4. Etappe des Natura 2000-Staffellauf - Andi Weindl und Uli Nutz von den Woidboyz radelten von Frauenberg nach Bischofsreut
Pressemitteilung
Nr. 21/14
Sportler:innen, Touristiker, Unternehmensgründer und Kulturschaffende sind als Botschafter:innen für die Natur unterwegs
Das Projekt „LIFE living Natura 2000“ wirbt für Bayerns Naturschätze
„Ganz meine Natur“ ist das Motto des Kommunikationsprojekts „LIFE living Natura 2000“. Mit vielen Aktionen und Maßnahmen wird in ganz Bayern auf die Bedeutung von Natura 2000 für Mensch und Natur aufmerksam gemacht.
Die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) leitet das von der EU geförderte Projekt und setzt es in Kooperation mit dem Bayerischen Umweltministerium um. Es wird kofinanziert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und dem Bayerischen Naturschutzfonds.
Der Natura 2000-Staffellauf - spannende Begegnungen von Menschen und Natur
Wasser, Wiesen, Wald – zu Fuß, auf dem Rad und auf dem Fluss wurde die Staffel durch das europäische Netzwerk aus Natura 2000-Gebieten getragen. Der Start war in Hohenburg in Bayern. In 5 Etappen liefen, radelten oder paddelten unsere Botschafter:innen durch die Natura 2000-Gebiete der Oberpfalz und von Niederbayern bis an die bayerische Grenze zu Österreich und Tschechien im Nationalpark Bayerischer Wald. In der letzten Etappe wurde die Staffel symbolisch nach Tschechien und Österreich überreicht.
Bei vielen Begegnungen zwischen den Botschafter:innen und den Menschen, die sich für die Natura 2000-Gebiete einsetzen, tauschten sie sich über den Wert des europäischen Naturerbes aus. Als Botschafter:innen von Natura 2000 tragen sie ihre Eindrücke und ihr Wissen, das sie bei den Begegnungen gewonnen haben, in ihre Netzwerke im Sportverband, im Tourismus, im Unternehmen oder in der Kulturszene weiter.
Damit erweitert der Natura 2000-Staffellauf die Netzwerke der Menschen, so wie das Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 Lebensräume miteinander verbindet. Nur die Netzwerke und die Zusammenarbeit der Menschen in den Natura 2000-Gebieten schaffen den Erfolg, das europäische Naturerbe für die nächsten Generationen zu erhalten. Das gilt sowohl auf der regionalen als auch auf der europäischen Ebene.
4. Etappe: 9. Oktober 2021, von Frauenberg durch Haidmühle nach Bischofsreut
Langjährige traditionelle Bewirtschaftung brachte hohe Artenvielfalt – eine wahre landschaftliche Schönheit, die heute aufwendig erhalten wird.
+++ Andi Weindl und Uli Nutz von den Woidboyz radelten für Natura 2000 +++
Die 4. Etappe des Natura 2000-Staffellaufs führte uns in eine atemberaubend vielfältige Kulturlandschaft im Landkreis Freyung-Grafenau, auf den Donau-Moldau-Radweg. Unter dem Motto „Ganz meine Natur“ startete die Radtour in Frauenberg an der Wasserscheide von Elbe und Donau und führte durch die Natura 2000-Gemeinde Haidmühle, über einen Zwischenstopp im Nachbarland Tschechien nach Bischofsreut. Die Etappe begleiteten Andi Weindl und Uli Nutz von den Woidboyz und sie kamen mit den Menschen, die sich vor Ort für den Erhalt der Natur einsetzen, in lockere und spannende Gespräche. Sie wurden damit Botschafter des europäischen Naturerbes und tragen ihre Eindrücke und das neu gewonnene Wissen in ihre Netzwerke weiter.
