7.5 Beweidung mit Schafen
Diese Seite ist Teil des Online-Handbuchs "Beweidung im Naturschutz".
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Zusammenfassung
Viele Magerrasen, Heiden und Sandhabitate sind durch die extensive Beweidung ziehender Schafherden im Laufe der Jahrhunderte entstanden. Viele dieser Lebensräume, die zu den artenreichsten Mitteleuropas gehören, können daher am besten erhalten werden, wenn diese Nutzung erhalten bleibt. Extensive Schafbeweidung leistet einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Biodiversität und zur Vernetzung von Biotopflächen. Allerdings ist naturschutzorientierte Schafbeweidung konzeptionell anspruchsvoller als zum Beispiel die Beweidung mit Rindern oder Pferden.
Die vom Aussterben bedrohte Rasse Rhönschaf gilt als Extensivrasse.
Alle Fotos: Andreas Zahn.
Naturschutzrelevante Informationen zu Biologie, Verhalten und Nutzungsgeschichte
Schafe zählen zu den ältesten Haustieren und wurden vermutlich vor rund 10.000 Jahren im Nahen Osten aus dem Wildschaf (Ovis orientalis) domestiziert. Die in Europa wild lebenden Mufflons sind vermutlich verwilderte Nachfahren sehr ursprünglicher Hausschafe. Wildschafe bilden lockere Gruppen. Außerhalb der Brunft leben erwachsene Tiere nach Geschlechtern getrennt. Widder schließen sich ab dem 4. Lebensjahr zu Widderherden zusammen, weibliche Nachkommen verbleiben in der Gruppe. Angeführt werden die Herden jeweils von einem älteren Leittier. Zur Brunftzeit finden sich die Widder bei den Schafherden ein. Unser Hausschaf ist ein Herdentier geblieben. Dies erleichtert das Treiben der Tiere erheblich, da sie meist alle einem Leittier folgen. Schafe sollten daher aber auch niemals allein gehalten oder transportiert werden.
Von Natur aus bewohnen Schafe trockene Lebensräume. Bei der Haltung von Schafen in Feuchtgebieten können daher bei den meisten Rassen gesundheitliche Probleme nicht ausgeschlossen werden. Schafe sind einfach zu handhaben, lediglich ältere Böcke können aggressives Verhalten gegenüber Menschen zeigen. Die Hauptdeckzeit ist im Herbst, bei zirka 150 Tagen Tragezeit fällt die Hauptlammzeit ins Frühjahr (März bis April). Zu beachten ist, dass es eine weite Spanne von saisonalen (nur im Herbst paarungsbereiten) bis asaisonalen (ganzjährig paarungsbereiten) Schafrassen gibt. Im Winter kommen Schafe mit hohen Schneelagen schlechter zurecht als Pferde und Rinder. Eine ganzjährige Freilandhaltung ist jedoch bei Vorhandensein von Unterständen und Zufütterung möglich. Den Tieren muss auf der Weide neben einem Unterstand (Wetterschutz) täglich frisches und einwandfreies Wasser zur Tränke zur Verfügung stehen.
Die meisten Hausschafrassen müssen geschoren werden, was mit einem gewissen Zeit- oder Kostenaufwand verbunden ist, je nachdem, ob es der Halter selber durchführt oder ein Scherer beauftragt wird. Ebenso muss bei Bedarf ein Klauenschnitt und eine Entwurmung durchgeführt werden.
Fressverhalten
Die schmale Kopfform und die spezielle Anatomie des Mauls mit seiner gespaltenen Oberlippe ermöglichen dem Schaf eine viel selektivere Fressweise (Futteraufnahme) als Rindern oder Pferden und ein besonders tiefes Verbeißen der Weidepflanzen (PORZIG 1969). Das Spektrum der von Schafen verbissenen Pflanzen ist sehr breit. Die hieraus abzuleitende Anspruchslosigkeit bezüglich des Futters wird von LUTZ (1990) relativiert, da die Tiere insbesondere wertvolle, hochverdauliche Pflanzen und Pflanzenteile herausselektieren. Sie suchen bevorzugte Arten, insbesondere solche mit höherem Stickstoffgehalt (STROH et al. 2002), gezielt heraus. Dazu gehören zahlreiche Arten der Magerwiesen, so zum Beispiel Bergklee, Esparsette, Wund- und Hufeisenklee, Wiesenknopf oder Edelgamander. Auch Skabiosen, Flocken- oder Glockenblumen verschwinden aufgrund des selektiven Fraßes schnell aus dem Bestand (SCHIESS & MARTIN 2008).
Zunächst verbeißen Schafe bei freier Nahrungswahl die obersten Pflanzenteile bevorzugter Pflanzenarten. Blütenköpfe werden besonders gerne abgebissen. Danach werden diese Arten immer tiefer verbissen. Erst wenn die beliebtesten Arten weitgehend abgefressen sind, werden die oberen Abschnitte der etwas weniger gern gefressenen Arten angenommen, was sich entsprechend fortsetzt (ZEHM et al. 2004). Schafe bevorzugen junges Futter und meiden ältere und härtere Gräser. Bestimmte Grasarten nehmen deshalb leicht überhand. Oft sind daher spät bestoßene Schafweiden dominiert durch Gewöhnliche Fiederzwenke (Brachypodium pinnatum), Aufrechte Trespe (Bromus erectus), Borstgras (Nardus stricta) oder Schaf-Schwingel (Festuca ovina agg.), die trotz Weidezwang nicht mehr gefressen werden. Stark duftende Pflanzen wie Eisenkraut (Verbena officinalis), Gewöhnlicher Dost (Origanum vulgare) oder Thymian (Thymus spec.) und giftige oder unbekömmliche Pflanzen wie Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria), Weißer Germer (Veratrum album), Gewöhnlicher Adlerfarn (Pteridium aquilinum) oder Wolfsmilch (Euphorbia spec.) werden gemieden.
In der Krautschicht breiten sich oft Storchschnabelarten (Geranium spec.), Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga) oder Purgier-Lein (Linum catharticum) aus, ebenso Brombeeren (Rubus vulgare und andere) und Himbeeren (Rubus idaeus), die wie andere dornige oder stachelige Pflanzen von den meisten Schafrassen ungern gefressen werden (RAHMANN 2010). Der Verbiss von Gehölzen variiert jahreszeitlich. Bei einer Ganzjahresbeweidung fraßen Heidschnucken an Birken und Weiden besonders im Winter, an den jungen Austrieben des Weißdorns hingegen im Frühjahr (PUTFARKEN et al. 2004). Ausführliche Details zum Fraß verschiedener Pflanzenarten geben KÖSTLER & KROGOL (1991) und RINGLER (2009).
