ANL-Presseinformation: Weltlibellenkongress 2013: Hochwasser und Grundwasserschwund – Gegensätze bestätigen einen globalen Trend
Pressemitteilung
Nr. 8/13
Hochwasser und Austrocknung von Lebensräumen sind kein Widerspruch. Vielmehr ist der globale Wandel eine Summe aus vielen Einzelbeobachtungen, die sich im Einzelnen auf den ersten Blick widersprechen, aber eine Gesamtrichtung deutlich machen: Über 100 Jahre Ausbeutung der Natur hinterlassen Spuren und rufen spürbare und massive Veränderungen hervor. Auch die an das Element Wasser gebundene Tiergruppe der Libellen bestätigt dies nun weltweit.
Freising/Laufen. 130 Wissenschaftler aus 28 Nationen setzen auf dem Weltlibellenkongress vom 17. bis 22. Juni 2013 aus zahlreichen Mosaiksteinen ein Bild zusammen, in das sich auch das jüngste Hochwasserereignis in Deutschland gut hereinfügt. Lebensraumverluste, wie das Verschwinden von Mooren als wichtige Wasserspeicher und die zunehmende Intensivierung der Landnutzung, gefährden nicht nur unsere bayerischen Libellenarten, sondern verstärken auch Hochwasserereignisse wie das zuletzt beobachtete. Auf der anderen Seite - scheinbar paradox - kommt in Quellen weniger Wasser und es sinkt der Grundwasserspiegel, da das Wasser schneller abfließt und kaum gespeichert wird. Weiter verschwinden zum Beispiel grundwassergeprägte Niedermoore als wichtige Speicherräume bei Hochwasserspitzen. Ein globaler Teufelskreis mit vielen Verlierern!
Wissenschaftler aus allen Kontinenten treffen sich vom 17. bis 22. Juni 2013 zum Weltlibellenkongress - erstmals in Bayern - um am Beispiel der Libellen zu diskutieren, welche Veränderungen sich in den Ökosystemen unseres Planeten derzeit abspielen. Die anschließenden Exkursionen führen vom 22. bis 26. Juni in eine Auswahl der besten Libellen-Lebensräume in Oberbayern, geführt durch die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege(ANL).
Eingeladen hat die Deutsche Gesellschaft für Odonatology (GdO), die Bayerische Akademie für Naturschutz als Mitglied der World Conservation Union (IUCN) und die World Dragonfly Association (WDA). 130 Wissenschaftler aus 28 Nationen folgen dieser Einladung, um neueste Erkenntnisse aus Wissenschaft, Forschung und Naturschutzpraxis auszutauschen. In zirka 100 Vorträgen und Präsentationen reicht die Themenvielfalt von Bionik über Umweltmonitoring des globalen Wandels von Klima und Lebensräumen, Phylogenie und Genetik, Natur- und Artenschutz bis hin zur Verhaltensbiologie dieser faszinierenden Lebewesen.
Weitere Informationen zum Libellenkongress:
www.ico2013.eu
www.anl.bayern.de
Ansprechpartner an der ANL:
Wolf Scholz (Pressekontakt)
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wolf.scholz@anl.bayern.de
Dr. Wolfram Adelmann (Fachlich zur Libellentagung)
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Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL)
Seethalerstraße 6
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