Artenschutz: Baumbewohnende Flechten ansiedeln

Vielfalt von Flechten an stehendem Totholz. Im Gegensatz zu diesen häufigen Arten sind eine Vielzahl von Baumflechten seltene Indikatoren für alte Lebensräume (Foto: Andreas Zehm).
(Andreas Zehm) Viele Flechten brauchen einerseits lange Zeiträume, um neue Lebensräume zu besiedeln, andererseits unterlagen Flechtenlebensräume in den letzten Jahrzehnten massiven Veränderungen. Deshalb sind zahlreiche Flechten selten und stark gefährdet, so in der Schweiz die baumbewohnende Eichen-Stabflechte (Bactrospora dryina). In einem Experiment wurden Borkenstücke von einer absterbenden Eiche gesammelt und mit der darauf wachsenden Flechte an unbesiedelte Bäume geklebt. Diese Methode zur Ansiedlung hatte sich bei Blatt- und Strauchflechten bereits als erfolgsversprechende Methode zum Artenschutz erwiesen.