Deutlich weniger selektiv ist der Fraß, wenn Schafe durch Hütehaltung oder durch eine kurzzeitige Beweidung mit hoher Besatzdichte auf kleiner Fläche zum Verzehr wenig schmackhafter Pflanzen gezwungen werden. Unter diesen Bedingungen ist auch eine Bekämpfung von Stumpfblättrigem Ampfer (Rumex obtusifolius), nicht jedoch von Adlerfarn (Pteridium aquilinum), durch Schafe möglich (BRIEMLE & RÜCK 2006). Die Beweidung von nährstoffarmen oder überständigen Weiden sollte bevorzugt vor oder zu Beginn der Trächtigkeit der Mutterschafe durchgeführt werden, da in der zweiten Hälfte der Trächtigkeit leicht Mangelsituationen auftreten.
Schafe beißen die Vegetation sehr tief ab.
Einfluss auf Vegetation und Landschaft
Der Einfluss auf den Pflanzenbestand durch den Biss der Schafe wird, verglichen mit dem Tritt, als der entscheidende Einflussfaktor angesehen (LUTZ 1990; WOIKE & ZIMMERMANN 1992). Der selektive Fraß der Schafe kann leicht zu einer floristischen Verarmung der gepflegten Flächen führen, wobei die Art der Beweidung entscheidend ist: Es wirkt sich sehr unterschiedlich aus, ob viele Schafe kurz weiden und den Aufwuchs gleichmäßig abfressen (müssen) oder ob wenige Schafe für einen längeren Zeitraum auf der Fläche grasen und die Nahrung stark selektieren.
Weiterhin hat das Absetzen von Kot und Harn durch die Schafe entscheidenden Einfluss auf die Vegetation. Die Nährstoffmengen, die Weidetiere durch Lebendmassezuwachs, Wolle und gegebenenfalls durch Milch entziehen, sind relativ gering. Die weitaus größere Menge gelangt über Kot und Harn wieder auf die Weidefläche zurück. Bei ungeregelter Weideführung in Form einer extensiven Standweidewirtschaft kommt es nach SPATZ (1994) zu einer Stoffumverteilung, die zu ausgehagerten Flächen einerseits, zu eutrophierten Flächen andererseits führt, mit der Folge einer kleinflächigen Vegetationszonierung. Bei der klassischen Herdenschafhaltung (historische Nutzungsform) kam es dagegen zu einer generellen Aushagerung der Magerflächen, da sich hier die Schafe nur stundenweise zur Futteraufnahme auf der Weide befanden. In der übrigen Zeit wurden die Tiere mit dem Ziel einer Düngung meistens auf Ackerflächen gepfercht. Dieser, für die Erhaltung von Magerrasen und Heiden notwendige Stoffentzug, ist ein wichtiges Kriterium, welches bei heutigen Pflegekonzepten zu berücksichtigen ist.
Zur Abschätzung der Nährstoffanreicherung im Pferch werden in der Literatur häufig die von WILKE et al. (1988) genannten Größenordnungen zugrunde gelegt. Hier wird davon ausgegangen, dass bei einer üblichen Schafdichte von einem Schaf je 1 bis 1,4 qm und einer Herdengröße von 600 Schafen ein Stickstoffeintrag von 15 kg N (= Nährstoffanreicherung) je Pferchnacht erfolgt. Das entspricht einer Menge von 180 bis 250 kg N je ha und Pferchnacht (vergleiche auch Tabelle 1). Nach Angaben von HAFEZ (1969) setzen Schafe täglich 6- bis 8-mal Kot und 9- bis 13-mal Harn ab.
In Bezug auf die Nährstoffausscheidungen und deren zeitliche und räumliche Verteilung stellten GÖRSCHEN & MÜLLER (1985/1986) fest, dass bei optimaler Weideführung die Schafe überwiegend abends und nachts im Pferch und morgens auf dem Triftweg vom Pferch zur Weide Kot absetzen. Nach WOIKE & ZIMMERMANN (1992) lassen sich durch einen Beweidungsplan und entsprechende Herdenführung unerwünschte Nährstoffanreicherungen und damit Veränderungen der Vegetation auch auf nährstoffarmen Standorten weitgehend vermeiden. In diesem Zusammenhang weisen MÜNZEL & SCHUMACHER (1991) darauf hin, dass ein generelles Weidemanagement mit zu allgemein gehaltenen Pflegezielen häufig nicht den erwünschten Erfolg erzielt. Vielmehr ist es erforderlich, in einem exakten Beweidungsplan die örtlichen Bedingungen zu berücksichtigen und daraus differenzierte, flächenbezogene Anweisungen für den Schäfer abzuleiten.
Die Angaben von Beweidungsdichten sind nach MICHELS & WOIKE (1994) wenig praxisgerecht. Die Herde sollte solange auf der Fläche verbleiben, bis die Vegetation zu mindestens 70 % abgeweidet ist. Ein erfahrener und mit dem Naturschutz vertrauter Schäfer kann durch bestimmte hütetechnische Maßnahmen – wie etwa weites oder enges Gehüt – die Besatzdichte und damit das Fressverhalten (Art und Intensität des Verbisses) selbständig steuern (MÜNZEL & SCHUMACHER 1991).
N (Stickstoff) | P2O5 (Phophat) | K2O (Kali) | |||
je Tier und Jahr [kg] | je Tier und Tag [g] | je Pferchzeit (17 h) [g] | je Tier und Jahr [g] | je Tier und Jahr [g] | |
Mutterschafe | 10 | 27,4 | 19,4 | 6 | 17 |
Mutterschafe mit Nachzucht | 17 | 46,6 | 33 | 2 | 5 |
Mastlämmer – Intensivmast | 5 | 13,7 | 9,7 | 2 | 5 |
Mastlämmer – Weidemast | 3 | 8,2 | 5,8 | 1 | 3 |
Tabelle: Nährstoffausscheidungen von Schafen (BRIEMLE et al. 1997). Daraus ergibt sich eine mittlere Düngererzeugung von 100 Schafen/Pferchnacht von 2,5 kg N, 2 kg K2O und 0,42 kg P2O5. Der Düngeeintrag ist jedoch von diversen Faktoren abhängig und verhält sich nicht konstant.
