Christian Schneider (*1941)
Nicht irgendwo im Grünen, sondern in einem Hochhaus am Münchner Westkreuz wohnt also ein Journalist, der fast 40 Jahre in der Süddeutschen Zeitung über Umwelt- und Naturschutz in Bayern berichtet hat. Doch irgendwie passt das, denn hier im Münchner Westen liegen die sozialen Probleme gewissermaßen vor der Haustür, und Christian Schneider erzählt, dass sein journalistisches Anliegen immer in erster Linie gewesen sei, auf Menschen und Themen aufmerksam zu machen, die im Schatten stehen oder ungerecht behandelt werden.
Dazu gehöre auch die Natur, zu deren medialem Anwalt er aber erst mit der Zeit wurde. Schneider begleitete aus „kritischer Distanz“ die Arbeit des Bayerischen Umweltministeriums seit dessen Gründung 1970. Er schrieb über das Waldsterben, den Ausbau der Kernenergie, die Auseinandersetzungen um die atomare Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf, die Planung des Flughafens im Erdinger Moos und vieles mehr. Dabei verfolgte er den Grundsatz, dass ein Journalist sich nicht mit einer Sache gemein machen soll, oft ganz bewusst nicht. Er versuchte vielmehr für seine jeweilige Position die richtigen Argumente zu finden.
Heute bedauert er, dass die Zeit für die dazu notwendigen Recherchen in vielen Redaktionen aufgrund von Kostenzwängen fehlt und manche Redaktion anfälliger wird gegenüber Einflussnahmen von außen.
Mit Bundesumweltminister Jürgen Trittin beim Bergforum auf der Praterinsel in München (Foto: DAV-Archiv, 2004)
Mit Klaus Töpfer beim Bund Naturschutz-Forum im Münchner Lenbachhaus (Foto: Annette Stefan/BN-Archiv, 2008)
Mit dem damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber beim Bund Naturschutz-Forum (Foto: Peter Roggenthin, 2006)
Tonaufnahmen
Christian Schneider im Gespräch
Gesamter Beitrag in den Naturschutzgeschichte(n)
Das gesamte Interview finden Sie ab Seite 105:
weiterlesen