7.2 Beweidung mit Rindern
Diese Seite ist Teil des Online-Handbuchs "Beweidung im Naturschutz".
Die weiteren Kapitel finden Sie in der Übersicht
Zusammenfassung
Rinder sind für viele Beweidungsprojekte, sowohl in trockenen als auch feuchten Lebensräumen, aufgrund der wenig aufwendigen Zäunung und des wenig selektiven Verbisses die erste Wahl, wobei die Frage der Rasse zweitrangig ist. Probleme können sich in Habitaten ergeben, in denen Bodenverletzungen unerwünscht sind. Hier sollten gegebenenfalls Jungrinder leichter Rassen oder Zwergrassen zum Einsatz kommen. Aufkommende Gehölze werden von Rindern oft nicht ausreichend eingedämmt. Ideal ist die Kombination von Rindern mit anderen Tierarten (zum Beispiel Ziegen zur Gehölzreduktion).
Heckrindkuh mit Kalb in den Lippeauen (Nordrhein-Westfalen).
Foto: Andreas Zahn.
Naturschutzrelevante Informationen zu Biologie, Verhalten und Nutzungsgeschichte des Hausrindes
Vermutlich wurde das Hausrind im Mittleren und Nahen Osten aus der dort lebenden Form des Auerochsen (Bos taurus) domestiziert und schon vor rund 8.000 Jahren in Mitteleuropa eingeführt (EDWARDS et al. 2007). Zebus wurden aus einer älteren asiatischen Form des Auerochsen, dem Indischen Auerochsen (Bos primigenius namadicus), gezüchtet. Rinder dienten oft nicht nur zur Milch- und Fleischgewinnung, sondern auch als Zugtiere. Sie waren bis ins 20. Jahrhundert hinein in der Regel viel kleiner und leichter als die heutigen Hochleistungsrassen. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts setzte die gezielte Zucht mit differenzierten Zuchtzielen ein (LUICK 1997). Durch Fortschritte in der Züchtung und Fütterung (Gras- und Maissilage beziehungsweise Raps- und Sojaschrot) haben sich Fleisch- und Milchleistung vieler Rassen stark erhöht (mit Spitzenwerten von über 10.000 l Milch pro Kuh und Jahr). Bei den meisten Rassen steht entweder die Milch- oder die Fleischleistung im Vordergrund. Nur wenige, wie zum Beispiel das Bayerische Fleckvieh oder Murnau-Werdenfelser, gelten als Zweinutzungsrassen, bei denen die Milch- und die Fleischleistung gleichermaßen eine Rolle spielen.
Weltweit stellt die Mutterkuhhaltung die meistverbreitete Form der Rinderhaltung dar. Seit der Milchkontingentierung 1984 erlebt sie in Deutschland einen stärkeren Aufschwung als extensive Form der Fleischerzeugung. Dabei verbleibt das Kalb bis zum Alter von 6 bis 10 Monaten bei der Kuh. Männliche Tiere werden dann als Bullen oder Ochsen bis zur Schlachtreife separat gehalten. Die Sozialstruktur dieser Herden kommt derjenigen von Wildrindern recht nah.
Wild lebende Hausrinder leben meist nach Geschlechtern getrennt. Erwachsene Bullen bilden territoriale Gruppen oder leben solitär; auch Kühe mit ihrem Nachwuchs bilden Gruppen (BUNZEL-DRÜKE et al. 2008). TOST (2000) konnte auch Herden aus Kühen mit ihrem Nachwuchs und einem dominanten Alphabullen sowie einigen weiteren adulten Bullen beobachten. Rinder verwildern schnell und werden ohne regelmäßige Lockfütterung rasch scheu. In die Enge getrieben, können sie Menschen angreifen.
Rinder nutzen als Wiederkäuer die Nahrung weit besser aus als zum Beispiel Pferde. Ihr mehrteiliger Magen ermöglicht es ihnen, durch mikrobielle Verdauung auch solche Kohlenhydrate als Nahrung zu nutzen, die für andere Säugetiere mit nur einem Magen kaum nutzbar sind (zum Beispiel Zellulose).
Fraßverhalten von Rindern
Die Nahrungswahl von Rindern ist, zum Beispiel verglichen mit der von Schafen, wenig selektiv und umfasst ein reiches Spektrum an Gräsern, krautigen Pflanzen und Gehölzen (ausführliche Angaben in BUNZEL-DRÜKE et al. 2008; PORZIG & SAMBRAUS 1991; STROH et al. 2004). Sie können das Gras nicht so kurz abfressen wie Pferde oder Schafe, da sie es mit ihrer Zunge umfassen und an der Kauplatte abreißen (Schafe und Pferde verbeißen es mit ihren Vorderzähnen und können so auch tiefer liegende Pflanzenteile erfassen). Der (jahreszeitlich variierende) Gehalt an Nährstoffen der einzelnen Arten, aber auch ihre Verfügbarkeit (was kann schnell in großen Mengen aufgenommen werden) beeinflussen die Nahrungswahl stark (MEISSER et al. 2009), ebenso vermutlich individuelle Erfahrungen. Das erklärt, warum Untersuchungen zu teilweise recht unterschiedlichen Ergebnissen kommen.
Manche Pflanzenarten (zum Beispiel Brennnesseln, Binsen, Indisches Springkraut oder bestimmte Disteln oder Gehölze) werden zudem nur in bestimmten Altersstadien oder zu bestimmten Jahreszeiten gefressen (ZAHN et al. 2003; GÜSEWELL et al. 2007). Dadurch kann beim Umtrieb oft der Eindruck entstehen, dass manche Arten völlig gemieden werden. Von vielen Gehölzen werden nur Blätter oder junge Triebe gefressen und die Intensität des Verbisses hängt stark vom Angebot ab. So werden Fichten und Kiefern nur auf manchen Weideflächen verbissen. Auf unterbeweideten Flächen überleben selbst schmackhafte Pflanzenarten, solange sie nicht zu häufig vorkommen, in den von Rindern weniger frequentierten Bereichen. Andererseits werden selbst generell gemiedene Arten als Jungpflanzen in den von den Rindern geschaffenen und erhaltenen Bereichen mit niederwüchsigen Weiderasen verbissen (ZAHN et al. 2003). Im nahen Umfeld der Kothaufen wird die Vegetation nicht gefressen („Geilstellen“). Bäume (insbesondere Weiden) werden von Rindern auf manchen Weideflächen intensiv geschält, auf anderen hingegen nie. Vermutlich hängt das unter anderem von dem Beweidungszeitpunkt und von der Versorgung mit bestimmten Mineralstoffen ab (ZAHN et al. 2002). Rinder mit großen Hörnern drücken junge Gehölze oftmals nieder, um an die Blätter zu gelangen. Dies kann man sich zur Reduktion von Gehölzaufwuchs zu Nutzen machen. Im Winter scharren Rinder nicht wie Pferde im Schnee nach Nahrung (BUNZEL-DRÜKE et al. 2008).