Viele hochwertige Trockenrasen in Bayern werden traditionell durch behirtete Schafherden beweidet (zum Vergleich von Mahd und Schafbeweidung bayerischer Trockenrasen siehe auch Landschaftspflegekonzept Bayern, Bd.II.1 Kalkmagerrasen; www.anl.bayern.de/publikationen/landschaftspflegekonzept/index.htm). Der Tourismus, zum Beispiel in der Fränkischen Schweiz, lebt von der gewachsenen Kulturlandschaft. Vor allem die von Schäfern gepflegten Wacholderheiden stellen einen prägenden Lebensraumtyp dieser Landschaft dar. Der Schäfer in diesem Lebensraum vermittelt ein Gefühl der Heimat (WELD 1996). Allerdings schnitten bei einer Umfrage der ANL zur Beweidung in Bayern reine Schafweiden hinsichtlich der Bewertung des Erfolgs der Habitatpflege am schlechtesten ab, was unter anderem auf Probleme bei der Behirtung und den selektiven Verbiss der Schafe bei einem nicht optimalen Weidemanagement zurückzuführen war (ZAHN & BURKART-AICHER 2013).
Bei früheren Untersuchungen zur Regeneration und Erhaltung von Kalkmagerrasen belegten sowohl MÜNZEL & SCHUMACHER (1991) als auch WELD (1996), dass von Schafen (wieder-) beweidete Kalkmagerrasen eine höhere Artenvielfalt aufweisen, als nicht beweidete Kalkmagerrasen. Dies zeigt nochmals die Wichtigkeit eines optimalen Weidemanagements auf.
Nach Untersuchungen aus der Schweiz sind Schafweiden im Schnitt weniger pflanzenartenreich als vergleichbare Rinderweiden (SCHIESS & MARTIN 2008). Auch gefährdete Arten der Trockenrasen und fast alle Orchideen kommen auf Schafweiden seltener vor. Lediglich sehr spezialisierte Arten der Steppenrasen sind hier besser vertreten. Bei Mittenwald (Oberbayern) waren durch (gekoppelte) Ziegen beweidete Buckelwiesen botanisch in besserem Zustand als solche, die durch Schafe gepflegt wurden (GUTSER & KUHN 1998). In den Hochlagen der Alpen, insbesondere auf von Natur aus waldfreien Standorten kann ungeregelte Schafbeweidung zu einer starken floristischen Verarmung führen (KÖSTLER & KROGOLL 1991). Eine sorgfältige Herdenführungen und ein angepasstes Flächenmanagement sind für die Erhaltung floristisch hochwertiger Flächen durch Schafbeweidung daher unerlässlich.
Die artenreichsten Schaftrockenweiden befinden sich meist in schwachwüchsigen, gut besonnten und niederschlagsarmen Hanglagen. Wie sich unterschiedliche Formen der Beweidung auf Artengruppen beziehungsweise spezielle gefährdete Arten auswirkt, ist detailliert im Landschaftspflegekonzept Bayern, Bd.II.1 Kalkmagerrasen dargelegt. Aufgrund des leichten Gewichtes verursachen Schafe bei guter Weideführung (!) auch in steilem Gelände vergleichsweise geringe Erosionsschäden. Der Schaftritt kann sogar erosionshemmend wirken, da bestehende Erdanrisse verdichtet werden („Trippelwalzeneffekt“), was zum Beispiel bei der Pflege von Hochwasserdämmen wünschenswert ist. Tritt und Fraß führen zu einer kurzen, festen, den Boden schützenden Grasnarbe. Die Terrassenbildung (Viehgangerl) ist bei Schafweiden wesentlich schwächer ausgeprägt als bei Rinderweiden (VON KORN 1992).
Auf harten trockenen Böden, steilen oder wasserzügigen Hängen, aber auch in den Hochlagen der Alpen und anderen extremen Habitaten, kann Schafbeweidung jedoch zu starker Erosion und zu dauerhaften Schädigung empfindlicher Vegetationsbestände führen (KÖSTLER & KROGOLL 1991). So lagern die Tiere gerne erhöht, also zum Beispiel auf Gipfeln und Graten, wo die oftmals spezialisierte und empfindliche Vegetation durch Tritt und Eutrophierung beeinträchtigt wird (RINGLER 2009). Daher ist in diesen Bereichen eine gelenkte Beweidung mit Schafhirten und Hütehunden sinnvoll, oder aber die empfindlichen Gebiete werden ausgezäunt und nur kurzzeitig zur Beweidung zugelassen.
Wollschafe tragen stärker als andere Tierarten zur Verbreitung von Samen und Tieren bei, die im Fell der Tiere transportiert werden. Dadurch können lokal ausgestorbene lebensraumtypische Arten (aber natürlich auch „unerwünschte“ Arten) auf den Weideflächen neu auftreten. Werden Schafherden auf verschiedenen Teilflächen eingesetzt, so bewirken sie eine gewisse floristische Vernetzung. Samen mancher Pflanzen können auch über Kot und Klauen übertragen werden (vergleiche FISCHER et al. 1995). Der Biotopverbund mit Schafen fördert zum Beispiel nachweislich die Ausbreitung und Erhaltung der pflanzlichen Charakterarten von Kalkmagerrasen (BÖHMER 2012).
Gehölze werden von Schafen viel weniger verbissen als von Ziegen, doch ist bei einem entsprechenden Weidemanagement durchaus eine Reduktion junger Gehölze beziehungsweise Stockausschläge möglich (ZEHM 2008). Gehölzanflug in geringerem Umfang und unter 1 m Höhe wird oft durch „Neugier- und Abwechslungsfraß“ kurz gehalten.
Im Gegensatz zu Ziegen lassen sich mit Schafen auch Streuobstwiesen beweiden. Dabei ist eine kurze Beweidungszeit (gehütet) mit vielen Schafen besser als eine lange Beweidung (gekoppelt) mit wenigen Schafen, da die Schafe vor allem bei Langeweile und schlechtem Wetter beginnen, die Rinde der Bäume abzuschälen. Zum Schutz der Bäume können die Stämme entweder mit einem 1,30 m hohen Rehverbisszaun und drei Holzpfosten gegen den Verbiss geschützt werden oder sie werden mit Schafkot oder -fett dick eingestrichen. Ziegen hingegen können aufgrund ihrer Kletterfähigkeit auch bei geschützten Bäumen erhebliche Schäden verursachen.
In Feuchtgebieten ist Schafbeweidung weniger üblich, doch ist auch hier eine erfolgreiche Landschaftspflege möglich. Bewährt haben sich ein Hüten der nassen Flächen während des Tages und ein Einpferchen der Schafe auf trockenen Flächen während der Nacht.
Moorschnucken werden erfolgreich in Mooren zur Bekämpfung von Birken und zur Verjüngung von Heidekraut eingesetzt (BURANDT & FELDMANN 1991). Brillenschafe fressen sowohl Faulbaum als auch junges Schilf; junge Simsen meiden aber Birken, Zwergkiefern und Heide. Auch Wolliges Honiggras wird von den Brillenschafen jung sehr gut zurückgedrängt (TAUTENHAHN, brieflich).
