Glossar zum Beweidungshandbuch
Vegetation (Kräuter und Gräser) auf Wiesen und Weiden.
Ein Vergleichswert zur Bodenbewertung. Sie wird mit den Daten der Bodenschätzung ermittelt und reicht von 0 (sehr niedrig, Sand) bis 100 (sehr hoch, Löss).
Zahl an Weidetieren, die sich zu einem bestimmten Zeitpunkt auf einer Fläche, umgerechnet auf einen Hektar, befindet. Steht allen Weidetieren die gesamte Weidefläche als Standweide während der ganzen Vegetationsperiode zur Verfügung, entspricht die Besatzdichte der Besatzstärke. Ist die Weidefläche parzelliert, ist die Besatzdichte während der Beweidung höher als die Besatzstärke. Besatzdichte = Anzahl der Weidetiere in Großvieheinheit (GV) (1 GV = 500 kg Lebendmasse) je zugeteilte Weidefläche (ha).
Besatzleistung = Besatzdichte mal Fresstage (GV-Tage je ha und Jahr).
Mittlere Zahl an Tieren pro Hektar und Vegetationsperiode. Besatzstärke = Gesamt-Weidetier-GV auf die gesamte Weidefläche (ha).
Beweidung einer Alm/Alp mit einer gewissen Anzahl von Tieren.
Ein aus wirtschaftlichen, ökologischen oder regenerativen Gründen unbestelltes Grundstück (Acker oder Wiese).
Teilbereiche der Weide, die durch von Weidetieren verschmähte Vegetation im unmittelbaren Umgriff von Kotstellen gekennzeichnet sind.
Phase, in der zur Milchproduktion gehaltene Tiere vor der Geburt ihres Jungen keine Milch geben.
Großvieheinheit; in der EU nicht einheitlich definiert (vergleiche Übersicht in BUNZEL-DRÜKE et al. 2008); Beispiel (KULAP Bayern): Kuh 6 bis 24 Monate = 0,6 GV, älter als 24 Monate 1 GV; Schaf älter als 12 Monate: 0,15 GV; ursprünglich auf das Gewicht bezogen (1 GV = 500 kg).
Weidetiere (meist Schafe, seltener Ziegen) werden durch einen Hirten beaufsichtigt und nachts sowie auch meist über Mittag gepfercht. Dazu gehören die Wanderschäferei und die standortgebundene Hütehaltung. Oft wird die Hütehaltung mit einer Koppelhaltung kombiniert.
Abgewandeltes Standweideverfahren, bei der die Tiere von Frühjahr bis Herbst auf der nicht in Koppeln unterteilten Fläche verbleiben. Der Futterüberschuss im Frühjahr wird durch Schnittnutzung geerntet. Dazu wird ein Teilbereich im Frühjahr ausgezäunt und nach der Mahd wieder in die Weidefläche einbezogen. Die Kurzrasenweide ist hier ebenfalls einzuordnen.
Regelmäßiger Wechsel von Schnitt- und Weidenutzung.
Beweidung des Grünlandes einige Wochen nach der Mahd (meist im Herbst).
Die Weide wird in viele Parzellen unterteilt, den Tieren wird täglich eine neue Futterfläche zugeteilt.
Die Tiere verbleiben mehrere Monate oder die ganze Weidesaison über auf einer Fläche.
Anteil der organischen Bestandteile eines Stoffes, nach vollständigem Entzug von Wasser und Verunreinigungen (mineralische Bestandteile).
Nicht gefressener, weitgehend abgestorbene Vegetation (Altgras, Stauden, vertrocknete Blütenstände).
Mit Zäunen in Parzellen unterteilte Weide. Die Tiere beweiden eine Koppel nach der anderen und verbleiben nur kurze Zeit (meist einige Tage, allenfalls wenige Wochen) auf den einzelnen Flächen. Üblich ist sie bei intensiver Nutzung, doch auch extensive Anwendung ist möglich, wenn die Nutzung (Bestoßung) möglichst kurz und die Weideruhe lang (mindestens acht Wochen) ist. Oft versteht man unter Koppelweiden größere, längere Zeit (Wochen) bestoßene Flächen, während bei einer Umtriebsweide die Weide stärker unterteilt und die Besatzdauer auf den einzelnen Koppeln sehr kurz ist.
Kurzzeitige Beweidung des jungen Aufwuchses im Frühjahr vor einer längeren Nutzungspause, nach der eine Mahd oder eine erneute Beweidung erfolgt.
Ab etwa 30 Prozent Hangneigung grasen Rinder hangparallel. Dadurch entstehen treppenartige Absätze im Hang. Sie wirken in gewissem Umfang geländestabilisierend. Bei starker Ausprägung können sie Ansatzstellen für die Erosion sein (PREUSCHE 2006).
Maßnahmen für den flächigen Erhalt eines gewünschten Aufwuchses. Dazu gehören Schleppen, Eggen und Walzen (Einebnen der Fläche, Verteilung von Kothaufen), Aus- oder Nachmähen (Mahd nicht abgefressener Vegetationsbereiche) sowie Nachsaat in Bereichen mit offenen Bodenstellen.
Nach Beendigung der Beweidung auf der Weide verbliebener, nicht gefressener Aufwuchs (oft überständige Vegetation).
Alle mit der Beweidung in Zusammenhang stehende Flächen, also auch Wiesen zur Winterfuttergewinnung und zeitweilige oder langjährige Brachen; in der Regel in engem räumlichem Verbund.
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Dr. Bettina Burkart-Aicher
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