Auf der Kaiserburg lebt Nürnbergs größte WG
Laufzeit: ab 2010
Die Kaiserburg in Nürnberg zieht tagtäglich tausende Besucher an: Touristen und Einheimische bestaunen die massiven Wehranlagen, die Türme und Kasematten oder die Wohn- und Werkstätte von Albrecht Dürer. Doch die weitläufige Burganlage hat noch mehr zu bieten. Denn in ihrem Mosaik aus Gärten und Brachen, Felsen und Mauern, Kellern und Türmen finden rund 1.800 höchst unterschiedliche Lebewesen Nahrung und Unterschlupf.
Fast 60 verschiedene Moose und noch mehr Flechten überziehen Bäume, Dächer und Mauern. 330 Kräuter und Heilpflanzen bereichern das üppige Spektrum an Wildpflanzen. 1.100 Insektenarten finden hier ihr Auskommen, darunter 130 verschiedene Schmetterlinge. Felsengänge und Gewölbe bieten Fledermäusen wie dem Braunen und Grauen Langohr ideale Winterquartiere und beherbergen den unverwechselbaren Totenkäfer. Zu den spektakulärsten Burgbewohnern gehören die Greife: Auf dem Heidenturm haben seit Jahren die Turmfalken einen Horst; 2013 hat ein Paar des gefährdeten Wanderfalken den Sinwellturm bezogen und bis heute ganze elf Junge hochgebracht.
Naturschützer und Pädagogen arbeiten zusammen
2010 entstand die Idee, die Burg nicht nur als historischen Ort, sondern als Lebensraum bekanntzumachen. Im Rahmen eines Umweltbildungsprojektes wurden inzwischen an vielen Stellen Informationstafeln mit QR-Codes aufgestellt, mit denen man im Internet alle wichtigen Informationen zu den hier vertretenen Arten und Lebensräumen abrufen kann. Unterstützt von Experten des Pädagogischen Instituts der Stadt Nürnberg, hat der Fachreferent der höheren Naturschutzbehörde an der Regierung von Mittelfranken, Stefan Böger, seit 2013 schon mehr als hundert Schulklassen mit rund 3.000 Schülern aller Jahrgangsstufen durch die Burganlagen geführt.
Interessierte Lehrkräfte können sich bei einer mehrstündigen Fortbildung an Ort und Stelle interessante Arten und Lebensräume zeigen lassen, bekommen Tipps für Spiele und Aktionen und erhalten gut aufbereitete Unterrichtsmaterialien für eine spannende Exkursion zum Thema Biodiversität. Bis heute haben rund 250 Lehrkräfte und Lehramtsanwärter von Grund- und weiterführenden Schulen diese Fortbildung durchlaufen, viele von ihnen behandeln seither mit wachsender Begeisterung biologische Themen im Unterricht. Besonders populär ist die Wanderfalken-Cam, die übers Internet live das Geschehen im Horst überträgt.
Initiator/Träger:
Regierung von Mittelfranken
Kooperationspartner:
Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen
Berufliche Schule 11 Nürnberg (Kompetenzzentrum für Bau-, Farb- und Holzberufe)
Burgverwaltung Nürnberg
Galathea Kreis Nürnberger Entomologen e.V.
Staatliches Bauamt Erlangen-Nürnberg
Stadt Nürnberg – Umweltamt
Stadt Nürnberg – Umweltreferat
Stadt Nürnberg – Umweltstation im Institut für Pädagogik und Schulpsychologie
Haus Eckstein
Landkreis:
Nürnberg
Ansprechpartner:
Dr. Stefan Böger
Regierung von Mittelfranken
Weitergehende Informationen
Interne Links
Externe Links
Was ist biologische Vielfalt?
Biologische Vielfalt (Biodiversität) lebt auf vielen Ebenen: Die unterschiedliche genetische Ausstattung bestimmt die Vielfalt der Arten, die zusammen eine Vielzahl verschiedener Lebensräume besiedeln.
Mehr über die Biodiversität