Gotthard Dobmeier (*1944)
Gerne spaziert Gotthard Dobmeier von seinem Wohnhaus in Erdweg zu seiner einstigen Wirkungsstätte am Petersberg. Wie der diplomierte Theologe selbst verbindet diese sanfte Erhebung hinter Dachau nahezu antike Kirchentradition mit aktuellen Ansätzen: Auf der Kuppe steht eine romanische Basilika, zu ihren Füßen die katholische Landvolkshochschule, an der Gotthard Dobmeier als Referent und stellvertretender Leiter tätig war. Der Neubau verfügt über eine Photovoltaikanlage, Vorrichtungen zur Regenwassernutzung, Sonnenkollektoren für Warmwasserbereitung und eine Hackschnitzelheizung. Als erster Umweltbeauftragter der Erzdiözese München und Freising hat Gotthard Dobmeier dafür gesorgt, dass derartige Umwelttechnik in den kircheneigenen Gebäuden installiert wird, und auch, dass die Pächter von Kirchengrund Hecken pflanzen, Randstreifen lassen, Weiher anlegen, Ruhebänke aufstellen und ähnliches zum Schutz der Landschaft und der Artenvielfalt tun.
Aber er wollte den Kreis seiner Wirkung noch weiter ausweiten. Deshalb hat er sich über die Grenzen der Kirche hinaus an Vertreter der Wirtschaft und Wissenschaft gewandt und sie gemeinsam mit Theologen zu Dialogforen versammelt. „Nachhaltigkeit“ war das Zauberwort in Zeiten der Agenda 21. Anhand dessen ließ es sich über Landschaft und Energieverbrauch genauso reden wie über Biodiversität oder Mobilität. Etwas wehmütig berichtet er von jungen Kollegen, die sich eher der Innerlichkeit zuwenden. Er selbst hat sein Theologenleben lang für eine Kirche gestanden, die – wie auf dem Petersberg greifbar – eine alte Tradition hat und zugleich im Hier und Jetzt gesellschaftliche Verantwortung übernimmt.
Mit den Umweltbeauftragten der anderen bayerischen Diözesen (Foto: Edmund Gumpert, 2006)
Bei einem Vortrag in Niederalteich (Foto: Edmund Gumpert, 2006)
Tonaufnahmen
Gotthard Dobmeier im Gespräch
Gesamter Beitrag in den Naturschutzgeschichte(n)
Das gesamte Interview finden Sie ab Seite 115:
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