Ausgesprochen nasse Flächen (zum Beispiel Flachwasserzonen von Gewässern) werden von Schafen jedoch gemieden. Im direkten Vergleich nutzten Schafe trockenere (und nährstoffärmere) Flächen als Rinder (PUTFARKEN et al. 2008).
Einfluss auf die Fauna
Kurzzeitige, intensive Beweidung, wie sie aus floristischer Sicht oft sinnvoll ist, wirkt sich auf die Fauna (mit Ausnahme bestimmter Arten trockenwarmer Standorte) ähnlich katastrophal aus, wie eine Mahd. Die tierischen Beweider – egal ob Rind, Pferd, Schaf oder Ziege – zertreten den Lebensraum, zum Beispiel von Insekten, die in hohen Gräsern leben, wodurch deren Anzahl deutlich zurückgeht. Schafweiden schneiden, was die Auswirkungen auf die Fauna betrifft, nach ÖCKINGER et al. (2006) und CARVEL (2002) im Schnitt schlechter ab, als Rinder- oder Pferdeweiden. Dabei kann eine Rolle spielen, dass Schäden durch Tritt aufgrund der Zahl der Tiere pro Flächeneinheit bei der Schafbeweidung höher sind, als bei größeren Tierarten.
Wichtig sind lange Weidepausen (2 bis 4 Monate), in denen sich die Tierwelt regenerieren kann, und ein Verzicht auf eine allzu einheitliche Beweidung der Flächen, sodass wenig verbissene Weidebereiche als Rückzugsräume verbleiben. Alternativ kann eine zeitlich gestaffelte Beweidung von Teilflächen Tieren räumliche Ausweichmöglichkeiten bieten, da ein Teil der Fauna auf die gerade nicht beweideten Bereiche abwandern kann. Auch das Aussparen von Säumen und Randstrukturen begünstigt die Tierwelt (gegebenenfalls derartige Strukturen nicht bei jedem Weidegang in die Weidefläche einbeziehen).
Eine Verarmung der Flora durch schlechtes Weidemanagement (langfristige Unterbeweidung) wirkt sich auch auf die faunistische Vielfalt negativ aus. Generell sind viele Tierarten auf Störstellen und bestimmte Kleinstrukturen angewiesen, die durch Beweidung im Gegensatz zu einer Mahd entstehen beziehungsweise erhalten werden. Wie sich unterschiedliche Formen der Schafbeweidung auf Artengruppen beziehungsweise spezielle gefährdete Arten auswirkt, ist detailliert im Landschaftspflegekonzept Bayern, Bd.II.1 Kalkmagerrasen dargelegt.
Gämsen scheinen Äsungsflächen im Hochgebirge, auf denen zwischenzeitlich Schafe geweidet haben, zu meiden (BAFU 2010). Ob dies auch für Rehe und Rotwild gilt, ist bislang nicht untersucht worden. Die Erfahrungen aus der Gehegewildhaltung zeigen jedoch, dass Wild durchaus junges Gras nach einer Vornutzung durch Schafe gegenüber einem überständigen Bestand bevorzugt (TAUTENHAHN, brieflich).
Empfohlenes Weidemanagement
Die Schafbeweidung mit dem Ziel der Biodiversitätserhaltung ist anspruchsvoller als zum Beispiel die Beweidung mit Rindern oder Pferden.
Gute Erfahrungen hinsichtlich des Erhalts wertvoller Vegetationstypen werden mit Wanderschäferei/ Hüteschafhaltung und dem Einsatz flexibler Koppeln (Elektronetze zur kurzzeitigen Konzentration der Schafe auf bestimmten Flächen, gegebenenfalls auch zur Auszäunung von Teilflächen) gemacht. Die Auswirkung der Beweidung ähnelt in solchen Fällen der Mahd, die Tiere weiden konzentriert und selektieren wenig, das heißt sie sind gezwungen, auch wenig schmackhafte Pflanzen zu fressen. Flora und Fauna regenerieren sich in den (möglichst langen) Weidepausen. Da laufend entschieden werden muss, welche Flächen wann und wie lange beweidet werden sollen, ist bei beiden Methoden eine erhebliche naturschutzfachliche Kompetenz der Tierhalter beziehungsweise eine enge Abstimmung mit Vertretern des Naturschutzes wünschenswert. Weiden Schafe länger auf einer Fläche, was aus Kosten- und organisatorischen Gründen oft angestrebt wird, besteht aufgrund des selektiven Fraßes ein hohes Risiko der Verarmung der Vegetation.
Je heterogener, wüchsiger und frischer der Standort, desto anspruchsvoller ist eine naturschutzkompatible Beweidung mit Schafen. Auf botanisch wertvollen Flächen muss auf Düngung und Zufütterung verzichtet werden, da meist der Eintrag von Nährstoffen Veränderungen in der Artenzusammensetzung zur Folge hat. Die nächtliche Pferchung beziehungsweise im Fall der Koppelhaltung die Anlage von Unterständen auf weniger wertvollen Flächen, kann die Aushagerung von Pflanzenbeständen begünstigen, da ein wesentlicher Teil des Kotes im Pferch beziehungsweise Unterstand abgegeben wird. Für Schafhalter, die Landschaftspflege betreiben, ist es entscheidend, dass geeignete Pferchplätze zur Verfügung stehen. Dies ist bei der Erstellung von Pflegekonzepten zu beachten.
Im Falle der Koppelhaltung sollten Bestoßungszeitpunkt und Besatzdichte darauf ausgerichtet werden, dass der Aufwuchs in wenigen Tagen weitgehend abgefressen wird (RAHMANN 2010). In größeren Koppeln werden unterschiedlich steile oder feuchte Bereiche verschieden intensiv beweidet (lokale Über- und Unternutzung), was den Strukturreichtum fördert, aus floristischer Sicht jedoch negativ sein kann. Auf Hängen übernutzen Schafe meist den oberen Teil (horizontal zäunen!). Je einheitlicher die Fläche innerhalb einer Koppel ist, umso gleichmäßiger wird die Vegetation abgefressen.
Erfolgt der erste Weidegang früh im Jahr, werden die schnell alternden Gräser besser gefressen. Zwar werden so auch junge Kräuter dem Verbiss ausgesetzt, sie profitieren jedoch vom besseren Lichtangebot durch den Fraß der Gräser. Allerdings gelangen sie so später zur Blüte. Ein zweiter Auftrieb sollte möglichst erst nach einem Abstand von 2 bis 4 Monaten erfolgen, damit sich Blütenpflanzen und Insekten entwickeln können.