Einfluss der Rinderbeweidung auf Flora, Vegetation und Landschaft
In Bayern wurden viele wertvolle Landschaftstypen, wie zum Beispiel Almen oder Almendweiden, traditionell durch Rinder beweidet und die Fortführung dieser Nutzungsform auf extensiver Basis ist die beste Methode für deren Erhalt (RINGLER 2009). Insbesondere für Jungrinder, die mit weniger gutem Futter auskommen und nicht täglich in den Stall getrieben werden müssen, gibt es in ganz Bayern noch kleinflächige Weiden, zum Beispiel an den Hängen der Bach- und Flusstäler. Dabei handelt es sich oft um die letzten Reste extensiv genutzten Grünlandes in ackerbaulich dominierten Gegenden.
Im Vergleich zu Brachen erhöht sich bei der Rinderbeweidung die Vielfalt der Flora und Fauna (ZAHN et al. 2000, 2007) und auch extensiv beweidete Gehölzbereiche erweisen sich oft als naturschutzfachlich wertvoll (SCHLEY & LEYTEM 2004; RINGLER 2009). Nach diesen Autoren können bei entsprechendem Beweidungsregime auch stark gefährdete beziehungsweise als beweidungsempfindlich geltende Pflanzenarten durch Rinderbeweidung gefördert werden. Beispiele sind:
- Nelkenschmiele (Aira caryophyllea)
- Kriechender Scheiberich (Apium repens
- Arnika (Arnica montana)
- Knabenkräuter (Dactylorhiza spec.)
- Sonnentau (Drosera rotundifolia)
- Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera)
- Sumpfblutauge (Potentilla palustris)
- Schildehrenpreis (Veronica scutellata)
Viele Stauden der Feuchtgebiete mit attraktiven Blüten, wie Blutweiderich oder Minze, werden von Rindern gemieden, was das optische Erscheinungsbild solcher Weiden begünstigt. Auf sehr blüten- und artenreichen Mähwiesen kommt es nach Umstellung auf eine Rinderbeweidung jedoch mitunter zu einer Artenverarmung (FISCHER & WIPF 2002). Zudem fehlt meist der für Wiesen typische Blühaspekt, da die Beweidung die Entwicklung der Blütenstände vieler Arten beeinträchtigt. Im Vergleich zu Schafweiden sind Rinderweiden jedoch meist deutlich blüten- und auch artenreicher (KÖNIG 1994; SCHIESS & MARTIN 2008). So werden Blütenstände von Enzianen und Orchideen oft verschont (MARTIN 1997).
Im Vergleich zu leichteren Weidetieren wie Schafen ist bei Rindern mit einer höheren Trittbelastung zu rechnen. Das kann in manchen Habitaten (Sandflächen, Kiesgruben) gewünscht sein, ist in steilen Hanglagen jedoch mit Erosionsproblemen verbunden. Der Tritt führt mitunter auch zum Rückgang von Pflanzenarten, die nur unvollständig gefressen werden (Brennnessel). Da Rinder wichtige Röhrichtarten, wie Schilf (Phragmites australis), Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea) und Rohrkolben (Typha spec.), gerne fressen und dabei auch Flachwasserbereiche bis zu einer Tiefe von rund 50 cm aufsuchen, eignen sie sich sehr gut für den Erhalt offener, vegetationsarmer Gewässerufer und zur Öffnung monotoner Röhricht-Reinbestände. Andererseits werden kleinere Schilfflächen auf Rinderweiden vernichtet und müssen gegebenenfalls ausgezäunt werden (ZAHN et al. 2002, 2004).
Kleinere, von den Rindern als Unterstand genutzte Gehölzbestände werden durch den Fraß der Blätter bis in 1,5 bis 2 m Höhe stark ausgelichtet. Nur schlecht schmeckende oder dornige Arten (Weißdorn) bleiben auch unter dieser Grenze (Fraßkante) belaubt. Wenn Rinder schälen, können großflächig Weichholzbestände aufgelichtet oder sogar zum Absterben gebracht werden. Bewehrte Arten wie Weißdorn (Crataegus spec.) oder wenig schmackhafte Arten – wie Schwarzerle (Alnus glutinosa) oder Birke (Betula spec.) – bleiben erhalten und breiten sich oftmals aus. Eine Beweidung im Winterhalbjahr oder eine Koppelung erhöhen meist den Gehölzverbiss (BUNZEL-DRÜKE et al. 2008; MEISSNER et al. 2009). Stockausschläge vieler Arten werden gerne gefressen. Auf den Stock gesetzte Gehölze sterben dadurch oft ab, zumindest in den von Rindern häufig genutzten Bereichen. Dies gilt teilweise sogar für an sich ungern gefressene Arten wie Erlen (Alnus spec.; ZAHN et al. 2002).
Da Rinder oft in Gehölzbeständen ruhen, jedoch im Offenland weiden, kommt es zu einem Nährstoffaustrag aus dem Offenland. Ebenso werden in Feuchtgebieten Nährstoffe hin zu trockeneren Flächen verlagert, da die Tiere hier öfter rasten als in nassen Bereichen (SCHEICH 2009). Im direkten Vergleich nutzten Rinder feuchtere Flächen als Schafe (PUTFARKEN et al. 2008).
