Gefährdung des Feldhamsters nimmt weiter zu

Der Feldhamster-Bestand geht in Deutschland durch die intensive Landwirtschaft weiterhin zurück. Bei Eingriffen bleibt als allerletztes Mittel nur, mit Lebendfallen Hamster umzusiedeln (Foto: piclease/Alexandra Schuster).
(AZ) Der bundesweit nur noch in wenigen Agrarlandschaften vorkommende Feldhamster (Cricetus cricetus) gehört zu den stark gefährdeten Arten des Anhang IV der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. Eine zusammenfassende Dokumentation des Bundesamtes für Naturschutz und ein Sonderheft der Zeitschrift Natur und Landschaft zeigen, dass die Gefährdung in Deutschland weiter voranschreitet, obwohl Strategien vorliegen, eine weitere Abnahme zu bremsen.
Die vier deutschen Verbreitungsschwerpunkte des Feldhamsters liegen in Mitteldeutschland, im Rhein-Main-Gebiet, in Franken sowie im südwestlichen Nordrhein-Westfalen. In neun der elf betrachteten Bundesländer sinkt der Bestand des Feldhamsters weiter, sodass er insgesamt und in den meisten Landesteilen als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft werden sollte. In Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ist der Hamster inzwischen wohl ausgestorben, so die Experten. Als „halbwegs stabil“ bezeichnet der Bericht die Bestandsentwicklung derzeit lediglich in Sachsen-Anhalt und in Rheinland-Pfalz, was aber übersetzt bedeutet, dass ohne entsprechende Schutzmaßnahmen der Feldhamster in Rheinland-Pfalz auch in etwa zehn Jahren ausgestorben sein wird.