Neu geschaffene Lebensräume helfen dem Laubfrosch
(MO) Laubfrösche besiedeln schnell und zahlreich neu angelegte Tümpel und nutzen sie zur Fortpflanzung. Als Ergänzung zu natürlichen Laichgewässern bieten diese Ersatzbiotope dem bedrohten Lurch auch in stark fragmentierten und intensiv bewirtschafteten Landschaften gute Überlebenschancen. Dabei erfolgt die Kolonisierung überwiegend aus dem Nahbereich, doch auch Wanderstrecken bis über 5 km sind zu beobachten.
Wie zahlreiche andere Wildtiere ist auch der Laubfrosch (Hyla arborea) von der fortschreitenden Zersiedelung der Landschaft betroffen: Teiche und Tümpel werden verfüllt, Hecken gerodet, neue Straßen und Siedlungen gebaut. Der daraus folgenden Habitat-Fragmentierung versuchen Naturschützer durch die Anlage künstlicher Tümpel und deren Vernetzung mit natürlichen Laichgewässern entgegenzuwirken. Ob diese aufwendige Schutzmaßnahme wirklich hält, was man sich von ihr verspricht? Das untersuchte eine Gruppe von Biologinnen und Biologen der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) im Unteren Reusstal im Schweizer Aargau. Obwohl die rund 40 km2 große Fläche dicht besiedelt und intensiv bewirtschaftet ist, zählt sie zu den wenigen Gebieten der Schweiz, in denen der Laubfrosch noch größere Vorkommen aufweist. „Die Region steht seit vielen Jahren im Fokus des lokalen Naturschutzes. Bei der dortigen Bevölkerung gibt es eine hohe Akzeptanz für den Laubfrosch und eine große Bereitschaft, sich an seinem Schutz zu beteiligen“, betont Studienleiterin Dr. Janine Bolliger.