Der Apollofalter im Kleinziegenfelder Tal – Erhaltung und Sicherung der letzten Population in der Fränkischen Schweiz
Adi Geyer
Der Apollofalter im Kleinziegenfelder Tal – Erhaltung und Sicherung der letzten Population in der Fränkischen Schweiz
Das letzte Vorkommen des Apollofalters in der Fränkischen Schweiz (Landkreis Lichtenfels) erhalten – das ist das Ziel eines 1990 gestarteten Artenhilfsprogramms des Landesamtes für Umwelt (LfU). Felsfreistellungen, spezielle Weideformen sowie der Aufbau eines Biotopverbundes stabilisierten die Population und führten zur räumlichen Ausweitung der Population. Im Projekt, das inzwischen seit mehreren Jahren die Regierung von Oberfranken trägt, wird auch ein jährliches Monitoring durchgeführt. Inzwischen liegen Daten über annähernd drei Jahrzehnte vor, die den Erfolg der Bemühungen dokumentieren.
Summary
Obtaining the last Apollo butterfly population (Parnassius apollo) of the Fränkische Schweiz (Landkreis Lichtenfels) – this is the aim of a species aid program launched in 1990 by the Bavarian Environment Agency (LfU). Rock clearings, special pasture forms and the establishment of a biotope network stabilized the population and led to the spatial expansion of the population. The project, which has now been run by the Government of Lower Franconia for several years, also carries out annual monitoring. There are now data for almost three decades documenting the success of the program (translated by the editors).
Zum Volltext-Download:
ANLiegen Natur 41/1 (2019): 10 Seiten als Volltext herunterladen (pdf barrierefrei 2,1 MB).
Hallo, habe erfahren dass der Apollofalter ursprünglich nicht im Kleinziegenfelder Tal beheimatet war, sondern irgendwann zufällig eingeschleppt wurde. Sieht zwar schön aus, ist aber somit kein heimischer Falter. Eigentlich ist die künstlich gehaltene Vegetation auch nicht ursprünglich da alles außer Wacholder gnadenlos abgemäht wird. Was für die einheimischen Falter, die weniger spektakulär aussehen, und für andere Insekten nicht förderlich ist
Hallo Frau Jakob, wir haben den Autoren des Artikels um eine kurze Antwort gebeten:
Der Apollofalter war über die gesamten Albzüge Süddeutschlands (Fränkische, Südliche und Schwäbische) mit vielen Vorkommen verbreitet, ehe die meisten Vorkommen bis zu den 1980er Jahren erloschen. Er kam auch im Kleinziegenfelder Tal vor und stand 1989 ebenfalls kurz vor dem Erlöschen. Mit dem aufgelegten Hilfsprogramm des LfU konnte dies verhindert und die Population – inzwischen – stabilisiert werden. Es handelt sich daher definitiv um eine einheimische Art, die nicht eingeschleppt wurde (wer hat Ihnen sowas erzählt?). Auch während der seit dieser Zeit umgesetzen Maßnahmen wurden weder Raupen oder Falter eingebracht noch innerhalb des Gebiets verbracht. Der Weiße Mauerpfeffer gehört zu den Pionierarten offener Kalkfelsen und ist daher ebenfalls hierfür typisch und ursprünglich. Unsere Maßnahmen zielten – und zielen – darauf ab, das Habitat (offene Felslandschaften) wiederherzustellen (u.a. durch Felsfreistellung und deren Wiederbeweidung), sodass der Weiße Mauerpfeffer sich dort auf natürliche Weise (durch Samenverbreitung / keine künstlichen Maßnahmen unsererseits) wieder ansiedeln konnte bzw. kann. Zu Ihrer Feststellung der Mahd folgendes: Felsige Magerrasen können nicht gemäht werden. Beweidung ist die maßgebende Pflege (bitte den Artikel genau lesen), die übrigens seit jeher dort durchgeführt wird. Zuletzt noch eine Rückfrage bzgl. ihrer pauschalen Aussage: Welche „weniger spektakulären“ Insekten meinen Sie denn, für die die Maßnahmen nicht förderlich wären?
MfG
Adam Geyer
Guten Tag aus Ffm. Wäre es für den apollofalter hilfreich,wenn man gartenbesitzer in unmittelbarer Nähe des vorkommen ermutigen würde, gelben lerchensporn,bzw grossblättrige fetthenne einzubringen. Aber wahrscheinlich ist das wegen entstehenden faunenverfälschung doch kein guter vorschlag? Mfg r bauer
Hallo
War mit dem rad mit meinen Enkeln vor ein paar Tagen im
Eselsburger tal.
Fliegt hier noch ein apollo.
Wie haben keine gesehen.
MfG tusch
Ich finde das Engagement für den Apollofalter faszinierend, schließlich ist er echtes „Kulturerbe“. Bei uns in Hessen gibt es den Schwarzen Apollofalter, der leider auch sehr extreme Standortansprüche hat und sich auch auf ein sehr begrenztes Gebiet fixiert. Gesehen habe ich leider noch keinen. MfG R. Bauer