Flächen mit geringem Futterwert (zum Beispiel nährstoffarme Moore) werden von Rindern kaum verbissen, solange „bessere“ Weiden verfügbar sind (SCHRAUTZER et al. 2004). Auch kleinräumig fressen Rinder den Aufwuchs ungleichmäßig ab. Auf unterbeweideten Standweiden ohne Nachmahd entsteht daher ein Mosaik aus ständig befressenen, kurzen Weiderasen und weniger bis kaum befressenen Bereichen hoher (oft nährstoffarmer oder weniger schmackhafter) Vegetation (BOKDAM 2003). Einmal etabliert, ändern sich diese Strukturen über Jahre hinweg nur wenig (ZAHN et al. 2003). Auf solchen Flächen zeigt sich, dass Rinder, dort wo sie sich häufig aufhalten, sehr wohl das Aufkommen jungen Gehölzanflugs (mit Ausnahme bestimmter bewehrter Arten) verhindern können. In weniger stark frequentierten Bereichen wachsen allerdings selbst gern gefressene Gehölzarten auf, wenn viele Keimlinge vorhanden sind. Die Keimung von Gehölzen wird durch entstehende offene Bodenstellen sogar gefördert (VAAS et al. 2007).
Murnau-Werdenfelser in den Isarauen zwischen Schäftlarn und Bad Tölz (Landkreis Bad Tölz). Durch die Beweidung nimmt die Artenvielfalt in der Krautschicht zu.
Foto: Andreas Zahn.
Einfluss der Rinderbeweidung auf die Fauna
Auf Rinderweiden mit hohen Besatzdichten und kurzer Besatzdauer (Umtriebsweide) sind die Auswirkungen des Verbisses mit denen einer Mahd vergleichbar, das heißt der Bestand an wirbellosen Tieren wird durch die Beweidung erheblich reduziert. Extensive Standweiden weisen hingegen ein reiches Habitatmosaik mit einer vielfältigen Fauna auf, wenn auf Weidepflege (mit Ausnahme der Gehölzreduktion) weitgehend verzichtet wird. Insbesondere Großinsekten wie Heuschrecken sind auf solchen Flächen vergleichsweise häufig (ZAHN et al. 2000, 2010; SCHLEY & LEYTEM 2004). Die Artenvielfalt ist bei vielen Insektengruppen und bei Spinnen auf extensiven Rinderweiden höher als auf Brachen und oft auch höher als auf Mähwiesen (LUICK 1996; SCHMID et al. 2001; SCHLEY & LEYTEM 2004; ZAHN et al. 2007, 2010).
Werden Strukturen wie Ast- und Steinhaufen oder Gehölzinseln in größerem Umfang auf der Weide geduldet, entstehen optimale Lebensräume für Reptilien wie die Zauneidechse (ZAHN et al. 2000). Die Beweidung von Kleingewässern begünstigt die Reproduktion von Pionierarten wie der Gelbbauchunke (Bombina variegata; Zahn et al. 2015). Durch Beweidung offener Ufer größerer Gewässer werden diese von vielen Limikolen zur Nahrungssuche genutzt. Auch die von Rindern geschaffenen Weiderasen bieten Vögeln wie dem Neuntöter ideale Habitate für die Jagd und stellen zugleich eine proteinreiche Nahrungsquelle für Gänse dar (SCHLEY & LEYTEM 2004; ZAHN et al. 2004).
Bei extensiver Beweidung können Wiesenbrüter durchaus auf Rinderweiden erfolgreich reproduzieren (MÜLLER et al. 2006). Brachvögel zum Beispiel verteidigen ihr Gelege und Rebhühner finden (bei Verzicht auf Nachmahd) in den von Rindern gemiedenen Weidebereichen mit höherer, überständiger Vegetation geeignete Nistplätze.
Gemäß SCHLEY & LEYTEM 2004 ermöglicht die extensive Rinderbeweidung auf zuvor intensiv genutzten oder brach gefallenen Flächen unter anderem Bruten der folgenden Vogelarten:
- Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris)
- Feldlerche (Alauda arvensis)
- Wiesenpieper (Anthus pratensis)
- Rohrweihe (Circus aeruginosus)
- Wachtelkönig (Crex crex)
- Rohrammer (Emberiza schoeniclus)
- Bekassine (Gallinago gallinago)
- Feldschwirl (Locustella naevia)
- Schafstelze (Motacilla flava)
- Braunkehlchen (Saxicola rubetra)
- Dorngrasmücke (Sylvia communis)
- Kiebitz (Vanellus vanellus)
Dafür werden der Strukturreichtum und das gute Nahrungsangebot verantwortlich gemacht. Für Arten wie den Wiedehopf (Upupa epops) gelten gerade die im Dung lebenden Insektenarten und auf lückige Vegetationsstrukturen angepassten Großheuschrecken als wichtige Nahrungsressource. Auch der Steinkauz (Athene noctua) profitiert vom Vegetationsmosaik extensiver Rinderweiden, in dem man auch kurzrasiges Grünland vorfindet, welches eine wichtige Voraussetzung für den Beutefang dieser Art ist (REISINGER 2002). Beweidungsformen, die zu einer weitgehenden Beseitigung des Aufwuchses zur Brutzeit führen (zum Beispiel Winterbeweidung), wirken sich jedoch auf viele in Staudenbeständen brütende Vogelarten negativ aus, sodass die Auszäunung von Teilflächen (rotierende Brachen) sinnvoll ist.
Empfohlenes Weidemanagement für Rinderweiden
Bei traditionellen Weideflächen genügt es in der Regel, das bisherige Nutzungsregime fortzusetzen, es kann jedoch erforderlich sein, die Besatzdichte und die Situation bestimmter Kleinstrukturen wie Tümpel oder Quellen zu überprüfen und anzupassen. Sollen blütenreiche, bisher gemähte Flächen mit Rindern beweidet werden, so ist eine Beweidungsruhe vom späten Frühjahr bis Frühsommer sinnvoll. Danach sollte der Aufwuchs kurz und mit hoher Besatzdichte beweidet werden, sodass die Rinder wenig selektieren. In solchen Fällen kann auch ein Wechsel von Weide und Mahd (zum Beispiel um Winterfutter zu gewinnen) erfolgen. Steht der Blühaspekt beziehungsweise der Erhalt bestimmter Pflanzengesellschaften nicht im Vordergrund, stellt die extensive Standweide ohne Parzellierung der Flächen die kostengünstigste Form der Haltung dar, die auch tierökologisch in den meisten Fällen vorzuziehen ist. Will man den Schutz von Wiesenbrütern im Feuchtgrünland sicherstellen, so kann es sinnvoll sein, die Weide in Koppeln zu unterteilen. Weideflächen mit Brutvorkommen sollten später bestoßen werden.
