Extensive und jährlich wechselnde Nutzungsintensität fördert den Artenreichtum im Grünland
Steffen Boch, Eric Allan, Klaus Birkhofer, Oliver Bossdorf, Nico Blüthgen, Sabina Christ-Breulmann, Tim Diekötter, Carsten F. Dormann, Martin M. Gossner, Christine Hallmann, Andreas Hemp, Norbert Hölzel, Kirsten Jung, Valentin H. Klaus, Alexandra M. Klein, Till Kleinebecker, Markus Lange, Jörg Müller, Heiko Nacke, Daniel Prati, Swen C. Renner, Christoph Rothenwöhrer, Peter Schall, Ernst-Detlef Schulze, Stephanie A. Socher, Teja Tscharntke, Manfred Türke, Christiane N. Weiner, Wolfgang W. Weisser, Catrin Westphal, Volkmar Wolters, Tesfaye Wubet und Markus Fischer
Extensive und jährlich wechselnde Nutzungsintensität fördert den Artenreichtum im Grünland
Landnutzungsintensivierung ist einer der Hauptgründe des drastischen Rückgangs der Biodiversität im Grünland. Anhand eines umfangreichen Datensatzes von insgesamt 150 Grünland-Untersuchungsflächen aus den Biodiversitäts-Exploratorien untersuchten wir deshalb die Auswirkungen von Landnutzungsintensität und deren Veränderungen über die Jahre auf die Gesamtdiversität von bis zu 49 Pflanzen, Tiere, Pilze und Bakterien umfassenden Artengruppen.
Die Gesamtdiversität nahm mit ansteigender Landnutzungsintensität ab. Dieser Effekt war bei relativ seltenen Arten besonders stark, während relativ häufige Arten und unterirdisch lebende Arten weniger empfindlich reagierten. Zeitliche Veränderungen der Landnutzungsintensität über die Jahre förderten die Gesamtdiversität und reduzierten den Verlust seltener Arten bei hoher Landnutzungsintensität. Neben einer Reduktion der Landnutzungsintensität empfehlen wir Veränderungen der Bewirtschaftungsintensität über die Zeit, besonders durch die Änderung der Beweidungsintensität, als wichtige Steuergröße zur Erhaltung der Gesamtdiversität.
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ANLiegen Natur 38/1 (2016): 10 Seiten als Volltext herunterladen (pdf barrierefrei 1,3 MB).