).– Hrsg.: Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen (StMLU) und Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL): 396 S.; www.anl.bayern.de/publikationen/landschaftspflegekonzept/lpk09.htm .
Radlmair, S. & Dolek, M. (2002): Auswirkung der Beweidung auf die Insektenfauna von Feuchtgrünland unter besonderer Berücksichtigung von Tagfaltern und Heuschrecken. – Laufener Seminarbeiträge 1/02: 23–34; www.anl.bayern.de/publikationen/spezialbeitraege/doc/lsb2002_01_002_radlmair.
Radlmair, S., Plachter, H. & Pfadenhauer, J. (1999): Geschichte der landwirtschaftlichen Moornutzung im süddeutschen Alpenvorland – Ein Beitrag zur naturschutzfachlichen Leitbilddiskussion. – Natur und Landschaft 74: 91–98.
Ringler, A. (2009): Almen und Alpen – Höhenkulturlandschaft der Alpen – Ökologie, Nutzung, Perspektiven. – Verein zum Schutz der Bergwelt (Hrsg.), München, Langfassung: 1.448 S.
Rosenthal, G. (1992): Erhaltung und Regeneration von Feuchtwiesen – Vegetationsökologische Untersuchungen auf Dauerflächen. – Dissertationes Botanicae 182: 283 S.
Schaich, H. (2009): Zukunftsfähige Auenlandschaften durch Wiedervernässung und Beweidung? Interdisziplinäre Analyse einer Renaturierungsmaßnahme am Beispiel des Syrtals (Luxemburg). – Inaugural-Dissertation, Fakultät für Forst- und Umweltwissenschaften der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau: 166 S.
Schaich, H., Rudner, M. & Konold, W. (2010): Short-term impact of river restoration and grazing on floodplain vegetation in Luxembourg. – Agriculture, Ecosystems and Environment 139: 142–149.
Schley, L. & Leytem, M. (2004): Extensive Beweidung mit Rindern im Naturschutz: eine kurze Literaturauswertung hinsichtlich der Einflüsse auf die Biodiversität. – Bull. Soc. Nat. luxemb. 105: 65–85.
Schrautzer, J., Irmler, U., Jensen, K., Nötzold, R. & Holsten, B. (2004): Auswirkungen großflächiger Beweidung auf die Lebensgemeinschaften eines nordwestdeutschen Flusstales. – In: Finck, P. et al. (Hrsg.): Weidelandschaften und Wildnisgebiete, Bonn-Bad Godesberg, Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz 78: 39–62.
Seifert, C., Sperle, T., Raddatz, J. & Mast, R. (2006): Naturschutz-Praxis – Landschaftspflege 2, Dokumentation und Handreichung zur Biotoppflege mit Pferden, LUBW Baden-Württemberg: 63 S.; www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/19497/ (Stand: 18.05.2016).
Stammel, B. (2003): Auswirkungen der Beweidung auf die Vegetation und auf ausgewählte Pflanzenarten von Magerwiesen kalkreicher Niedermoore. – Dissertation, Technische Universität München: 119 S.
Strobel, C. (1997): Beweidung von Feuchtflächen im Deusmauer Moor – Extensive Beweidung mit Rindern im Naturschutz. – Unveröff. Schlussbericht im Auftrag der Regierung der Oberpfalz: 55 S.
Strobel, C. & Hölzel, N. (1994): Lebensraumtyp Feuchtwiesen. – Landschaftspflegekonzept Bayern, Band II.6 (Alpeninstitut Bremen GmbH, Projektleiter A. Ringler). – Hrsg.: Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen (StMLU) und Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL): 204 S.; www.anl.bayern.de/publikationen/landschaftspflegekonzept/lpk06.htm
Strohwasser, R. (2005): Erfahrung mit Pferdebeweidung in vier verschiedenen Projekten des Bayerischen Alpenvorlandes. – Laufener Seminarbeiträge 1/2005: 125–130; www.anl.bayern.de/publikationen/spezialbeitraege/lsb2005.htm.