Abgesehen von der Gabe von Mineralfutter ist während der Vegetationsperiode auf eine Zufütterung auf Landschaftspflegeflächen zu verzichten.
Aus tierökologischer Sicht sollte keine Nachmahd auf der Weidefläche erfolgen, damit sich ein abwechslungsreiches Habitatmosaik einstellt. Weidereste (also Flächen mit überständiger, nicht tief abgefressener Vegetation) von bis zu 40 % der Fläche sind erwünscht. Selbst wenn die Nachmahd zum Beispiel aus botanischer Sicht angebracht ist, kann meist zumindest in Teilbereichen darauf verzichtet werden. Wichtig für die Fauna sind Strukturen wie Einzelgehölze, Gehölzgruppen (nicht im Feuchtgrünland mit Wiesenbrütern), Ast und Steinhaufen, Hügel und Mulden. Sie sollten mindestens 10 % der Weidefläche einnehmen (LUICK 2002). Es sollte geprüft werden, ob Standorte mit besonders empfindlichen Pflanzen- und Tierarten (zum Beispiel Quellsümpfe) aus der Weidefläche ausgegrenzt werden müssen.
Die Zäunung sollte nicht längs am Rand empfindlicher Standorte oder Lebensraumtypen verlaufen, da die Trittbelastung entlang der Zäune erhöht ist (VAAS et al. 2007). Sollen überständige Vegetation und Gehölze im Winter reduziert werden, darf auch außerhalb der Vegetationsperiode nur wenig und möglichst nicht ständig zugefüttert werden.
Werden Rinder im Winter im Freiland gehalten und dabei zugefüttert, so sollte dies nicht auf naturschutzfachlich wertvollen Flächen erfolgen. Ein befestigter zentraler Futterplatz und die Verwendung von Einstreu können den Nährstoffeintrag in die Flächen reduzieren. Alternativ kann das Futter dezentral an wechselnden Plätzen angeboten werden, um eine punktuelle Nährstoffbelastung zu verhindern (WASSMUTH 2002).
Besatzdichte und Herdenmanagement
Bei der Mutterkuhhaltung liegt der Futterflächenbedarf bei 0,75 bis 1,2 ha je Kuh mit Kalb. In der Landschaftspflege ist der Besatz meist deutlich geringer (bis zirka 2 ha) und muss entsprechend den Auswirkungen auf die Flächen flexibel gesteuert werden. Als grobe Richtwerte sind in besonders schwachwüchsigen Lagen 0,3 bis 0,5 GV/ha, für montane Regionen 0,5 bis 0,8 GV/ha und für produktivere Niederungsflächen 0,8 bis 1,5 GV/ha anzusetzen (LUICK 2002). Weitere Details zur Besatzdichte werden in den jeweiligen Kapiteln zur Beweidung bestimmter Habitate gegeben.
Nach SCHLEY & LEYTEM (2004) berichten mehrere Autoren von positiven Auswirkungen sehr extensiver Rinderbeweidung (0,3 bis 0,6 GV/ha) auf trittempfindlichen Flächen wie Grabenrändern und Bachufern sowie in Wäldern. Nährstoffreiche Feuchtflächen sind mit einer Dichte von 0,7 bis 1,0 GV/ha (Standweide von April bis November) unterbeweidet und entwickeln ein gewünschtes strukturreiches Habitatmosaik, wobei aufkommende Gehölze sporadisch auf den Stock gesetzt werden müssen (ZAHN et al. 2003).
In Wildnis- und Naturentwicklungsgebieten richtet sich die Besatzdichte nach der Zahl der Tiere, die über den Winter (ohne Zufütterung) von der Fläche ernährt werden können.
Bei der Verwendung von Rindern in großflächigen Naturentwicklungsgebieten sollten beim Aufbau neuer Herden die vorhandenen Sozialstrukturen beachtet und genutzt werden (zum Beispiel soziale Einheiten versetzen, Töchter von Leitkühen als zukünftige Leittiere verwenden, nicht ausschließlich junge Tiere verwenden (vergleiche MEISSNER & LIMPENS 2001). Generell kann beim Einsatz von Jungrindern auf Landschaftspflegeflächen die zusätzliche Verwendung einer erfahrenen Leitkuh zweckmäßig sein. Neben Mutterkuh- und Jungviehherden ist auch die Haltung von Bullengruppen oder Ochsen gut möglich.
Welche Rinderrasse?
Grundsätzlich eignen sich alle Rassen für die Landschaftspflege, doch können Hochleistungsrassen ohne Zufütterung auf Extensivweiden ihr Potenzial nicht ausschöpfen, auch treten bei ihnen eher gesundheitliche Probleme auf. Zudem sind sie meist zu schwer, was bei geneigtem Gelände Erosionsprobleme verstärkt. Da sie sich weniger bewegen als Extensivrassen, sind sie weniger mobil in der Fläche und konzentrierten die Effekte auf das Umfeld der Weideeinrichtungen. Stehen bessere Flächen für die Endmast zur Verfügung, kann dennoch die Haltung einer Rasse mit höherem Leistungspotenzial wirtschaftlich sinnvoll sein. Die Rassewahl hängt auch von der vorgesehenen Vermarktungsform ab. Eine Milchnutzung ist bei extensiver Beweidung nur selten möglich. In schwierigem beziehungsweise klimatisch rauem Gelände wie auf Almen haben Rinder wegen der stärkeren Bewegung und der notwendigen Kompensierung von Kälteperioden einen deutlich erhöhten Erhaltungsbedarf, was eine intensive Produktion von Milch oder Fleisch zusätzlich erschwert (RINGLER 2009).
