Das biologische Umfeld ist entscheidend für den Erfolg von Gewässer-Renaturierungen
![Frisch von einem starken Hochwasser durchspülter Altarm eines Flusses.](http://www.anl.bayern.de/publikationen/anliegen/meldungen/wordpress_bilder/an36100notizen_altwasser_250.jpg)
Frisch von einem starken Hochwasser durchspülter Altarm, der kurz zuvor an einen Wildfluss (Enns) angeschlossen wurde. Derartige Altarme haben eine hohe Bedeutung als Laichplätze für manche Fischarten (Foto: Andreas Zehm).
(Andreas Zehm) Zur Renaturierung von Fließgewässern sollten Abschnitte ausgewählt werden, in deren Nähe genügend große Quellpopulationen vorkommen, von denen sich die gewünschten Fischarten ausbreiten können, so das Ergebnis einer Untersuchung der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und des LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrums. Die Forscher konnten belegen, dass Fischarten meist dort wieder einwandern, wo schon das biologische Umfeld eine hohe Vielfalt bietet. Damit bestimmt das Artenspektrum der Umgebung maßgeblich den Erfolg von Restitutionsmaßnahmen, was daher schon bei der Planung der Maßnahmen berücksichtigt werden sollte.
So kamen fast alle Fischarten, die die renaturierten Abschnitte wiederbesiedelten, auch in einer maximalen Entfernung von 5 km stromauf oder stromabwärts vor. Arten, deren nächstgelegene Population weiter entfernt war, waren dagegen praktisch nicht vertreten. Es zeigte sich, dass die Zusammensetzung der Artgemeinschaften im Umfeld einen größeren Einfluss auf den Wiederansiedlungserfolg haben als weitere 10 untersuchte technische und strukturelle Kenngrößen, wie beispielsweise der Länge des renaturierten Abschnitts und das Gewässerprofil.