Alfred Ringler
(*1946)
Als Mittler zwischen Nutzung und Naturschutz – so sieht sich Alfred Ringler. Der temperamentvolle Mann mit dem weißen Haar, der uns in der Stube seines Hauses in Rosenheim gegenübersitzt, hat den Naturschutz in Bayern und Deutschland als Planer entscheidend mitgestaltet. Sogar ganze Biotope hat er trotz großer eigener Zweifel an der Effektivität solcher Maßnahmen für Auftraggeber verpflanzt, wenn diese durch das Naturschutzgesetz zu Ausgleichsmaßnahmen für Eingriffe in die Natur verpflichtet waren. Heute würde er so etwas nicht mehr tun, sagt er selbst.
Profitiert hat Ringler bei seiner Arbeit stets von seiner enormen Artenkenntnis, die er sich schon als Kind erworben hat. Bereits als Dreijähriger gewann er den Wettbewerb eines Tiermagazins mit dem Titel „Welcher Vogel ist das?“. Weil er nicht schreiben konnte, zeichnete er die Antworten einfach! Naturschutzarbeit kennt er von klein auf. Sein Vater, ein Schulleiter, war ehrenamtlicher Kreisbeauftragter für Naturschutz im Landkreis Erding. Bereits als Gymnasiast erstellte Ringler erste Naturschutz-Gutachten. Mit der Biotopkartierung und dem Landschaftspflegekonzept Bayern schufen seine Mitarbeiter und er später die Grundlagen dafür, dass Behörden alle naturschutzrelevanten Daten über ein Gebiet samt Karte sowie genauen Angaben zu Entwicklungszielen immer schnell zur Hand haben. Doch Ringler wäre nicht Ringler, wenn er damit zufrieden wäre. Heute plädiert er für mehr Dynamik statt statischer Pflegeanweisungen.
Der Zehnjährige auf dem Schlauchboot mit dem Moosfotografen Georg Zilker, Vogelschutzgebiet Eittinger Stauweiher (Foto: Max Ringler, 1956).
Klein-Alfred 1948 auf „Exkursion“ mit seinem Papa (Itzlinger Weg südlich Erding; Foto: Paula Ringler oder mit Selbstauslöser/Archiv A. Ringler).
Filmaufnahmen
Alfred Ringlers NaturschutzGeschichte
Tonaufnahmen
Alfred Ringler im Gespräch
Gesamter Beitrag in den Naturschutzgeschichte(n)
Das gesamte Interview finden Sie ab Seite 188:
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