Jungrinder der Intensivrassen können jedoch zur Beweidung von Extensivgrünland verwendet werden, wie zum Beispiel Bayerisches Fleckvieh, das traditionell auf Almen eingesetzt wird. Meist sind Fleischrinderrassen für die Landschaftspflege sinnvoller, wobei sich Mutterkuh- und Bullen- oder Ochsenhaltung bewährt haben. In der Praxis zeigen Extensivrassen oft ein deutlich anderes Fressverhalten als Hochleitungsrassen (VAAS et al. 2007). Sie nutzen ein breiteres Nahrungsspektrum und verbeißen auch weniger schmackhafte Arten wie Hochstauden, Seggen und Binsen erheblich stärker. Allerdings ist nicht ganz klar, inwieweit es sich tatsächlich um rassenspezifische Unterschiede handelt (ROCK et al. 2004). Von großer Bedeutung sind in dieser Hinsicht die Bedingungen, unter denen die Tiere aufwachsen. Im ersten Lebensjahr spielen Lern- und Gewöhnungseffekte im Hinblick auf die Schmackhaftigkeit von Futter eine wichtige Rolle. Man sollte also Tiere verwenden, die unter extensiven Bedingungen im Freiland aufgewachsen sind. Auf ausgesprochen mageren Flächen haben sich Extensivrassen wie Highlands, Galloway oder Hinterwälder bewährt (siehe Tabelle 1). Sind die Flächen nährstoffreicher, wird man mit Rassen wie Angus oder Limousin beziehungsweise entsprechenden Kreuzungen einen höheren Fleischertrag erzielen. Auch selten gewordene Rinderrassen wie Pinzgauer, Murnau-Werdenfelser oder Rotes Höhenvieh lassen sich gut einsetzen. Für erosionsgefährdete Hanglagen sollte die Wahl einer leichten Rasse (zum Beispiel Zwergzebu, Dexter, Tiroler Grauvieh) erwogen werden (KIRCHNER-HESSLER & WEHINGER 2001). Gerade mit Zwergzebus wurden gute Erfahrungen auf trittempfindlichen Böden gemacht (EXNER 1999).
Das Heckrind wurde von den Brüdern Heinz und Lutz Heck (damals Leiter der Tiergärten in Berlin und München) ab den 1920er-Jahren durch Kreuzung ursprünglicher Rinderrassen gezüchtet mit dem Ziel, ein Abbild des Auerochsen zu erhalten. Viele Heckrinder ähneln Auerochsen durchaus, wenn auch Größe, Statur, Hornform und oft auch die Farbe noch vom Ideal abweichen. Es laufen weiterhin Zuchtbestrebungen, um diese Rasse in optischer Sicht zu verbessern, wobei auch auf die Verhaltenseigenschaften geachtet wird. Wie langjährige Erfahrungen in Oostvaardersplassen (Niederlande) zeigen, eignen sich Heckrinder gut für die Auswilderung und bilden natürliche Populationsstrukturen. Für große Wildnisgebiete, in denen die Fleischnutzung nicht im Vordergrund steht, sind Heckrinder daher eine gute Wahl. Aufgrund ihres wehrhaften Aussehens eignen sie sich auch gut für die „Beruhigung“ von Flächen. Andererseits sind kleine, ruhige Rassen wie Galloways ideal für Gebiete, zu denen Besucher freien Zutritt haben. Sie sind von Natur aus hornlos, was den Umgang sehr erleichtert.
Jungvieh der Rassen Tiroler Grauvieh und Bayerisches Fleckvieh (hier auf einer Alm am Großen Ahornboden, Tirol). Die Tiere wurden enthornt.
Foto: Andreas Zahn.
In Bayern sind nach Angaben der Landesanstalt für Landwirtschaft folgende einheimische Rinderassen als gefährdet anerkannt:
- Ansbach-Triesdorfer
- Deutsches Braunvieh alter Zuchtrichtung
- Gelbvieh
- Murnau-Werdenfelser
- Pinzgauer alter Zuchtrichtung
- Rotes Höhenvieh
Ihre Erhaltung wird durch staatliche Maßnahmen gefördert. Gefördert werden kann (vergleiche URL 2):
- Haltung von Kühen, bei denen die Milchleistungsprüfung durchgeführt wird, bei Murnau-Werdenfelser, Pinzgauer, Deutschem Braunvieh alter Zuchtrichtung, Ansbach-Triesdorfer Rind und Rotem Höhenvieh.
- Haltung von Mutterkühen bei Murnau-Werdenfelser, Pinzgauer, Rotem Höhenvieh und Deutschem Braunvieh alter Zuchtrichtung).
- Haltung von Jungkühen bei der Rasse Gelbvieh in Bayern, bei denen die Milchleistungsprüfung durchgeführt wird.
- Haltung von Zuchtbullen zum Decken im Natursprung bei Murnau-Werdenfelser, Pinzgauer, Deutschem Braunvieh alter Zuchtrichtung, Ansbach-Triesdorfer Rind, Rotem Höhenvieh sowie Gelbvieh.
- Bereitstellung von Zuchttieren zur Gewinnung von Embryonen im Rahmen des Zuchtprogramms bei Murnau-Werdenfelser, Pinzgauer, Deutschem Braunvieh alter Zuchtrichtung, Ansbach-Triesdorfer Rind, Rotem Höhenvieh sowie Gelbvieh.
Die Haltung der Rasse „Pinzgauer“ (alte Zuchtrichtung) wird in Bayern gefördert.
Foto: Andreas Zahn.