Auf sehr schwachwüchsigen Flächen wie bestimmten mageren Ausprägungen von Trockenrasen (FFH-LRT 6110, 5130, 6240, 6210) kann die Beweidung sporadisch ein Jahr ausgelassen werden. Auch das Variieren des ersten Nutzungstermins (1 Jahr früh, 1 Jahr spät, vergleiche Kapitel 7.1) kann für manche Zielsetzungen (zum Beispiel Erhalt von Arten mit unterschiedlichen Blühzeitpunkten) günstig sein. Generell sollten im Gesamtweidesystem aus faunistischer Sicht auch größere (mehr als 10 %), kaum beweidete Teilbereiche oder sogar Brachflächen, die nicht oder nur in mehrjährigem Abstand beweidet werden, vorhanden sein (vergleiche Angaben bei den jeweiligen Lebensraumtypen).
In Heiden und Mooren wird eine Winterbeweidung zur Verjüngung des Heidekrautes erfolgreich angewandt (BURANDT & FELDMANN 1991).
Auf botanisch geringwertigen Flächen ist notfalls auch eine sehr extensive Beweidung, das heißt eine geringe Besatzdichte über mehrere Monate, denkbar. Der Aufwuchs wird dann unvollständig abgefressen, viele Gräser werden überständig. Frisch nachwachsende Kräuter werden gezielt herausgefressen. Dadurch entsteht ein Mosaik unternutzter und übernutzter Stellen. Gräser und verschmähte Weideunkräuter dominieren. Zwar sind solche Weiden floristisch meist uninteressant, das Habitatmosaik kann jedoch für manche Tierarten bedeutsam sein. Allerdings kann dieses Ziel durch andere Tierarten, wie Rinder oder Pferde, die ihre Nahrung deutlich weniger selektieren, einfacher und mit deutlich geringerer botanischer Verarmung erreicht werden.
Art und Dauer der Beweidung einzelner Flächen müssen auch mit den Betriebsablauf des Schafhalters in Einklang gebracht werden (vergleiche Kapitel „Land- und Betriebswirtschaftliche Aspekte). Hier ist eine enge Abstimmung und Verständnis von beiden Seiten (Tierhalter und Naturschutz) erforderlich.
Besatzdichte und Herdengröße
Während behirtete Herden meist aus über 300 Schafen bestehen, sind gekoppelte Herden meist wesentlich kleiner und eignen sich auch für die Pflege relativ kleiner Flächen. Sehr kleine Biotopflächen von wenigen ha können jedoch meist nur „nebenbei“ gepflegt werden, also wenn dem Tierhalter weitere Weiden im näheren Umfeld zur Verfügung stehen. Bei Behirtung kann die Besatzdichte höher liegen als bei einer Koppelhaltung, wenn durch gute Weideführung eine Überweidung empfindlicher Teilflächen vermieden und das Futterangebot besser ausgenutzt wird (KÖSTLER & KROGOLL 1991). Je nach Wachstumsbedingungen auf der Weide schwankt die Besatzdichte zwischen 1 bis 12 Mutterschafe (0,1 bis 1,2 GV) pro ha, wobei die Winterfuttergewinnung von dieser Fläche mit eingerechnet ist (RAHMANN 2010). In nährstoffarmen Mooren und Heiden sind meist sehr geringe Besatzdichten (1 bis 3 Mutterschafe beziehungsweise 0,1 bis 0,3 GV/ha ) sinnvoll (BURANDT & FELDMANN 1991). Bei Koppelhaltung muss sich die Besatzdichte nach dem Verbiss richten (siehe „Empfohlenes Weidemanagement“).
Für einen Vollerwerbsbetrieb werden Herdengrößen von mehreren hundert Schafen und entsprechend große, über Triebwege miteinander verbundene Weideflächen benötigt. Reine „Naturschutzflächen“ reichen hierfür oft nicht aus. Zudem müssen Pferchplätze in der Nähe vorhanden sein.
Welche Rasse?
Im Hinblick auf naturschutzorientierte Beweidung gilt: Der passende Schäfer ist meist wichtiger als die passende Rasse. Insgesamt gibt es über 40 verschiedene Schafrassen in Bayern. Jede Rasse hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, wobei letztere oftmals durch geschicktes Herdenmanagement ausgeglichen werden können.
Laut MENDEL (2008) ist die am häufigsten verwendete Klassifizierung (basierend auf einer Kombination aus Nutzung und Vliestyp) folgende:
- Merinoschafe
- Fleischschafe
- Milchschafe
- Landschafe
- Haarschafe
Landschafrassen zeichnen sich nach (FEHSE1974; SCHARNHÖLZ & SCHARNHÖLZ 1983; SCHLOLAUT 1987; WOIKE & ZIMMERMANN1992) durch folgende Eigenschaften aus:
- Robustheit gegenüber rauen klimatischen Verhältnissen
- Robustheit gegenüber rauen klimatischen Verhältnissen
- Anpassung an lokale Umweltbedingungen
- Geringe Anfälligkeit für Krankheiten
- Meist ausgeprägter Herdentrieb
- Gute Marschfähigkeit beziehungsweise harte Klauen
- Gute Muttereigenschaften, leichte Geburten und vitale Lämmer
Allerdings fehlen belastbare Forschungsergebnisse hinsichtlich der Unterschiede zwischen einzelnen Rassen in Bezug auf die genannten Eigenschaften. In Bayern werden häufig Merinolandschafe aber auch alpine Rassen, Rhönschaf, Coburger Fuchsschaf, Waldschaf und die Schnuckenrassen eingesetzt. Prinzipiell können alle Rassen in der Landschaftspflege Verwendung finden, doch werden lokale, alte Rassen für eine naturschutzorientierte Beweidung oft bevorzugt eingesetzt. Häufig sind sie allerdings selbst unter extensiven Haltungsbedingungen hinsichtlich der Fleischproduktion weniger rentabel als Hochleistungsrassen (RAHMANN 2007).
Lämmer erreichen auf Extensivweiden generell vergleichsweise niedrige Schlachtgewichte. Fleischrassen sowie deren Kreuzungen schneiden oft besser ab als Landrassen, selbst wenn sie auf mageren Weiden ihr Potenzial nicht voll ausschöpfen und auf größere Zusatzflächen „guten“ Grünlandes angewiesen sind. Ein systematischer Vergleich verschiedener Rassen durch die Landesanstalt für Landwirtschaft in Grub ergab bei Weidemast auf Versuchskoppeln mit einer Weidelgras-Kleemischung nur geringe Unterschiede hinsichtlich der Mast- und Schlachtleistung und manche Extensivrassen (Bergschafe) schnitten ebenso gut ab, wie zum Beispiel Schwarzköpfiges Fleischschaf oder Suffolk (MENDEL et al. 2014). Allerdings entsprach diese Form der „extensiven Fütterung“ wohl nicht den Bedingungen, wie sie zum Beispiel auf Magerrasen herrschen.
