Johann Karl (*1923 † 2012)
Hausverbot
Naturnahe Lösungen im Wasserbau sind nicht immer leicht durchzusetzen. Der Chef eines Wasserwirtschaftsamtes im Alpenraum erteilte Johann Karl sogar einmal Hausverbot, weil er mit dessen Lösungsvorschlägen im Wildbachverbau nicht einverstanden war. Und das, obwohl Karl von der übergeordneten Behörde kam. Johann Karl ließ sich von solchen Befürwortern technischer Methoden, wie diesem Amtsleiter, nicht beirren. 30 Jahre setzte er sich an der Bayerischen Landesstelle für Gewässerkunde, dem bis vor einigen Jahren noch bestehenden Landesamt für Wasserwirtschaft, für ökologische Methoden im Wasserbau ein und forschte an neuen Lösungen.
Kenternde Schlauchboote
Diese waren für ihn nur denkbar unter Einbezug des Menschen, der die Natur und die Landschaft seit Jahrtausenden nutzt. Karl suchte immer nach Wegen, einen Kompromiss zwischen den verschiedenen Anforderungen von Wasserwirtschaft, Naturschutz und Nutzung zu finden. Wichtiger als langwierige Konferenzen im Amt waren ihm Gespräche mit allen Beteiligten direkt vor Ort. Dabei scheute er keine Hindernisse und Mühen. Es kam schon mal vor, dass er patschnass nach Hause kam, weil er mit dem Schlauchboot gekentert war, und Pläne und Akten im Wohnzimmer in der Jugendstraße im Münchner Haidhausen trocknen musste..In jungen Jahren bei Kartierungsarbeiten in den Donauauen bei Dillingen (Foto: Privatarchiv Johann Karl, ohne Jahr).
Tonaufnahmen
Johann Karl im Gespräch
Gesamter Beitrag in den Naturschutzgeschichte(n)
Das gesamte Interview finden Sie ab Seite 4:
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