Rasse | Herkunft | ZNR | Gewicht [kg] Stier |
Gewicht [kg] Kuh |
ME | FR | LK | Wit- te- rung |
Frei- weide |
Exten- sivhal- tung |
Fleckvieh | Süddeutschland | Ja | 1.100- 1.300 |
700- 800 | xx | x | x | x | x | |
Gelbvieh | Franken | Ja | 1.100- 1.300 |
600- 700 | xx | x | x | xx | xx | |
Franzö- sische Charolais |
Frankreich (Jura) | 1.100- 1.400 |
700- 900 | xx | x | xx | x | xx | ||
Pinzgauer | Österreich | Ja | 1.000- 1.100 |
600- 700 | x | x | xxx | xx | xxx | |
Original Allgäuer Braunvieh |
Schweiz, Alpenraum | Ja | 1.000- 1.200 |
600- 700 | x | xx | xx | xx | xx | |
Limpurger Rind | Nordwürttemberg | Ja | 800- 900 |
500- 600 | x | x | xx | xxx | xx | |
Glan-Rind | Rheinland- Pfalz | Ja | 900- 1.000 |
600- 700 | x | xx | xx | xx | xx | |
Vorder- wälder- Rind |
Schwarzwald | Ja | 800- 900 |
500- 600 | x | xxx | xx | xxx | xx | |
Limousin | Mittelgebirge SW-Frankreich | 1.000- 1.200 |
600- 700 | x | xxx | xx | xx | xx | ||
Deutsch- Angus | Deutschland | 1.000- 1.200 |
500- 700 | x | x | xxx | xx | xx | xx | |
Shorthorn | England | 700- 900 |
500- 600 | x | xx | x | xx | xx | ||
Salers | Frankreich (Zentralmassiv) |
Teil- wei- se |
900- 1.100 |
600- 800 | x | xxx | xx | xx | xx | |
Pustertaler Schecken |
Südtirol | Ja | 800- 900 |
500- 600 | x | xx | ? | ? | xx | |
Hereford | West-England | 900- 1.100 | zirka 600 | xxx | xxx | xx | xx | |||
Aberdeen- Angus | Schottland | zirka 800 | zirka 500 | xx | xxx | xx | xx | xxx | ||
Rotvieh | Höhengebiete Deutschland | xxx | xxx | xxx | xxx | |||||
Aubrac | Auvergne | Teil- wei- se |
1.000- 1.200 |
600- 800 | xxx | xx | xxx | |||
Murnau-Werden- felser | Bayern | Ja | 800- 900 |
500- 600 | ? | xx | xxx | xxx | xxx | |
Hinter- wälder- Rind |
Höhere Lagen Südschwarzwald |
Teil- wei- se | zirka 700 | zirka 400 | xxx | xxx | xxx | xxx | ||
Galloway | Schottland | zirka 700 | zirka 500 | xxx | xxx | xxx | xxx | |||
Schotti- sches Hochland- rind | Schottland | zirka 600 | 400-500 | xxx | xxx | xxx | xxx | |||
Aueroch- sen- Nachzucht (Heckrind) | Deutschland | zirka 700 | zirka 500 | xxx | xxx | xxx | xxx |
Tabellenunterschrift: Eigenschaften wichtiger für die Mutterkuhhaltung geeigneter Rinderrassen im Hinblick auf die extensive Freilandhaltung. Die Ansprüche an die Haltungsbedingungen nehmen von oben nach unten ab (verändert nach URL 1).
Spaltentitel: ZNR = Zweitnutzungsrasse; ME = Masteigenschaft; FR = Frühreife; LK = Leichtkalbigkeit; Witterung = Anpassungsfähigkeit an extreme Witterung; Freiweide = Klauengesundheit - Weidegängigkeit; Extensivhaltung = Eignung zur extensiven Haltung.
Symbole: x = etwas ausgeprägt, xx = stärker ausgeprägt, xxx = sehr stark ausgeprägt.
Kombination mit anderen Weidetieren
Rinder können mit fast allen anderen Weidetieren kombiniert werden. Eine extensive Mischbeweidung mit Pferden führt zu sehr arten- und strukturreichen Weiden. Manche Pferde jagen Rinder, was zu Ausbrüchen führen kann. Eine intensive Verhaltensbeobachtung in den ersten Tagen ist bei der Kombination dieser Tierarten ratsam. Die Haltung einiger Ziegen kann eine sehr sinnvolle Ergänzung sein, wenn Gehölze von den Rindern nicht im ausreichenden Umfang verbissen werden. Ziegen benötigen jedoch eine aufwendigere Zäunung. Einzelne Ziegen (zum Beispiel Böcke) entfernen sich allerdings kaum von der (Rinder-)Herde und können so in Abhängigkeit von der Umgebung der Weide auch ohne „ziegensicheren“ Zaun Rindern beigestellt werden (STROHWASSER 2005). In Feuchtgebieten lassen sich Rinder gut mit Wasserbüffeln kombinieren, da Büffel dieselbe Zäunung akzeptieren wie Rinder.
Zäunung von Rinderweiden
Bewährt hat sich ein Elektrozaun aus 2 bis 3 Drähten (Litzen) wobei der oberste Draht bei größeren Rassen mindestens 1,2 m hoch sein sollte. In Panik lassen sich Rinder allerdings durch solche Zäune nicht aufhalten. Alternativ ist auch eine Zäunung aus Stacheldraht möglich, die vielfach jedoch wegen der Verletzungsgefahr abgelehnt wird. Bei der Zäunung sollten spitze Winkel und Sackgassen vermieden werden. Gefahrenzonen für Kälber (zum Beispiel tiefe Gräben, Absturzkanten) müssen bei der Mutterkuhhaltung ausgezäunt werden. Wichtige Hinweise zur Zäunung und zu Rechtsfragen der Weidesicherheit gibt PRIEBE et al. (2013).
Land- und betriebswirtschaftliche Aspekte, Tierschutz
Viele Rinderrassen können selbst in rauen Lagen ganzjährig im Freiland gehalten werden, was unter Umständen eine erhebliche Kostenersparnis bedeutet (WIPPEL 2008). Dennoch kann in Abhängigkeit von Standortverhältnissen, Klima, Flächengröße und Rasse eine Einstallung während der Wintermonate zweckmäßiger sein. Fehlen dichte Gehölzbestände auf der Weide, ist ein Witterungsschutz (Unterstand) das ganze Jahr über erforderlich. Im Sommer wird ein Sonnenschutz auf gehölzarmen Flächen benötigt.
Grundsätzlich eignen sich folgende Formen der Rinderhaltung gut zur Landschaftspflege:
- Mutterkuhhaltung
- Färsenaufzucht
- Färsen-, Jungstier- und Ochsenweidemast
Allerdings besteht bei der Pflege magerer Flächen und in vielen Feuchtgebieten das Problem einer nicht ausreichenden Nährstoffversorgung der Tiere (GÜSEWELL et al. 2007). Selbst wenn noch genug Aufwuchs auf den Weiden vorhanden ist, kann aufgrund des geringen Nährstoffgehalts der vorherrschenden Pflanzen (insbesondere Stickstoff und Phosphor) bereits eine Mangelsituation eintreten. Beim Einsatz von Rindern auf „armen“ Weiden sollten demzufolge nährstoffreichere Ausweichflächen zur Verfügung stehen. Auf die Tiergesundheit ist in diesen Fällen besonders zu achten. Wichtige Hinweise zu veterinärmedizinischen Aspekten und zu Haltungsfragen bei naturschutzorientierter Rinderhaltung in Großgebieten geben SCHRÖDER (2010) und KÄMMER (2004).