Hervorzuheben ist, dass das Fleisch mancher Landschafrassen bezüglich der sensorischen Eigenschaften Zartheit und Geschmack besser bewertet wurde (MENDEL et al. 2014). Es gibt Hinweise auf ein breiteres Nahrungsspektrum von Extensivrassen (SCHMID 2003). So scheint zum Beispiel Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos) von Hochleistungsrassen kaum gefressen zu werden (ZEHM, 2003) und auch überständige Gräser, Gehölze und Zwergsträucher werden nach manchen Autoren weniger verbissen (ZIMMERMANN & WOIKE 1982; BEINLICH et al. 2012). Demnach wären Extensivrassen wirksamer bei der Gehölzbekämpfung und würden auch im Spätsommer und Herbst den Aufwuchs besser verwerten. Doch klar belegt sind rassenspezifische Unterschiede im Fressverhalten meist nicht (ROCK et al. 2004).
Einige Rassen tragen kein Wollvlies und müssen nicht geschoren werden, was eine Vereinfachung der Haltung bedeuten kann, zumal der Verkauf der Wolle selten wirtschaftlich lohnenswert ist. Zu den Haarschafrassen gehören Mufflons, die aus Schottland stammenden Soya-Schafe, das westafrikanische Kamerunschaf, das südenglische Wiltshire Horn, das EasyCare aus Wales sowie eine Neuzüchtung, das Nolana-Landschaf. Manche dieser Rassen sind jedoch witterungsanfälliger als Wollschafe (TAUTENHAHN, brieflich). Mufflons und Kamerun-Schafe werden weniger leicht zahm und sind meist unruhig und fluchtbereit.
In Feuchtgebieten sollten Rassen eingesetzt werden, die unter entsprechenden Bedingungen gezüchtet wurden (zum Beispiel Moorschnucken, Bentheimer Landschaf, Skudden), wenngleich auch mit anderen Rassen positive Erfahrungen gemacht wurden. Geringer Klauenabrieb und Parasiten bereiten im Feuchtgrünland jedoch oft größere Probleme als in Trockenhabitaten.
Für sehr erosionsanfällige oder trittempfindliche Weidegebiete sollten leichte Rassen beziehungsweise Schläge ausgewählt werden. Oft gibt es selten gewordene Rassen (zum Beispiel im Alpenraum: Alpines Steinschaf, Brillenschaf und Braunes Bergschaf), die diese Bedingung erfüllen und zudem als unempfindlich gegen harsche Witterungsbedingungen gelten (WALLNER 2004; RINGLER 2009).
Das Alpine Steinschaf ist eine vom Aussterben bedrohte Rasse.
Kombination mit anderen Weidetieren
Schafe können mit Rindern, Pferden, Eseln und Ziegen gehalten werden. Der selektive Verbiss der Schafe wird durch den Einsatz von Arten wie Rindern und Ziegen etwas ausgeglichen. Bei der Pflege verbuschender Trockenbiotope hat sich die Kombination mit Ziegen sehr bewährt. Übertragung von Krankheiten auf andere Tierarten spielt laut Tiergesundheitsdienst in der Praxis keine Rolle (TAUTENHAHN, brieflich).
Zäunung
Auf stationären Koppeln werden häufig 1 m hohe Knotengeflechtzäune aus Draht verwendet. Eine alleinige Einzäunung aus Stacheldraht ist wegen der Verletzungsgefahr nicht zulässig (GANTER et al. 2012). Üblich sind auch stromführende Litzenzäune. Bei diesen Elektrozäunen sind mindestens 3, besser aber 4 bis 5 stromführende Litzen beziehungsweise Drähte erforderlich, wobei sich der unterste Draht beziehungsweise die Litze höchstens 20 bis 25 cm über dem Boden befinden darf. Werden die Koppeln häufig umgezäunt (neue Flächen oder aufgrund von Weideportionierung) bieten sich 90 cm hohe Elektronetze an. Diese lassen sich schnell und flexibel auf- und abbauen. Alle Elektrozäune müssen frei von Bewuchs gehalten werden, da ansonsten der Strom in die Erde abgeleitet wird und die erforderliche Stromspannung am Zaun nicht mehr erreicht werden kann.
Um ein Einwachsen zu vermeiden, können die Zauntrassen vor Errichtung des Zaunes (zum Beispiel mit einem Rasenmäher) ausgemäht werden. Bei wüchsigen Standorten muss der Zaun eventuell während der Weideperiode mit Hilfe eines Freischneiders erneut von Bewuchs befreit werden. Bei Elektronetzen und Knotengeflechtzäunen können sich gehörnte Schafe leicht verfangen. Elektronetze sind daher für gehörnte Rassen weniger zu empfehlen und Knotengeflechtzäune sollten stets straff gespannt sein, sodass diese Gefahr auf ein Minimum reduziert wird. Elektronetze stellen auch für Wildtiere eine gewisse Gefahr dar, so können Igel und Amphibien durch Stromschläge verenden.
Manche Rassen, wie Kamerun- und Soay-Schafe, gelten als gute Springer. Mufflons können im Notfall sogar 2 m hohe Zäune überwinden.
Der Tierhalter ist verpflichtet die Einzäunung täglich zu kontrollieren und dies auch zu dokumentieren. Nur dann erfüllt er im Falle eines Ausbruchs seine Sorgfaltspflicht und ist für die Folgen nicht haftbar. Die Stromspannung am Zaun sollte mindestens 3.000, besser 4.000 Volt betragen. Grundsätzlich gilt: Je schlechter das Futter und je gefahrenreicher die Umgebung, desto besser muss der Zaun sein! Größten Wert ist auf eine einwandfreie Erdung zu legen!
Detaillierte Hinweise zur Sorgfaltspflicht, zur Wahl des richtigen Pferchplatzes sowie zum praktischen Aufbau eines Elektrozaunes oder eines Metallhürdentrichters finden sich in der LfL-Information „Pferchtechnik“.
Wichtige Hinweise zur Zäunung und zu Rechtsfragen der Weidesicherheit gibt außerdem das aid-Heft "Sichere Weidezäune" (Ausgabe 2010), ISBN 978-3-8308-0866-4.
Spaelsauschafe gelten als Rasse, die Gehölze vergleichsweise gut verbeißt. Hier werden sie an der Ostsee gegen die Kartoffelrose (Rosa rugosa) eingesetzt (der Erfolg ist nicht bekannt). Ein Elektrozaun aus 4 Drähten reicht als Zäunung bei dieser Rasse aus.
