10 Jahre Bayerische Biodiversitätsstrategie – Rückblick und Ausblick
Rolf Helfrich
10 Jahre Bayerische Biodiversitätsstrategie – Rückblick und Ausblick
10 Jahre Bayerische Biodiversitätsstrategie – Rückblick und Ausblick Mit der Bayerischen Biodiversitätsstrategie (2008) und dem „Biodiversitätsprogramm Bayern 2030“ (2014), wurden die politischen Leitlinien für den Erhalt der Biodiversität im Freistaat gesetzt. Für die Umsetzung wurden von der Bayerischen Naturschutzverwaltung eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen und verschiedenste gesellschaftliche Gruppierungen angesprochen. Im vorliegenden Artikel werden die wichtigsten Aktivitäten dargestellt. Die Bilanz nach 10 Jahren fällt heterogen aus. Es gibt vorzeigbare Erfolge, aber auch eine lange To do-Liste: Für viele Arten und Lebensräume haben sich leider keine substanziellen Verbesserungen ergeben beziehungsweise konnte deren Verlust nicht gestoppt werden. Erfolge stellen sich am ehesten dort ein, wo die Maßnahmen langfristig durchgeführt werden, Ansprechpartner vor Ort aktiv sind, ausreichend Finanzmittel zur Verfügung stehen und es gelingt, eine möglichst breite Akzeptanz herzustellen. Als ausgesprochen schwierig erweisen sich Aufgabenstellungen, bei denen Großflächigkeit, Nutzungsaspekte sowie die Zuständigkeit verschiedener Ressorts gegeben sind. Es ist nicht ausgeschlossen, die Ziele der Biodiversitätsstrategie noch zeitnah zu erreichen, gerade weil in der Gesellschaft ein breiter Konsens darüber besteht, dass die biologische Vielfalt bewahrt werden soll. Hierzu ist jedoch ein wesentlich intensiveres Engagement aller Ressorts und gesellschaftlichen Gruppierungen erforderlich. Die biologische Vielfalt in Bayern wird sich langfristig nur erhalten lassen, wenn sie mit Nachdruck dauerhaft als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden und vorangetrieben wird.
Summary
The Bavarian Biodiversity Strategy (2008) and the „Biodiversity Program Bavaria 2030“ (2014) set the political guidelines for biodiversity conservation in the Free State. To transfer the guidelines into practice, nature conservation authorities implemented a variety of measures and addressed various social groups. This article introduces the most important activities. The balance after 10 years is heterogeneous, with presentable achievements, but also a long to do-list: Many species and habitats remain without substantial improvements and even losses could not be stopped. Success is possible when measures are widely accepted, carried out in the long term with engaged people on local level and when sufficient funds are available. Very challenging are large-scale projects that involve land use conflicts and responsibility of different authorities. It is not impossible to achieve the goals of the biodiversity strategy timely, especially considering a broad consensus in society for protection of biodiversity. However, this requires a much more intense commitment of all departments and stakeholder groups of the society. The biological diversity in Bavaria can only be preserved in the long term if this is understood and promoted as a task for society as a whole (translated by the editors).