Problematisch kann die Einrichtung von Tränken sein. Kleinere Gewässer werden oft zertrampelt, was nur bei wenigen Naturschutzzielen (Pionierarten wie die Gelbbauchunke) gewünscht ist. Tränkestellen und Furten an Fließgewässern müssen mit der Wasserwirtschaft abgestimmt werden.
Literatur
Bokdam, J. (2003): Nature conservation and grazing management. Free-ranging cattle as a driving force for cyclic vegetation succession. – PhD thesis. Wageningen University, Wageningen: 224 pp.
Bunzel-Drüke, M., Böhm, C., Finck, P., Kämmer, G., Luick, R., Reisinger, E., Riecken, U., Riedl, J., Scharf M. & Zimball O. (2008): "Wilde Weiden", Praxisleitfaden für Ganzjahresbeweidung in Naturschutz und Landschaftsentwicklung. – AG Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest, Bad Sassendorf-Lohne: 215 S.
Edwards, C. et al. (2007): Genetic Mitochondrial DNA analysis shows a Near Eastern Neolithic origin for domestic cattle and no indication of domestication of European aurochs. – Proc. R. Soc. B 274, 1616: 1.377–1.385.
Exner, J. (1999): Zebus im Feuchtgebiet. – Fleischrinderjournal 1: 18–19.
Fischer, M. & Wipf, S. (2002): Effect of low-intensity grazing on the species-rich vegetation of traditionally mown subalpine meadows. – Biological Conservation 104: 1–11.
Güsewell, S., Pohl, M., Gander, A. & Strehler, C. (2007): Temporal changes in grazing intensity and herbage quality within a Swiss fen meadow. – Bot. Helv. 117: 57–73.
Jilg, T. (2001): Auswahl geeigneter Rinderrassen für Beweidungsprojekte. – Naturschutz-Info 1: 11–13.
Kämmer, G. (2004): Veterinärmedizinische, rechtliche, finanzielle und praktische Aspekte bei der großflächigen Extensivhaltung von Rindern – Erfahrungen aus der Halboffenen Weidelandschaft Schäferhaus. – Schr.-R. f. Landschaftspfl. u. Natursch. 78: 377–392.
Kirchner-Heßler, R. & Wehinger, T. (2001): Asiaten im Jagsttal – Landschaftspflege mit Zwerg-Zebus. – Naturschutz-Info 1: 22.
König, H. (1994): Rinder in der Landschaftspflege. – LÖBF-Mitteilungen 3: 25–31.
Luick, R. (1996): Extensive Rinderweiden. Gemeinsame Chancen für Natur, Landschaft und Landwirtschaft. – Naturschutz und Landschaftsplanung 28(2): 37–45.
Luick, R. (1997): Erhaltung, Pflege und Entwicklung artenreicher Grünlandbiotope durch extensive Beweidung mit leichten Rinderrassen. Forschungsvorhaben 1994–1997. Abschlußbericht, Institut für Landschaftsökologie und Naturschutz Singen: 202 S.
Luick, R. (2002): Strategien nachhaltiger Regionalwirtschaft. Überlegungen mit besonderer Berücksichtigung von Projekten zur Fleischvermarktung. – Naturschutz und Landschaftsplanung 34(6): 181–189.
Martin, D. (1997): Erfahrungen mit der Extensiv-Haltung von Fjällrindern im Müritz-Nationalpark. – Schr.-R. f. Landschaftspfl. u. Natursch. 54: 161–175.
Meisser, M., Tarery, M., Chassot, A. & Freléchoux, F. (2009): Weidemanagement und Verhalten der Rinder in stark verbuschtem Gelände AGRARForschung 16(10): 408–413.
Meissner, R. & Limpens, H. (2001): Dedomestikation – Wilde Herden zwischen den Menschen. – Natur- und Kulturlandschaft 4: 112–121.
Müller, J., Meissner P. & Kayser M. (2006): Einfluss der Besatzdichte weidender Fleischrinder auf die potentiellen Gelegeverluste von Wiesenvögeln. – Schriftenreihe Bayer. Landesanst. f. Landwirtsch. 17: 200–203.
Porzig, E. & Sambraus, H. H. (1991): Nahrungsaufnahmeverhalten landwirtschaftlicher Nutztiere. – Deutscher Landwirtschaftsverlag: 404 S.
Priebe, R., Leitner, P.-J., Hasselfeldt, K. & Kulmann, J. (2013): Sichere Weidezäune. – aid-Heft: 76 S.
Putfarken, D., Dengler, J., Lehmann, S. & Härdtle, W. (2008): Site use of grazing cattle and sheep in a large-scale pasture landscape: A GPS/GIS assessment. – Applied Animal Behaviour Science 111: 54–67.
Reisinger, E. (2002): Winterfreilandhaltung von Rindern aus Sicht des faunistischen Artenschutzes. – Deutscher Grünlandverband (Hrsg.) Winterfreilandhaltung von Fleischrindern – tiergerecht und umweltverträglich: 57–64.
Rieder, B. J: (2006): Grünlandbewirtschaftung in Süddeutschland – ein Blick in die Vergangenheit. – Schriftenreihe Bayer. Landesanst. f. Landwirtsch. 17: 20–24.
Ringler, A. (2009): Almen und Alpen – Höhenkulturlandschaft der Alpen. Ökologie, Nutzung, Perspektiven. Hrsg.: Verein zum Schutz der Bergwelt, Langfassung: 1.448 S.; www.vzsb.de.
Rook, A., Dumont, B., Isselstein, J., Osoro, K., Wallis de Vries, M., Parente, G. & Mills, J. (2004): Matching type of livestock to desired biodiversity outcomes in pastures – a review. – Biological Conservation 119: 137–150.
Schaich H. (2009): Zukunftsfähige Auenlandschaften durch Wiedervernässung und Beweidung? Interdisziplinäre Analyse einer Renaturierungsmaßnahme am Beispiel des Syrtals (Luxemburg). – Dissertation, Fakultät für Forst- und Umweltwissenschaften, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg: 166 S.
Schiess, C. & Martin, M. (2008): Schafe in Trockenweiden. – Bundesamt für Umwelt (Hrsg.). Best.-Nr. UV-0814-D.
