Beim „Jugend-Gipfel der Biodiversität“ treffen Jugendliche auf Experten
Laufzeit: 2016 bis 2017
Laut Untersuchungen sind immer weniger Menschen in der Lage, Pflanzen, Tiere und andere Organismen in der freien Natur zu bestimmen. Wo es an „Artenkennern“ mangelt, wird die biologische Vielfalt immer weniger erkannt und geschätzt – und folglich auch ihr Schutz als weniger dringlich empfunden. Um Bayerns einzigartiges Naturerbe für künftige Generationen zu bewahren, braucht es dringend mehr professionelle Taxonomen sowie Laien mit fundierten Artenkenntnissen, die sich im Naturschutz engagieren und an der Umsetzung staatlicher Artenschutzmaßnahmen beteiligen. Die Bayerische Biodiversitätsstrategie geht daher neue Wege, um die nachkommende Generation für diese Zukunftsaufgabe zu gewinnen. Rund 70 Jugendliche und junge Erwachsene aus ganz Bayern folgten Anfang November 2016 der Einladung des bayerischen Umweltministeriums zum ersten Bayerischen Jugendgipfel zur Biodiversität ins Münchner Maximilianeum. Unter dem Motto „Jugend im Naturschutz – unterstützen, vernetzen und beteiligen“ trafen sie sich dort zwei Tage lang zum fachlichen Austausch mit Vertretern aus der Naturschutzpraxis. So will man dem langfristigen Ziel näherkommen, junge Menschen frühzeitig an Möglichkeiten der Mitgestaltung und Beteiligung am Schutz der heimischen Biodiversität heranzuführen und ihre Anliegen und Sichtweisen in allen sie betreffenden Angelegenheiten ernst zu nehmen. Der Wunsch vieler Jugendlicher nach mehr Vernetzung mit Experten wurde mittlerweile mit der Internetplattform „Netzwerk BioDivJugend“ realisiert, die laufend aktualisiert und erweitert wird.
Bereits im Folgejahr lud das bayerische Umweltministerium Jugendliche auf eine weitere, speziell an sie adressierte Veranstaltung: Am 18. November 2017 trafen in Ingolstadt beim Biodiversitäts-Trialog 110 Jugendliche auf Repräsentanten der Naturschutzverwaltung und Naturschutzverbände, um weitere Initiativen zum Erhalt der Artenvielfalt und Möglichkeiten zu deren stärkerer Thematisierung in der schulischen und außerschulischen Bildung zu diskutieren. Auf reges Interesse stießen insbesondere die Vorträge zum Thema „Traumjob Naturschutz“ und „Ehrensache Biodiversität“, mit denen Naturschützer ihren Beruf und Vertreter von Naturschutzverbänden ihr ehrenamtliches Engagement vorstellten. Gleichzeitig konnten sich die Jugendlichen an den Ständen von 29 Artenschutzvereinen über Möglichkeiten zum Erhalt der Biodiversität informieren und Kontakte mit Experten knüpfen.
Nach dem großen Erfolg des Jugendgipfels und des Trialogs plant das Umweltministerium weitere Veranstaltungen, die interessierte Jugendliche noch stärker mit Biodiversitäts-Akteuren vernetzen und in den Umwelt- und Naturschutz einbinden.
Initiator/Träger:
Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV)
Werkvertragsnehmer:
Planungsbüro für angewandten Naturschutz GmbH (PAN)
Kooperationspartner:
29 Institutionen und Vereine, die im Naturschutz tätig sind, siehe
Auflistung der Kooperationspartner im Flyer Trialog zur Biodiversität 2017
Landkreise:
ganz Bayern
Ansprechpartner:
Dr. Peter Boye, Projektgruppe NaturVielfaltBayern, StMUV peter.boye@stmuv.bayern.de
Christine Simlacher, PAN
www.pan-gmbh.com
Weitergehende Informationen
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Was ist biologische Vielfalt?
Biologische Vielfalt (Biodiversität) lebt auf vielen Ebenen: Die unterschiedliche genetische Ausstattung bestimmt die Vielfalt der Arten, die zusammen eine Vielzahl verschiedener Lebensräume besiedeln.
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