Einfluss der eingesetzten Biogassubstrate auf den Kulturpflanzenanbau
Arnold Multerer
Einfluss der eingesetzten Biogassubstrate auf den Kulturpflanzenanbau
Potentialbewertung alternativer Einsatzstoffe
Der Ausbau erneuerbarer Energien führt in Deutschland dazu, dass die Potentiale der Bioenergie verstärkt genutzt werden. In diesem Zusammenhang wird die Bioenergiegewinnung, speziell durch nachwachsende Rohstoffe, von unterschiedlichen Interessenverbänden thematisiert und in der Bevölkerung kontrovers diskutiert. Unter anderem wird Biogasanlagen (BGA) ein gravierender Einfluss auf den Anbau von Kulturpflanzen in Deutschland und die damit einhergehende Änderung der Landnutzung zugesprochen. Objektiv gesehen dominieren jedoch auf 90 % der landwirtschaftlichen Fläche die vier Kulturarten Getreide (ohne Mais) (37 %), Grünland (30 %), Mais (15 %) und Winterraps (9 %). Ein Drittel des Maises wird in den Biogasanlagen zu Energie vergoren, der Rest ist Tierfutter oder geht in die weiterverarbeitende Industrie. Der Anbau von Einsatzstoffen für Biogasanlagen hat auf die Flächenverteilung kaum Einfluss, wenn man die Kulturflächenverteilung vor dem Biogasanlagenbau mit der heutigen Situation vergleicht. Allerdings führt ein zusätzlicher, übermäßiger Bau von Biogasanlagen in einzelnen tierreichen Veredelungsregionen zu einer überdurchschnittlich hohen Maisanbaufläche.
Einige alternative Einsatzstoffe haben Potential als Substrat in Biogasanlagen eingesetzt zu werden. Hierfür müssen noch geeignete Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit dem Anlagenbetreiber ein wirtschaftlich rentabler Betrieb ermöglicht wird. Nur so kann sichergestellt werden, dass auch biogene Reststoffe und alternative Energiepflanzen vermehrt in Biogasanlagen eingesetzt und neue Anlagen, basierend auf einem alternativen Einsatzstoffkonzept, gebaut werden.
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ANLiegen Natur 36/1 (2014): 7 Seiten als Volltext herunterladen (pdf barrierefrei 0,7 MB).