Schrautzer, J., Irmler, U., Jensen, K., Nötzold, R. & Holsten, B. (2004): Auswirkungen großflächiger Beweidung auf die Lebensgemeinschaften eines nordwestdeutschen Flusstales. – In: Finck, P. et al.: Weidelandschaften und Wildnisgebiete. Vom Experiment zur Praxis, Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz 78: 39–62.
Schmid, W., Wiedemeier, P. & Stäubli, A. (2001): Extensive Weiden und Artenvielfalt. – Synthesebericht BLW/BUWAL. Agrofutura, Frick u. Sternenberg: 116 S.
Schley, L. & Leytem, M. (2004): Extensive Beweidung mit Rindern im Naturschutz: eine kurze Literaturauswertung hinsichtlich der Einflüsse auf die Biodiversität. – Bull. Soc. Nat. Luxemb. 105: 65–85; www.environnement.public.lu/conserv_nature/dossiers/gest_zones_nat/SNL105grazing.pdf.
Schröder, M. (2010): Veterinärmedizinische Aspekte bei der Renaturierung von Biotopen mit dem Konzept der halboffenen Weidelandschaft. – BfN-Skripten 270; www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/service/skript_270.pdf.
Stroh, M., Kratochwil, A. & Schwabe, A. (2004): Fraß- und Raumnutzungseffekte bei Rinderbeweidung in halboffenen Weidelandschaften: Leitbildflächen und Restitutionsgebiete im Emsland (Niedersachsen). – NNA-Ber. 17(1): 133–146.
Strohwasser, R. (2005): Erfahrung mit Pferdebeweidung in vier verschiedenen Projekten des Bayerischen Alpenvorlandes. – Laufener Seminarbeiträge 1: 125–130.
URL 1 (2014): www.landwirtschaft-bw.info/pb/MLR.LEL-SG,Lde/Startseite/Unsere+Themen/Rinder+_Europ_+Rassen_+in+der+Landschaftspflege.
URL 2 (2014): www.stmelf.bayern.de/agrarpolitik/foerderung/003663/.
Vaas, T., Obermeier, E. & Rossa, R. (2007): Pilotprojekt zur Beweidung repräsentativer Grünlandbiotope des Bayerischen Waldes. – Hrsg.: Regierung von Niederbayern, Naturschutz in Niederbayern 5: 96 S.
Waßmuth, R. (2002): Ganzjährige Freilandhaltung von Rindern. Aspekte der Tiergerechtheit und Umweltverträglichkeit. – Landtechnik 57(4): 226–227.
Wippel, B. (2008): Ganzjahresweide – ein Modell für den Südschwarzwald. –Landinfo 2; 36–39.
Tost, J. (2000): Das Verhalten erwachsener Bullen in einer semi-natürlich gehaltenen Rinderherde mit annähernd natürlicher Alters- und Geschlechtsstruktur. – Dissertation Gesamthochschule Kassel: 145 S.
Zahn, A. & Niedermeier, U. (2004): Zur Reproduktionsbiologie von Wechselkröte (Bufo viridis), Gelbbauchunke (Bombina variegata) und Laubfrosch (Hyla arborea) im Hinblick auf unterschiedliche Methoden des Habitatmanagements. – Zeitschrift für Feldherpetologie 11: 1–24.
Zahn, A. & Lang, A. (2000): Faunistische Untersuchungen zu den Auswirkungen der Rinderbeweidung auf eine Feuchtbrache und eine Kiesgrube im Landkreis Mühldorf. – Unveröffentlichter Projektbericht für den Bayerischen Naturschutzfonds.
Zahn, A., Englmaier, I. & Drobny, M. (2010): Food availability for insectivores in grasslands – Arthropod abundance in pastures, meadows and fallow land. – Applied Ecology and Environmental Research: 8(2): 87–100.
Zahn, A. & Herzog, F. (2015): Wasserbüffel als Habitatkonstrukteure. Das Verhalten von Wasserbüffeln auf einer Standweide und die Auswirkungen auf Amphibienpopulationen. – ANLiegen Natur 37(1): 46–54, Laufen; www.anl.bayern.de/publikationen.
Zahn, A., Juen, A., Traugott, M. & Lang, A. (2007): Low density cattle grazing enhances arthropod diversity of abandoned wetland. – Applied Ecology and Environmental Research: 5(1): 73–86.
Zahn, A., Lang, A., Meinl, M. & Schirlitz, T. (2002): Die Beweidung einer Feuchtbrache mit Galloway-Rindern – Flora, Fauna und wirtschaftliche Aspekte einer kleinflächigen Standweide. – Laufener Seminarbeiträge 1: 35–45.
Zahn, A., Meinl, M. & Niedermeier, U. (2003): Auswirkungen extensiver Rinderbeweidung auf die Vegetation einer Feuchtbrache. – Naturschutz und Landschaftsplanung 35(6): 171–178.
Autor:
Dr. Andreas Zahn
Hermann-Löns-Straße 4
84478 Waldkraiburg
Telefon +49 8638 86117
andreas.zahn@iiv.de
Gutachter:
Rainer Wölfel
Dr. Andreas Zehm
Zitiervorschlag:
Zahn, A. (2014): Beweidung mit Rindern. – In: Burkart-Aicher, B. et al., Online-Handbuch "Beweidung im Naturschutz", Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL), Laufen, www.anl.bayern.de/fachinformationen/beweidung/handbuchinhalt.htm.
Ansprechpartnerin an der ANL:
Dr. Bettina Burkart-Aicher
Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL)
Fachbereich 2: Angewandte Forschung und Wissenstransfer
Seethalerstraße 6
83410 Laufen
Telefon +49 8682 8963-61
Weitergehende Informationen
Interne Links
Externe Links
Bildung und Forschung sind die Aufgaben der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) in Laufen. Die Akademie wurde 1976 eingerichtet und gehört zum Geschäftsbereich des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz.
Links
- Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV)
- Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU)
- Nationalpark Berchtesgaden
- Nationalpark Bayerischer Wald
- BayernTourNatur
- YouTube-channel des StMUV
- Naturvielfalt in Bayern
- Energie-Atlas Bayern
- Bayern Arche
- Umweltbildung Bayern
- AG Fachreferenten Naturschutz (agn)