Report dokumentiert Grünlandrückgang und fordert ein Grünlanderhaltungsgebot
(BfN, Andreas Zehm) Grünland nimmt in Deutschland bei zeitgleichem Rückgang der Artenvielfalt weiter stark ab. Auf nationaler Ebene sollten daher ein flächendeckendes Grünlanderhaltungsgebot eingeführt und Naturschutzleistungen besser honoriert werden.
Der Grünland-Report des Bundesamtes für Naturschutz dokumentiert, dass auch 2009 bis 2013 das artenreiche Grünland deutlich durch intensivierte Nutzung oder Umbruch zurückgegangen ist – bundesweit um 7,4 % (82.000 ha). Damit wird nach Aussagen des Reports deutlich, dass die bisherigen Maßnahmen, um die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft und das artenreiche Grünland zu erhalten, nicht ausreichend erfolgreich waren. Deshalb wird eine nationale Grünlandstrategie gefordert, die ein flächendeckendes Grünlanderhaltungsgebot umfasst und ein Umschwenken in der Agrarförderpolitik einleitet. Das Erhaltungsgebot betrifft in besonderem Maße Natura 2000-Gebiete und Grünland in Flussauen und auf Moorböden. Bestehende Ackernutzungen in solchen Gebieten sind schrittweise in Dauergrünland-Nutzung zu überführen. Dabei müssen sich die Anstrengungen darauf konzentrieren, bestehende Grünlandflächen zu erhalten, um Klima- und Biodiversitätsschutz in ausreichendem Umfang zu gewährleisten.