Als Junior Ranger unterwegs in den Alpen
Laufzeit: ab 2011
Die Biodiversitätsstrategie des Freistaats Bayern umfasst neben zahlreichen Artenhilfsprogrammen auch vielfältige Angebote zur Umweltbildung. Damit richtet sie sich an alle Bürgerinnen und Bürger und bezieht verschiedene Bildungseinrichtungen mit ein. Durch altersgerecht ausgestaltete Aktivitäten sollen insbesondere junge Menschen über die grundlegende Bedeutung von Artenvielfalt unterrichtet werden und den respektvollen, nachhaltigen Umgang mit der natürlichen Umwelt erlernen. Auf der Grundlage dieses bildungspolitischen Auftrags bietet der Naturpark Nagelfluhkette im Rahmen eines Biodiversitätsprojektes eine Ausbildung zum Junior Ranger an: In den Sommerferien sind Gruppen von je 15 Jungen und Mädchen zwischen neun und zwölf Jahren vier Tage lang in einer Selbstversorger-Hütte untergebracht und erforschen die Flora und Fauna der Allgäuer Alpen. Unter Anleitung erfahrener Ranger und Umweltbildner beobachten sie den seltenen Apollofalter oder suchen im nahen Fließgewässer nach Kleinkrebsen und Insektenlarven. Neben den wilden Ökosystemen und ihren Bewohnern, sollen die Kinder aber auch die Interessen der verschiedenen Landschaftsnutzer kennenlernen. So erfahren die künftigen Junior Ranger direkt vom Älpler, wie man Käse und Kräuterbutter macht und hören vom Förster, wie er den Wald bewirtschaftet.
Pro Jahr bietet das Naturpark-Team fünf Sommercamps für insgesamt 75 Kinder an. Meist gibt es deutlich mehr Interessenten. Wer keinen der begehrten Plätze bekommen hat, kann eine der beiden Aktivgruppen im Oberallgäu und in Vorarlberg besuchen, in denen sich die ausgebildeten Nachwuchs-Ranger – von 2011 bis 2018 haben bereits 450 Kinder die Ausbildung durchlaufen – das ganze Jahr über einmal im Monat treffen. Ihre organisatorische Betreuung obliegt engagierten Eltern, die vom Naturpark-Team unterstützt werden: Die Geschäftsstelle stellt das Jahresprogramm zusammen und verwaltet die Kosten. Ein Besuch bei der Bergwacht gehört ebenso zu den Unternehmungen der Aktivgruppe wie verschiedene Exkursionen in den Lebensraum der Kreuzotter, die umliegenden Wälder oder zu Gebirgsflüssen. Im Rahmen einer sogenannten Umweltbaustelle packen die kleinen Lebensraum-Experten tatkräftig mit an und unterstützen den Naturpark-Ranger beim Schutz der heimischen Mischwälder.
Dabei erwerben die frisch ausgebildeten Junior Ranger ebenso wie alle anderen Mitglieder der Aktivgruppen neben Kenntnissen über die heimische Landschaft und deren vielfältige Ökosysteme auch einen ganz persönlichen Bezug zu ihrer natürlichen Umwelt. Für dieses einmalige pädagogische Angebot, das außerdem die Koordination und Betreuung von sieben Naturparkschulen innerhalb des Naturparks beinhaltet, hat das Bayerische Umweltministerium dem Naturpark-Team im Januar 2018 das „Qualitätssiegel Umweltbildung Bayern“ verliehen.
Initiator:
Naturpark Nagelfluhkette und Regierung von Schwaben
Träger:
Naturpark Nagelfluhkette
Werkvertragsnehmer:
Naturpark Nagelfluhkette
Kooperationspartner:
Allgäuer Alpenwasser
Allgäuer Alpgenuss
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Bayerische Staatsforsten
Weitergehende Informationen
Interne Links
Was ist biologische Vielfalt?
Biologische Vielfalt (Biodiversität) lebt auf vielen Ebenen: Die unterschiedliche genetische Ausstattung bestimmt die Vielfalt der Arten, die zusammen eine Vielzahl verschiedener Lebensräume besiedeln.
Mehr über die Biodiversität