Städtische Lebensräume werden weltweit immer ähnlicher – Urbanisierung führt zu Homogenisierung

Indem Menschen in allen Städten ähnliche Strukturen anlegen, schaffen sie ähnliche Lebensräume, die von einem vergleichbaren Artenspektrum besiedelt werden (Foto: Andreas Zehm).
(umg.info 2014_04) Ökologische Unterschiede in der Artenzusammensetzung und Regionalklima in städtischen Lebensräumen verschwinden weltweit: Denn Städte haben überall denselben Zweck – für uns Menschen einen geeigneten Lebensraum zu schaffen.
Eine amerikanische Forschergruppe analysierte in mehreren amerikanischen Metropolen Faktoren wie Bodennährstoffgehalt, Pflanzenarten, Mikroklima (Temperatur, Feuchtigkeit) oder Gewässernetz. Die Ergebnisse sind auf den ersten Blick verblüffend. Am deutlichsten ist die Homogenisierung der Vegetation, die in allen untersuchten Städten durch einheitliche Strukturen ersetzt wird: Rasenflächen, typische Garten- und Parkpflanzen und große, versiegelte Flächen.
Auch beim Mikroklima zeigt sich diese Angleichung: In Baltimore würde natürlicherweise ein Wald wachsen. Die heutige Großstadt ist eine Wärmeinsel, deren Durchschnittstemperaturen im Vergleich zum Umland deutlich höher liegen. Anders dagegen Phoenix in der Sonora-Wüste: Durch die Bewässerung der städtischen Grünflächen und durch die gepflanzten Parkbäume ist hier ein Kühleffekt messbar. Das Mikroklima von Phoenix ähnelt heute mehr dem Mikroklima von Baltimore als dem Klima der umgebenden Wüste.