Hartmut Graßl
(*1940)
Jennerwein. Der berühmte Wildschütz fällt Hartmut Graßl ein, wenn er auf sein eigenes Lebenswerk zurückblickt. Als Wissenschaftler, der mit öffentlichen Aussagen zu weltweiten Klimaänderungen durch den Menschen Politiker und andere Mächtige nervte, habe er sich gelegentlich wie ein Rebell behandelt gefühlt, erinnert er sich – „obwohl ich das nun wirklich nicht bin“. Der Sohn einer bildungsbeflissenen Sächsin und eines bodenständigen Oberbayern, protestantisch erzogen im katholischen Berchtesgadener Land, erinnert sich bis heute daran, wie er 1950 barfuß ins Gymnasium ging und deswegen nicht von seinen Klassenkamera-den nachhause eingeladen wurde, „die meist aus feinen Familien stammten. Auch ehemalige Nazi-Größen. Ich war ja aus der unteren Schublade“. Er stieg auf zum Direktor eines Max-Planck-Institutes, mehrerer Sachverständigen-Gremien der Bundesregierung und des Weltklimaforschungsprogrammes der Vereinten Nationen – und fiel früher schon allein dadurch auf, dass er auch in diesen Gremien gerne Pullover mit Zopfmuster trug, die seine Frau ihm strickte, und sich auch nach Jahrzehnten im hohen Norden Deutschlands die bayerische Sprache bewahrte. Seit seiner Emeritierung kümmert er sich unter anderem darum, dass Whistleblower geehrt werden.
Als Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats Globale Umweltveränderun-gen bei der Überreichung des ersten Gutachtens an Bundeskanzler Helmut Kohl 1993 (Foto: Bundesregierung/Julia Faßbender).
Renate und Hartmut Graßl 2016. Hartmut Graßl schreibt dazu: „Ich bin seit 1966 verheiratet und im ganzen Text, der sich um meine wissenschaftliche Karriere und das Thema Klimaänderungen durch den Menschen rankt, kommt meine Frau nicht vor. Wenn es geht, möchte ich, dass das am Goldenen Hochzeitstag entstandene Foto einen Platz findet.“ (Foto: Kilian Lunk, 2016)
Während seiner Schulzeit hütete Hartmut Graßl in den Sommerferien auf Hochalmen Kühe (Foto: Privat, Mitte der 1950er-Jahre)..
Filmaufnahmen
Hartmut Graßls NaturschutzGeschichte
Tonaufnahmen
Hartmut Graßl im Gespräch
Gesamter Beitrag in den Naturschutzgeschichte(n)
Das gesamte Interview finden Sie ab Seite 174:
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