Säume der Agrarlandschaft erhalten und wiederherstellen – ein Praxisleitfaden
(Andreas Zehm) Wegsäume können bei geeigneter Pflege wertvolle Lebensräume darstellen. Ein Projektbericht zeigt praxisnah, wie sie in strukturarmen Landschaften mittels Ansaat wiederhergestellt werden können.
Was gibt es Schöneres, als sich beim Spazierengehen an einem blumenbunten Saum gar nicht sattsehen zu können? Doch gerade in intensiv genutzten Agrarregionen – wo derartige Säume am nötigsten wären – existieren heute vielfach nur noch artenarme, von konkurrenzstarken Gräsern und nährstoffliebenden Ruderalarten dominierte Einheitsgrün-Streifen.
Als oberste Priorität benennt daher das Wissenschaftler-Team des Projektes ProSaum in ihrer Veröffentlichung das Ziel, Reste artenreicher Säume durch regelmäßige Frühsommer-Mahd zu erhalten und zu entwickeln. Dadurch werden konkurrenzkräftige Arten (insbesondere Gräser) zurückgedrängt und im Sommer und Spätsommer wird somit ein vielfältiges Nahrungsangebot für Insekten erreicht. Mulchen dagegen reduziert die biologische Vielfalt. Um Winterquartiere für Insekten zu erhalten, empfehlen die Wissenschaftler, alternierend die Hälfte der Fläche stehen zu lassen.