Tierschutz und (gesetzliche) Pflichten des Tierhalters
Allgemein anerkannte Empfehlungen der DVG (Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft) zur Haltung von Schafen (GANTER et al. 2012) können unter http://tpg.schattauer.de/de/inhalt/archiv/manuscript/18341.html nachgelesen werden. Erwähnt seien einige spezielle Probleme, die bei der Landschaftspflege auftreten können. So verursachen auf frisch entbuschten Flächen dornige und stachelige Gehölzreste beziehungsweise die nach Schnitt mit der Motorsense spitz zulaufenden Reste der Stämme oft Klauenverletzungen. In sehr dichten Dornengehölzen können langhaarige Schafe unter Umständen hängenbleiben.
Vor der Beweidung muss die Fläche vom Schäfer auf Vorkommen von Giftpflanzen (zum Beispiel Herbstzeitlose, Echtes Johanniskraut, Eibe) hin untersucht werden. Solange die Giftpflanzen nicht massenhaft auftreten, kann die Fläche in jedem Fall locker gehütet werden. Bei Koppelhaltung sollte die Fläche nicht zu lang genutzt werden und die Schafe täglich intensiv beobachtet werden. Bei Auftreten von Eiben müssen diese zwingend ausgezäunt werden, andernfalls ist eine Beweidung der Fläche nicht möglich. Bereits der Verzehr von wenigen Zweigen ist für Schafe tödlich.
Im Falle der Wanderschäferei sind umfangreiche Vorschriften zu beachten, die über die Auflagen bei stationärer Haltung hinausgehen. Beispiele sind die Gesetzeslagen zum Viehtrieb, Betretungsrechte in Naturschutzgebieten und im Wald, Tränkwasserentnahme aus offenen Gewässern (unter anderem Gewässerordnung), Kontamination von Flächen durch Viehbehandlung, Viehseuchengesetze, Viehverkehrsordnungen, Straßenverkehrsordnung und Eigentumsrechte (Hüten und Pferchen auf Flächen, die sich weder im Eigentum noch in Pacht befinden). Bei Trieb über mehrere Landkreisgrenzen hinweg ist die Kreisverwaltungsbehörde zu informieren.
Schafe der Wollrassen müssen mindestens einmal im Jahr geschoren werden, um eine ausreichende Wärmeregulation zu ermöglichen und den Parasitenbefall zu begrenzen. Der Schurtermin richtet sich nach der Art der Haltung. Bei Stallhaltung im Winter empfiehlt es sich, die Schafe bereits bei der Aufstallung und nicht wie sonst üblich im April bis Juni zu scheren (RAHMANN 2007). Klauen müssen regelmäßig kontrolliert und je nach Abrieb mehrmals im Jahr fachgerecht korrigiert/ausgeschnitten werden.
Die Rückkehr großer Beutegreifer wie Wolf und Bär kann die Beweidung mit Schafen verkomplizieren, da eine nächtliche Aufstallung oder die Unterbringung in elektrozaungesicherten Pferchen erforderlich ist. Dies ist vor allem auf typischen Landschaftspflegeflächen oftmals schwierig.
Land- und betriebswirtschaftliche Aspekte
Wertvolle, magere Vegetationsbestände haben oft einen geringen Futterwert. Um einen guten Kompromiss zwischen den naturschutzfachlichen und betriebswirtschaftlichen Erfordernissen zu finden, ist eine gründliche Vorplanung erforderlich. So ist zu klären, wo wüchsige, nährstoffreiche Ausweichflächen zur Verfügung stehen und welche Flächen aus naturschutzfachlicher Sicht besonders hochwertig sind, sodass exakte Vorgaben hinsichtlich des Beweidungsregimes eingehalten werden müssen (gegebenenfalls Aufstellung von Beweidungsplänen, vergleiche Kapitel trockene Lebensräume) und auf welchen Flächen die Beweidung in Abhängigkeit von der Witterung und den betrieblichen Erfordernissen flexibler gehandhabt werden kann (letzteres ist für viele Tierhalter ein entscheidender Faktor).
Die vom Naturschutz oft gewünschte, kurzeitige, intensive Beweidung ist bei Koppelhaltung sehr arbeitsaufwendig (Aufbau und Versetzen der Zäunung, Umtrieb, Sicherstellung der Wasserversorgung, teilweise lange Anfahrt zur täglichen Herdenkontrolle). Der entsprechende Aufwand lohnt sich für den Schäfereibetrieb oft nur, wenn mehrere Flächen zur Pflege übertragen werden und entsprechende Triebwege zwischen diesen Flächen bestehen. Auch der Einsatz eines Hirten ist kosten- und arbeitsintensiv ( www.lfl.bayern.de/itz/herdenschutz/37492/index.php).
Die Gewichtszunahme der Lämmer ist auf nährstoffarmen Gründlandflächen oft sehr gering, Muttertiere nehmen unter Umständen sogar ab. Durch die (aus Naturschutzgründen gewünschte) Aufnahme minderwertigen Futters ist die Gewichtsentwicklung bei der Koppelhaltung umso niedriger, je intensiver die Beweidung durchgeführt wird. Genügend große Ausweich- und Reserveflächen auf höherwertigem Grünland sind daher von Vorteil. Gegebenenfalls kann die Verwendung eines Lämmerfutterautomaten sinnvoll sein, um Jungtiere gezielt zu fördern und zugleich den Nährstoffeintrag auf ein Minimum zu reduzieren. Für die Pflege nährstoffarmer Weiden eignen sich insbesondere Betriebe mit Winterlammung, bei denen die Mutterschafe im Frühsommer ohne Lämmer auf die Weiden gehen.
Förderfähig ist in Bayern die Haltung der Rassen Rhönschaf, Coburger Fuchsschaf, Waldschaf, Weißes und Braunes Bergschaf, Steinschaf (Alpines und Krainer Steinschaf) und Brillenschaf. Antragsberechtigt sind Inhaber schafhaltender Betriebe, die den Charakter eines landwirtschaftlichen Betriebes besitzen und Mitglied bei der für die Schafzucht anerkannten Züchtervereinigung sind. Die Maßnahme muss für mindestens 5 Jahre durchgeführt werden (www.stmelf.bayern.de/agrarpolitik/foerderung/003555/index.php).
Schafbeweidung aus Sicht eines Landschaftspflegeschäfers
Die Arbeitsgruppe Schaf der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) weist darauf hin, dass sich für Schäfer beziehungsweise für die Betriebsleiter eine Reihe Herausforderungen und Probleme ergeben, die beim Einstieg in ein Landschaftspflegeprojekt geklärt werden sollten:
Flächen
- Wie ist die Qualität, Quantität und Erreichbarkeit der Flächen?
