Mit den Schmetterlingen verlieren wir die ästhetischen Juwelen unserer Landschaft. Der Magerrasen-Perlmuttfalter (Boloria dia) kommt noch in vielen untersuchten Regionen vor und wird in Bayern nur auf der Vorwarnliste geführt. Allerdings konnten aktuell mehr als die Hälfte der Vorkommen nicht mehr bestätigt werden (Foto: Matthias Dolek).
Jan Christian Habel, Thomas Schmitt, Stefan Brunzel, Andreas Segerer und Christian Stettmer
(zusammengestellt von Wolfram Adelmann)
Expertenstatements: Die Entwicklung der Tag- und Nachtfalter in Mitteleuropa
Fünf Experten geben ihr Statement zur Situation der Schmetterlinge in Mitteleuropa. Anlass sind die jüngsten Auswertungen von DOLEK, LIEGL & FREESE-HAGER (2020) zur Situation der Tagfalter und Widderchen in Bayern (Veröffentlichung in dieser Ausgabe). Auch hier ist leider wieder ein dramatischer Rückgang festzustellen. Die Experten geben ihre Einschätzung und Hinweise, welche Schritte zum Schutz der mitteleuropäischen Schmetterlinge dringend notwendig sind: Strikte Pflege verbliebener Lebensräume, Vergrößerung der Habitate und Schutzgebiete, Reduzierung von negativen Randeffekten (Pestizide, Nährstoffeinträge) durch Schutz- und Pufferflächen um Schutzgebiete und wichtige Lebensräume sowie eine deutliche Extensivierung der Landwirtschaft. Über allem steht die Forderung eines deutlichen Kurswechsels weg von unserer landschafts- und
naturkonsumierenden Lebensweise.
Summary
Expert statements: The development of butterflies and moths in Central Europe
Five experts give statements about the situation of butterflies in Central Europe. These statements are induced by the recent evaluation of the situation of butterflies and burnet moths in Bavaria by DOLEK, LIEGL and FREESE-HAGER (2020) (published in this edition). Unfortunately, this study again reveals a dramatic decline. The experts give their assessment and advice on which steps are urgently needed to protect Central European butterflies: Strict maintenance of remaining habitats, enlargement of habitats and protected areas, reduction of negative effects from adjoining areas (pesticides, nutrient inputs) through protection and buffer zones around protected areas and important habitats, significant extensification of our agriculture system. Above all, there is a demand for a clear change away from our landscape and nature-consuming lifestyle.
Weiterlesen »