Summen, Brummen und Flattern auf Friedhöfen: Aktionsplan gibt Empfehlungen und Tipps für eine naturnahe Gestaltung
Pressemitteilung
Nr. 24/04
Friedhöfe können wertvolle Lebensräume für viele Tiere und Pflanzen sein. Im Aktionsplan fassen die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege und der kirchliche Verein „Schöpfung bewahren konkret e. V.“ ihre Erfahrungen für Insektenschutz und mehr Artenvielfalt zusammen.
Friedhöfe sind nicht nur Orte der Stille und der Trauer. Sie sind auch Orte des Lebens. Wenn Wiesen und Gehölze ökologisch gepflegt und alte Mauern erhalten werden, finden viele Tiere Nahrung, Nistplätze oder Unterschlupf. In naturnahen Lebensräumen gibt es auch optimale Standortbedingungen für viele, darunter sogar seltene Pflanzen.
Die Besonderheit von Friedhöfen ist ihre große Strukturvielfalt. Auf kleinstem Raum liegen halboffene Flächen, Kleinststandorte mit unterschiedlichen Nutzungsarten und naturnahe Restbiotope direkt nebeneinander. Alte Grabmauern und historische Gebäude sind Ersatzbiotope für Felslandschaften. Dadurch werden viele ökologische Nischen geschaffen, wo zahlreiche Pflanzen und Tiere das finden, was sie zum Leben brauchen. Vor allem in Städten und Dörfern können naturnahe Friedhöfe wichtige Rückzugsräume für viele Arten sein.
Welche Maßnahmen die Biodiversität auf Friedhöfen erhöhen, zeigt die Broschüre „Oasen für Pflanzen und Tiere – Friedhöfe. Aktionsplan für Insektenschutz und mehr Artenvielfalt“. Sie gibt konkrete Handlungsempfehlungen, wie Friedhöfe ökologisch aufgewertet werden können. Praktische Tipps und Hinweise zur Pflege und dem ökologischen Wert von Bäumen, Hecken, Sträuchern und Wiesen ergänzen die Beschreibungen.
Im Rahmen der Bayerischen Biodiversitätsstrategie wurde das Projekt „Friedhöfe – Oasen für Pflanzen und Tiere“ durchgeführt, gemeinsam von der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege, dem kirchlichen Verein „Schöpfung bewahren konkret e.V.“ und der Projektgruppe NaturVielfaltBayern. Erstellt wurden neben dem Aktionsplan fünf Merkblätter zu ökologischen Pflegemaßnahmen und weitere Publikationen mit Tipps und Hilfestellungen. Über 20 Friedhöfe wurden vor Ort betreut und dort Maßnahmen für die Biodiversität umgesetzt. Aus Rasen wurden Wiesen entwickelt, alte Laubbäume erhalten, Blühgräber mit heimischen, regionalen Samenmischungen angelegt und in aufgelassenen Gräbern wurde die spontane Besiedelung durch Wildkräuter zugelassen. Diese Erfahrungen und Erkenntnisse, die stets gemeinsam mit den Zuständigen der Friedhöfe geplant und umgesetzt wurden, flossen in die Publikationen ein.
Der Aktionsplan kann im Bestellshop der Bayerischen Staatsregierung bestellt oder heruntergeladen werden:www.bestellen.bayern.de/shoplink/anl_nat_0046.htm
Weitere Informationen:
Biodiversitätsprojekt: Friedhöfe sind Oasen für Pflanzen und Tiere. (bayern.de)
Publikationen der ANL (bayern.de)
www.youtube.com/watch?v=PxUQDvd5kFA&t=16s
Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner:
Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege
- Johanna Schnellinger, Tel.: +49 8682 8963-62, johanna.schnellinger@anl.bayern.de
Verein „Schöpfung bewahren konkret e.V.“
- Jürgen Harder (Vorsitzender), juergen.harder@elkb.de
- Barbara Füchtbauer (Projektleiterin): fuechtbauer@gmx.de
Herzliche Grüße
Ihre
Evelin Köstler
_______________________
Evelin Köstler, Dipl.-Biologin
Leiterin Fachbereich 2 – Landschaftsentwicklung und Umweltplanung
Öffentlichkeitsarbeit und Projektleitung LIFE living Natura 2000
Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL)
Seethalerstraße 6
83410 Laufen
Telefon +49 8682 8963-26
Telefax +49 8682 8963-16
evelin.koestler@anl.bayern.de
www.anl.bayern.de
Bild: Friedhof Gräfenberg mit altem Baumbestand, Barbara Füchtbauer
Kontakt zur Pressestelle
Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL)
Seethalerstraße 6
83410 Laufen
Ansprechpartner
Dr. Katharina Stöckl-Bauer
Telefon: +49 8682 8963-63
Stefanie Riehl
Telefon: +49 8682 8963-51
Johanna Schnellinger
Telefon: +49 8682 8963-62