- Wo ist eine Pferchung erlaubt? Sind Zusatzflächen in entsprechender Nähe erforderlich?
- Bestehen Triebwege zwischen den Flächen?
- Kann eine sichere Zäunung zu arbeitswirtschaftlich akzeptablen Bedingungen errichtet werden?
- Wie ist die Futterqualität der Weide? Müssen Flächen zunächst gemulcht/entbuscht werden (Säuberungsschnitt)? Besteht ein Zugang zu Wasserstellen?
Tiergesundheit
- Auf manchen Flächen besteht ein erhöhtes Gesundheitsrisiko (Endo- und Ektoparasiten, Moderhinke, fütterungsbedingte Erkrankungen und Vergiftungen, Lungenentzündungen).
- Erhöhte Gefahr von Verlusten durch Unfälle (Absturz, Ertrinken, Strangulation, Knochenbrüche, Klauenprobleme und so weiter).
Fütterung
- Kann eine ausreichende Energie-, Protein- und Mineralstoffversorgung sichergestellt werden?
- Schlechte Futterqualität und gegebenenfalls eine Unterversorgung bedingt eine geringe Milchleistung der Mütter und dadurch eine geringe tägliche Zunahme der Lämmer.
- Problem- und Giftpflanzen können sich auf Extensivweiden ausbreiten.
Betriebsorganisation
- Lassen sich die Auflagen der Landschaftspflege mit der Betriebsorganisation verbinden (zum Beispiel separate Pferchplätze, späte Beweidungszeiträume, Beweidungsverbot während Brutzeiten, zusätzliche Auszäunungen)?
- Führen kleine, zersplitterte oder schlecht mit Fahrzeugen erreichbare Pflegeflächen zu einem hohen Arbeits- und Betreuungsaufwand? Kann die Wasserversorgung täglich sichergestellt werden?
- Wie wird ein Projekt von der Bevölkerung und von Interessensgruppen (Wanderern, Jägern) beurteilt? Ist ein täglicher Abbau des Pferchs nötig?
- Wie lässt sich eine vernünftige Absprache mit den Vertragspartnern (Naturschutzbehörden, Landschaftspflegeverbände und so weiter) organisieren, um zum Beispiel bei strittigen Beurteilungen (Verbuschungsgrad, Beweidungserfolg und so weiter) schnell Lösungen zu finden?
Wirtschaftlicher Nutzen
- Begrenzte tierische Leistung auf Landschaftspflegeflächen.
- Welche staatlichen Fördergelder können in Anspruch genommen werden? Wie steht es um die langfristige Vertragssicherheit?
- Besteht die Gefahr hoher Rückforderungen, falls Auflagen nicht eingehalten werden?
- Welche Faktoren (siehe oben) führen zu erhöhten Kosten? Finanzielle Reserven (zum Beispiel für verspätete Auszahlungen von Fördergeldern) sind unbedingt nötig!
Zusammenfassend lassen sich folgende Schlüsselfaktoren für erfolgreiche Beweidungssysteme nennen:
- Anzahl und Größe der Sommerweiden
- Ergänzungsfutterflächen/Zwischenweiden
- Durchgängige Triebwegesysteme
- Kooperationsbereitschaft anderer Landnutzer
- Vermarktungsmöglichkeit der Schafprodukte
Eine Förderung von Landschaftspflegemaßnahmen ist über KULAP (AELF) oder VNP (UNB als erster Ansprechpartner) möglich. Es wird angeraten, vor Vertragsunterzeichnung entsprechende Auskünfte einzuholen.
Fazit
Naturschutzorientierte Schafbeweidung ist konzeptionell anspruchsvoller als zum Beispiel die Beweidung mit Rindern oder Pferden.
Mit Schafen sollte beweidet werden,
- wo schon seit vielen Jahren mit Schafen beweidet worden ist und sich ein artenreicher Bestand erhalten hat,
- zur Offenhaltung von schwachwüchsigen, steilen oder schlecht zugänglichen Standorten,
- wo leichte Tierarten zum Einsatz kommen müssen (erosions- und trittempfindliche Flächen),
- wo die Beweidung an bestehende Weidesysteme angeschlossen werden kann,
- wo Schafe mit anderen Tieren (Ziegen!) kombiniert werden können,
- wo Pflanzenarten erhalten werden sollen, die durch Schafhaltung erhalten oder gefördert werden und
- wo keine Alternativen bestehen (Mähnutzung, Beweidung mit Rindern, Pferden).
Mit Schafen sollte eher nicht beweidet werden,
- bei der Neuetablierung von Weidesystemen, wenn andere Tierarten (Rinder, Pferde) zur Verfügung stehen, die sich für die entsprechenden Lebensräume ebenfalls eignen,
- auf floristisch hochwertigen Mähwiesen, wenn die Mahd fortgeführt werden kann,
- auf stark erosionsgefährdeten Standorten und Sonderstandorten im Gebirge, wie Schneetälchen (hier allenfalls ständige Behirtung und somit gelenkte Beweidung denkbar) und
- auf Flächen mit Vorkommen von Eiben, sofern diese nicht ausgezäunt werden können.
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Autoren:
Dr. Andreas Zahn und Kerstin Tautenhahn
Gutachter:
Beate Krettinger, Dr. Christian Mendel, Gottfried Prantl.
Zitiervorschlag:
Zahn, A. & Tautenhahn, K. (2016): Beweidung mit Schafen. – In: Burkart-Aicher, B. et al., Online-Handbuch "Beweidung im Naturschutz", Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL), Laufen, www.anl.bayern.de/fachinformationen/beweidung/handbuchinhalt.htm.
Ansprechpartnerin an der ANL:
Dr. Bettina Burkart-Aicher
Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL)
Fachbereich 2: Angewandte Forschung und Wissenstransfer
Seethalerstraße 6
83410 Laufen
Telefon +49 8682 8963-61
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Externe Links
- Verein der Kamerunschafzüchter und -halter e. V.
- Nolana-Netzwerk Deutschland e. V.
- Wiltshire Horn Sheep Society LTD/UK
- Alpinetgheep, Schäferei im Alpenraum
- Infodienst Landwirtschaft – Ernährung – Ländlicher Raum Baden-Württemberg
- Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e. V. (KTBL)
- (Haltung von Muffelwild)
- Land unter e. V.
Bildung und Forschung sind die Aufgaben der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) in Laufen. Die Akademie wurde 1976 eingerichtet und gehört zum Geschäftsbereich des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz.
Links
- Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV)
- Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU)
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