ANL-Presseinformation zum Weltlibellenkongress: Globaler Wandel – der Himmel ist das Limit!
Pressemitteilung
Nr. 12/2013
Viele Libellen stehen mit dem Rücken zur Wand – oder in diesem Fall vielmehr vor dem himmelseitigen Ende ihres Lebensraums. So sind besonders Arten der Hochgebirge gefährdet, deren Lebensraum sich – aufgrund des Klimawandels - immer weiter verkleinert und sie langsam nicht mehr weiter nach oben ausweichen können. Beispiele für Lebensräume die absehbar im Himmel enden zeigt der Schweizer Wissenschaftler Hansruedi Wildermuth aus der Welt der Libellen.
In seinem Vortrag auf dem Weltlibellenkongress vom 17. bis 22. Juni in Freising zeigt der Schweizer Libellenexperte Hansruedi Wildermuth am Beispiel der Alpen-Smaragdlibelle (Somatochlora alpestris) auf, was für viele hochalpine Arten gilt: Diese Arten sind extrem auf kühl-klimatische Bedingungen der Gebirge spezialisiert, so dass ihre Lebensräume durch die globale Erwärmung zunehmend kleiner werden. Unsachgemäße, beziehungsweise ungelenkte Beweidung der Gewässerränder zerstört gleichzeitig die Ufer der Bergseen nahezu vollständig. Zusätzlich belastet touristischer Nutzungsdruck die Bergseen und ihre Gewässerränder, in denen die Libellen sich entwickeln. Landnutzungswandel und Klimawandel ließen beispielsweise in den Karpaten bis zu 90% des Lebensraumes dieser Libellenart verschwinden.
Aber es gäbe Alternativen, um zumindest den aktuellen Nutzungsdruck abzumildern: Die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) fördert mit ihrem Projekt „Almen aktivieren“ die regionale Wiederaufnahme von Beweidung verbrachter Almflächen unter naturschutzfachlichen Vorgaben. Dabei werden die Almen gezielt genutzt und sensible Bereiche, wie Bergseen und Bergspitzen, geschont. Die Ergebnisse von Herrn Wildermuth bestätigen nun die Akademie, weiter an diesem wichtigen Thema zu arbeiten.
Im Rahmen der Tagung kann für die Presse ein Interview mit dem renomierten Wissenschaftler organisiert werden. Wenden Sie sich bei Interesse bitte an die unten genannten Ansprechpersonen. Nähere Informationen können Sie auch dem englischsprachigen Tagungsband entnehmen, welcher Ihnen auf Anfrage zugestellt wird oder online heruntergeladen werden kann (siehe unten).
Hintergrund:
Der Weltlibellenkongress (International Congress of Odonatology, ICO2013) mit 130 Wissenschaftlern aus 28 Nationen findet im Kardinal-Döpfner-Haus in Freising vom 17. bis 22. Juni 2013 statt. Anschließende Exkursionen führen vom 22. bis 26. Juni in die oberbayerischen Lebensräume. Eingeladen hat die Gesellschaft deutschsprachiger Odonatologen (GdO) unter der Leitung von Dr. Florian Weihrauch, die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) unter der Leitung von Dr. Wolfram Adelmann und Dr. Christian Stettmer und die World Dragonfly Association (WDA).
Weitere Informationen:
Unser Ergebnisticker zum Weltlibellenkongress:
www.anl.bayern.de/veranstaltungen/tagungsergebnisse/2013ico/
Tagungsband zum Herunterladen:
www.ico2013.eu/wa_files/ICO2013_20-_20Book_20of_20Abstracts.pdf
Tagungs-Homepage:
www.ico2013.eu
Ansprechpartner an der ANL:
Wolf Scholz (Pressebetreuung)
wolf.scholz@anl.bayern.de
Dr. Wolfram Adelmann (zur Libellentagung)
wolfram.adelmann@anl.bayern.de
Dr. Bettina Burkart-Aicher (zum Projekt „Almen aktivieren“ )
bettina.burkart-aicher@anl.bayern.de
Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL)
Seethalerstraße 6
83410 Laufen
Telefon: +49 8682-8963-20
Kontakt zur Pressestelle
Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL)
Seethalerstraße 6
83410 Laufen
Ansprechpartner
Dr. Katharina Stöckl-Bauer
Telefon: +49 8682 8963-63
Stefanie Riehl
Telefon: +49 8682 8963-51
Johanna Schnellinger
Telefon: +49 8682 8963-62