Wiesengräben für die Helm-Azurjungfer
Laufzeit:
2009 bis 2012 (Projekt zu den Wiesengräben mit Schwerpunkt Helm-Azurjungfer).
2016 bis 2018 Fortsetzung des Projektes im gesamten Schwäbischen Raum zugunsten der Lebensräume von Libellen entlang der Gräben mit Schwerpunkt Helm-Azurjungfer (Coenagrion mercuriale) und Vogel-Azurjungfer (Coenagrion ornatum).
Mit nur zirka 5 cm Körperlänge ist die Helm-Azurjungfer (Coenagrion mercuriale) eine typische Kleinlibelle. Da sie zur Entwicklung ihrer Larven relativ sauberes, langsam fließendes Gewässer mit gut ausgeprägter (Unter-)Wasservegetation braucht, bewohnte die Helm-Azurjungfer ursprünglich nur Quellmoore und kleine Bachläufe. Jahrhundertelang wurde dieser Lebensraum vom Menschen durch landwirtschaftliche Nutzung auf winzige Restflächen zurückgedrängt. Andererseits entstanden aber als Ersatz „sekundäre“ Lebensräume in Entwässerungsgräben von Wiesen und Mooren. Heute werden diese Gräben oft ohne Rücksicht auf Landschaftsbild und Artvorkommen geräumt – oder gar nicht mehr gepflegt. Beides ist von Nachteil für viele Libellen- sowie andere Tier- und Pflanzenarten.
Werden Gräben nicht unterhalten, drohen sie zuzuwachsen und durch Beschattung von Gehölzen dunkel zu werden. Umsichtige Räumung und Pflege bis an die Gewässerkante ermöglichen eine artenreiche Libellenfauna.
Foto: Andreas Zehm
Lasst wieder mehr Licht in den Graben!
Im Rahmen eines Biodiversitätsprojektes werden - durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz gefördert - Wassergräben im Günz-, Mindel- und Zusamtal, in Lindau und im Eppisburger Ried strukturell verbessert. Zusammen mit Gemeinden und Landwirten werden sie als Lebensraum für charakteristische Libellen-Arten wiederhergestellt. Dort, wo bei Voruntersuchungen keine anderen schützenswerten Arten gefunden werden, werden zugewachsene, verschattete Gräben entbuscht. Dazu werden vereinzelt auch Wurzelstöcke gerodet und teilweise die oberste Bodenschicht abgetragen. Dadurch fällt mehr Licht in das Gewässer und an den Grabenrand, wodurch Wasserpflanzen wieder wachsen können und Plätze entstehen, an denen sich Libellen sonnen können. Die Arbeiten werden von kompetenten Libellen-Kundlern begleitet. Regelmäßig finden Workshops zu den Libellengräben in Schwaben statt.
Was Libellen hilft, ist auch für Bekassine & Co. gut
Im Ergebnis wird ein Biotopverbundsystem für die wenig mobilen Kleinlibellen-Arten geschaffen. Auch gefährdete Vogel-Arten wie Bekassine (Gallinago gallinago) und Weißstorch (Ciconia ciconia) profitieren von den neuen Strukturen: Die Gräben dienen ihnen als Nahrungsbiotope.
Den Leitfaden "Pflege von Libellengräben" finden Sie hier zum Download:
Zum Leitfaden "Pflege von Libellengräben"
Initiator:
Regierung von Schwaben
Träger (altes Projekt):
Landschaftspflegeverband Günzburg
Träger (neues Projekt):
Regierung von Schwaben
Kooperationspartner/beauftragte Dritte:
Donautal-Aktiv e.V.
Landschaftspflegeverband Günzburg e.V.
Landschaftspflegeverband Lindau-Westallgäu e.V.
Landschaftspflegeverband Ostallgäu e.V.
Landschaftspflegeverband Unterallgäu e.V.
Landkreise:
Augsburg, Dillingen an der Donau, Günzburg, Unterallgäu, Ostallgäu und Lindau
Ansprechpartner:
Margarete Siering, Regierung von Schwabenmargarete.siering@reg-schw.bayern.de
Weitergehende Informationen
Interne Links
- Zum Leitfaden "Pflege von Libellengräben"
- Zur Übersicht der Projekte im Rahmen der bayerischen Biodiversitätsstrategie
Externe Links
Was ist biologische Vielfalt?
Biologische Vielfalt (Biodiversität) lebt auf vielen Ebenen: Die unterschiedliche genetische Ausstattung bestimmt die Vielfalt der Arten, die zusammen eine Vielzahl verschiedener Lebensräume besiedeln.
Mehr über die Biodiversität