Mehr Vielfalt in der Landschaft
Es geht raus auf den Acker! Vor Ort zu sehen, zu erleben und zu verstehen, was Vielfalt in der Landschaft bedeutet, darum geht es in dem Biodiversitätsprojekt „Mehr Vielfalt in der Landschaft“. Dabei werden Schulklassen hinaus auf die Äcker vor ihrer Haustür begleitet und untersuchen dort die verschiedenen Anbaumethoden.
Die Schülerinnen und Schüler vergleichen und erheben selbst die Vielfalt in einem biologischen und konventionellen Getreidefeld und ziehen Rückschlüsse auf die ökologischen Funktionen in der Landschaft. So erfahren sie, wo welche Ackerwildkräuter wachsen und wie wichtig diese für den Lebensraum Acker sind: Vom unscheinbaren Pflänzchen wie dem Ackerehrenpreis über die auffällig blühende Kornblume bis hin zu Strukturen für Kiebitz, Rebhuhn und Feldlerche.
Eine Art wird ihnen dabei besonders vorgestellt: das Rebhuhn als Natura 2000-Art. Unterstützt wird diese Aktion durch das LIFE-Projekt „LIFE living Natura 2000“, welches zum Ziel hat, das europäische Schutzgebietssystem der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie bekannter zu machen.
Auf insgesamt zwölf Exkursionen machen sich Kinder der 1. bis 11. Jahrgangsstufe teils spielerisch, teils wissenschaftlich investigativ mit dem Lebensraum Acker vertraut. Daneben wird ihnen anhand der biologisch produzierten Regionalsorte Laufener Landweizen gezeigt, was regionale Produktion bedeutet. Typische Wertschöpfungsketten werden im Rollenspiel dargestellt, verglichen und diskutiert. Dabei wird schnell klar, warum ein regionales Bio-Brot teurer ist als ein konventionelles Brot beim Discounter – und wie unterschiedlich die Arbeitsplätze in diesen verschiedenen Systemen ausfallen. Ebenso erschließt sich schnell, wie sehr der eigene Einkauf Auswirkungen auf die Landschaft vor der eigenen Haustür hat. Bei der Veranstaltung wird jedoch ausdrücklich auf vorschnelle Wertungen verzichtet; vielmehr geht es darum aufzudecken, welche ökologischen, sozialen oder wirtschaftlichen Vor- und Nachteile die jeweilige Produktionstechnik mit sich bringt.
Um Vielfalt auch schmecken zu können, bekommen die Schüler eine Brotzeit mit Weizenbrot aus Laufener Landweizen mit Brotaufstrichen und Kräutern aus der Region spendiert. Durchgeführt werden die Exkursionen unter der Leitung der Biologin Leonie Freilinger; unterstützt wird sie von Selina Eschenbach, die derzeit ein Freiwilliges Ökologisches Jahr an der ANL absolviert.
Unterstützt wird die Aktion von vielen Landwirten, die den Laufener Landweizen im bayerischen Rupertiwinkel und im grenznahen Salzburger Alpenvorland anbauen. Im Rahmen dieses Biodiversitätsprojektes schulen sie zudem weitere interessierte Landwirte im praktischen Anbau der alten Regionalsorte Laufener Landweizen und legen dessen Vor- und Nachteile dar.
Initiator:
Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL)
Träger:
Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV)
Werkvertragsnehmer:
Leonie Freilinger, Celina Eschenbach
Kooperationspartner:
Örtliche Landwirte und Bäcker im Netzwerk Laufener Landweizen
Landkreise:
Berchtesgadener Land, Traunstein, Land Salzburg
Ansprechpartner:
Dr. Wolfram Adelmann, ANL
Weiterführende Links
Interne Links
- Projekt Laufener Landweizen
- LIFE-Projekt “Life living Natura 2000”
- Zur Übersicht der Projekte im Rahmen der bayerischen Biodiversitätsstrategie
Externe Links
Was ist biologische Vielfalt?
Biologische Vielfalt (Biodiversität) lebt auf vielen Ebenen: Die unterschiedliche genetische Ausstattung bestimmt die Vielfalt der Arten, die zusammen eine Vielzahl verschiedener Lebensräume besiedeln.
Mehr über die Biodiversität