Die beiden Woidboyz erfuhren, was eigentlich hinter dem Begriff Natura 2000 steht: „Ich habe nicht so recht gewusst, was bei dem Natura 2000-Staffellauf auf mich zukommt. Dafür bin ich jetzt im Nachhinein umso positiver über die vielen Erkenntnisse der heutigen Begegnungen überrascht. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht und ich habe auch viel dazu gelernt, was unsere Heimat alles zu bieten hat und was schützens- und erhaltenswert ist. Für mich ist Natur-, Umwelt- und Klimaschutz nicht nur eine Sache, die bei der Politik anfängt, sondern auch schon bei jedem zu Hause, in der Nachbarschaft, in der Gemeinde. Wenn man miteinander nur ein wenig anpackt, dann kann man gemeinsam schon viel erreichen. Dann können sich die Großen ein gutes Beispiel nehmen und das Ganze fördern.“
Mit dem Fahrrad erkundeten wir das Gebiet. Die Pflege der Landschaft und ihre dadurch bedingte Veränderung verbinden viele nicht gleich mit Naturschutz. Doch bei Flächen, die durch langjährige traditionelle Bewirtschaftung entstanden sind, ist sie auch heute noch unabdingbar. In Haidmühle sorgen extensive Weidehaltung mit alten Haustierrassen, wie dem Waldschaf oder Rotem Höhenvieh, und sorgfältige Pflege für den Erhalt außergewöhnlicher Artenvielfalt.
Für die Gemeinde Haidmühle ist der Einsatz für die Natur eine Selbstverständlichkeit. Schon vor über 20 Jahren wurde von der Gemeinde und der Regierung von Niederbayern das Bayern-Netz-Natur Projekt „Bischofsreuter Waldhufen“ ins Leben gerufen. Diese Flächen hat die Gemeinde in Eigeninitiative als Natura 2000-Gebiete gemeldet. Hier gibt es ein beispielhaftes Miteinander vieler Menschen, die sich für den Erhalt der Artenvielfalt einsetzen: Die Gemeinde, Landwirt:innen, der Förderverein Bischofsreuter Waldhufen e.V., der Landesbund für Vogelschutz, der BUND Naturschutz in Bayern, die Regierung von Niederbayern, die Bayerischen Staatsforsten, engagierte Bürger:innen. Sie alle bilden ein Netzwerk und arbeiten mit viel Anstrengung und Einsatz für ihre Heimat, damit sie weiterhin eine so wertvolle Landschaft mit hoher Artenvielfalt bleibt. Dieses Netzwerk hat Vorbildcharakter. Dafür wurde Haidmühle zur Natura 2000-Gemeinde und zur ersten Modellgemeinde am Grünen Band Europa gekürt.
Mit am Start für Natura 2000 waren heute nicht nur die Woidboyz, sondern auch die Jugendgruppe der Gemeinde Haidmühle, die Regierung von Niederbayern und Kommunalpolitiker:innen.
Bei zwei Zwischenstopps sprachen Altbürgermeister Fritz Gibis und seine tschechische Kollegin Zdenka Lelkova, Altbürgermeisterin von Tusset, über das Leben im Grenzgebiet und die gute und lange Zusammenarbeit der Gemeinden. Anschließend stellte Ernst Obermeier vom Büro FNL – Landschaftsplanung die Besonderheiten der Bischofsreuter Waldhufen vor.
Am Ziel wurden die Radler:innen von der stellvertretenden Landrätin, Frau Hilde Greiner, Bürgermeister Heinz Scheibenzuber und geladenen Gästen begrüßt. Dort stellten sich auch der Kneipverein Bischofsreut e.V. und das tschechisch-deutsche Naturschutzprojekt „Life for Mires“ vor.
Es bleibt nur noch eine Etappe, die in den Nationalpark Bayerischer Wald führt. Auch dort werden wieder Menschen zusammenkommen und sich darüber austauschen, wie Naturschutz gemeinsam gestaltet werden kann. Und das alles unter dem Schirm des Netzwerks Natura 2000, der sich über ganz Europa spannt.
Bild © Veronika Bauer/ ANL
Bildbeschreibung: Die Radler auf dem Weg ins Ziel
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Herzliche Grüße
Ihre
Evelin Köstler
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Evelin Köstler, Dipl.-Biologin
Leiterin Fachbereich 2 – Landschaftsentwicklung und Umweltplanung
Öffentlichkeitsarbeit und Projektleitung LIFE living Natura 2000
Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL)
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Telefon +49 8682 8963-26
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