Online-Atlas zur Verbreitung der Amphibien und Reptilien Deutschlands
Die einzigen bayerischen Vorkommen der Östlichen Smaragdeidechse (Lacerta viridis) liegen im Donautal bei Passau. Dort leben sie an sonnigen Felsbereichen im Naturschutzgebiet Donauleiten, von denen der Landschaftspflegeverband jährlich einige freistellt (piclease/Wilhelm Gailberger).
(Doris Stadlmann) Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e.V. (DGHT) hat einen Verbreitungsatlas der Herpetofauna Deutschlands geschaffen, der als Online-Kartendienst die Verbreitung aller 33 heimischen Amphibien- und Reptilienarten darstellt.
Der Verbreitungsatlas ist Ergebnis eines Projektes, das basierend auf Daten der Länderfachbehörden, der Facharbeitskreise, des Bundesamtes für Naturschutz sowie der NABU-Landesfachausschüsse der Bundesländer im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsvorhabens „Rote Listen 2020 – Vorbereitungsphase“ entstand und Verbreitungskarten der einzelnen Arten kostenlos zur Verfügung stellt. Die Karten werden nach einer Arten-Auswahl in einer Menüleiste wahlweise in der Raster-Auflösung der Topgrafischen Kartenblätter (TK) 1:25.000 oder als TK 25-Quadranten angezeigt.
Die Karten verdeutlichen dem Nutzer, wie es um seltene und stark gefährdete, teilweise sogar vom Aussterben bedrohte Arten wie Würfelnatter, Aspisviper und den Smaragdeidechsen steht. Zudem geben sie Aufschluss darüber, in welchen Gebieten selbst nahezu deutschlandweit verbreitete Arten – wie Grasfrosch oder Ringelnatter – bislang noch nicht nachgewiesen werden konnten. Dabei lassen sich die Daten jeweils für die Zeiträume 1900–1989 sowie 1990–2014 darstellen, wodurch sich auch die Entwicklungen der Populationen abschätzen lassen. Neu hinzugekommene Verbreitungsgebiete der Arten werden durch eine spezielle Signatur gekennzeichnet. Bei jeder Art wird zudem auf den Artensteckbrief auf der Homepage des DGHT e.V. verwiesen. Dort findet man ausführliche Informationen zu Verbreitung, Lebensraum sowie Gefährdung und Schutz der einzelnen Vertreter. Ferner wird die Entwicklung des Status auf der Roten Liste jeder Art ersichtlich.
Insbesondere die Karten auf Ebene der TK 25-Quadranten bieten dem Nutzer eine sehr präzise Darstellung der Amphibien- und Reptilienvorkommen. Zum Schutz von stark gefährdeten oder vom Aussterben bedrohten Arten ist für diese jedoch lediglich eine „grobe“ TK 25-Karte verfügbar. Der Nutzer hat auch die Möglichkeit, alle bereitgestellten Karten herunterzuladen sowie die digitalen Daten (Art, Zeitschnitt, besetzte TK 25 beziehungsweise TK 25-Q, Status) der Karten in Tabellenform zu nutzen.
Mehr:
www.feldherpetologie.de/atlas.
Zitiervorschlag: Stadlmann, D. (2015): Online-Atlas zur Verbreitung der Amphibien und Reptilien Deutschlands. – ANLiegen Natur 37/2; www.anl.bayern.de/publikationen/anliegen/meldungen/wordpress/amphibienatlas/.
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