Thiery, J. & Kelka, H. (1998): Beweidung als geeignetes Mittel zur Bergwiesenpflege? – Erfahrungen nach 25-jähriger Beweidung einer Bergwiese im Harz. – Natur und Landschaft 73(2): 64–66.
Vaas, T., Obermeier, E. & Rossa, R. (2007): Pilotprojekt zur Beweidung repräsentativer Grünlandbiotope des Bayerischen Waldes. – Regierung von Niederbayern (Hrsg.), Naturschutz in Niederbayern 5: 96 S.
Van Thull, H. (2001): Hochmoorrenaturierung mit Hilfe von Ziegen? – Natur- und Kulturlandschaft 4: 230–237.
Wagner, F., Schmieder, K., Böcker, R. & Jacob, H. (2001): Weidemanagement in Feuchtheiden. Optimierung für die Ziele des Naturschutzes und der Tiergesundheit auf einer Grinde im Nordschwarzwald. – Naturschutz und Landschaftsplanung 33(10): 318–322.
Wattendorf, P. (2003): Hutweiden im mittleren Savatal: Einfluss des Wasserhaushalts und der Beweidung mit Rindern, Pferden und Schweinen auf die Vegetation. – Culterra 31: 39–60.
Wittig, B., Urban, K. & Hellberg, F. (2000): Pflegemaßnahmen zur Erhaltung und Wiederherstellung von Feuchtheiden. – Natur und Landschaft 75: 465–473.
Zahn, A., Juen, A., Traugott M. & Lang, A. (2007): Low density cattle grazing enhances arthropod diversity of abandoned wetland. – Applied Ecology and Environmental Research 5(1): 73–86.
Zahn, A., Meinl, M. & Niedermeier, U. (2003): Auswirkungen extensiver Rinderbeweidung auf die Vegetation einer Feuchtbrache. – Naturschutz und Landschaftsplanung 35(6): 171–178.
Zahn, A. & Herzog, F. (2015): Wasserbüffel als Habitatkonstrukteure. – ANLiegen Natur 37(1): Seiten 46 bis 54; www.anl.bayern.de/publikationen/anliegen/doc/an37105zahn_et_al_2015_wasserbueffel.pdf
Zehm, A. (2004): Praxisbezogene Erfahrungen zum Management von Sand-Ökosystemen durch Beweidung und ergänzende Maßnahmen. – NNA-Berichte 1/2004: 221–232.
Autor:
Dr. Andreas Zahn
Hermann-Löns-Straße 4
84478 Waldkraiburg
Telefon +49 8638 86117
andreas.zahn@iiv.de
Gutachter:
Dr. Andreas Zehm
Zitiervorschlag:
Zahn, A. (2014): Beweidung von feuchtem, nährstoffreichem Offenland. – In: Burkart-Aicher, B. et al., Online-Handbuch "Beweidung im Naturschutz", Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL), Laufen; www.anl.bayern.de/fachinformationen/beweidung/handbuchinhalt.htm.
Ansprechpartnerin an der ANL:
Dr. Bettina Burkart-Aicher
Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL)
Fachbereich 2: Angewandte Forschung und Wissenstransfer
Seethalerstraße 6
83410 Laufen
Telefon +49 8682 8963-61
Weitergehende Informationen
Interne Links
Externe Links
Bildung und Forschung sind die Aufgaben der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) in Laufen. Die Akademie wurde 1976 eingerichtet und gehört zum Geschäftsbereich des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz.
Links
- Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV)
- Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU)
- Nationalpark Berchtesgaden
- Nationalpark Bayerischer Wald
- BayernTourNatur
- YouTube-channel des StMUV
- Naturvielfalt in Bayern
- Energie-Atlas Bayern
- Bayern Arche
- Umweltbildung Bayern
- AG Fachreferenten Naturschutz (agn)