Blütenreich Ostallgäu – Flachland- und Berg-Mähwiesen im Fokus
Laufzeit: 2020 bis 2024
Blütenreiche und auffällig bunte Wiesen waren bis vor wenigen Jahrzehnten ein prägendes Landschaftselement unserer Kulturlandschaft. Heute dagegen sind sie ein seltener Anblick geworden und deshalb steht dieser wertvolle Lebensraum europaweit unter Schutz (Anhang I Richtlinie 92/43/EWG). Letztlich bedingt durch das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ wurde der Lebensraum auch in Deutschland im Bundesnaturschutzgesetz unter § 30 als schützenswert aufgenommen.
Bei den Mähwiesen handelt es sich, wie der Name schon sagt, um einen Lebensraum der durch Mahd – also durch landwirtschaftliche Nutzung – entstanden ist. Traditionell werden diese Wiesen ein bis maximal dreimal pro Jahr gemäht und das Mahdgut zur Heugewinnung verwendet. Dadurch, dass Düngemittel knapp waren, wurden die Wiesen kaum oder wenn doch, dann nur mit Festmist gedüngt. Diese extensive Nutzung führte dazu, dass viele typische Kräuter und Magerkeitszeiger wie Wiesen-Salbei, Wiesen-Witwenblume, Wiesen-Bocksbart, Wiesen-Platterbse und Wiesen-Margerite das Erscheinungsbild der Mähwiesen prägen. Die artenreichen, bunten Wiesen stellen zudem einen wertvollen Lebensraum für Insekten wie etwa den hoch spezialisierten Wiesenknopf-Ameisenbläuling dar.


Projektinhalt und -ziele
Ein wichtiger Eckpfeiler des Projekts ist die Erfassung der bereits bestehenden artenreichen Wiesen, da die Verbreitung im Landkreis weitgehend unbekannt ist. Hierzu werden im Projektgebiet potenzielle Flachland- und Bergmähwiesen erfasst und hinsichtlich ihrer Artenausstattung bewertet.
Neben der Sicherung von noch vorhandenen Mähwiesen durch die Fortführung einer extensiven und nachhaltigen Nutzung steht auch die Wiederherstellung und lokal auch die Neuschaffung von artenreichen Wiesen im Vordergrund. Dies soll durch Übertragsverfahren mit selbst gewonnenem, autochtonem Pflanzenmaterial erfolgen, um so die lokale genetische Vielfalt der Flora zu erhalten und zu stärken.
Projektgebiet
Das Projektgebiet umfasst weite Teile des Ostallgäus und konzentriert sich dabei auf FFH-Gebiete und Biotopverbundachsen. Letztere sollen die Vernetzung der einzelnen FFH-Gebiete begünstigen.
Projektpartner
Schon die Historie der beiden Wiesentypen verweist auf den wichtigsten Partner in diesem Projekt: Die Landwirtschaft. Landwirtinnen und Landwirte sind deshalb herzlich dazu eingeladen mitzuwirken und einen nachhaltigen Beitrag für kommende Generationen zu schaffen. Durch verschiedene Förderprogramme werden sie bei der extensiven Bewirtschaftung ihrer Wiesen und für Maßnahmen, wie zum Beispiel die Samen-Ernte, finanziell unterstützt und diesbezüglich beraten.
Initiator:
Regierung von Schwaben
Förderung:
Das Projekt wird durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt gefördert. Die Mittelbetreuung liegt bei der Regierung von Schwaben.
Kooperationspartner:
LPV Ostallgäu e.V.
Landkreis:
Ostallgäu
Ansprechpartner:
Patricia Krickl, Regierung von Schwaben, Sachgebiet 51 – Naturschutz
patricia.krickl@reg-schw.bayern.de
Telefon: 0821/327 3051
Regierung von Schwaben
Claudia Gruber, Projektmanagerin, LPV Ostallgäu
claudia.gruber@lra-oal.bayern.de
LPV Ostallgäu - Sonderprojekte
Weitergehende Informationen
Interne Links
Externe Links
Was ist biologische Vielfalt?
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