Feldvogelkulisse Kiebitz 2020 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt

Warnender Kiebitz auf Folienkultur im Wallersdorfer Moos, Niederbayern. Der vielfache Wechsel vom Wiesen- zum Ackerbrüter macht eine Anpassung der Schutzkonzepte notwendig (Foto: Tim Korschefsky).
(Tim Korschefsky) Das Bayerische Landesamt für Umwelt hat die Feldvogelkulisse für den Kiebitz veröffentlicht. Sie dient in Ergänzung zur Wiesenbrüterkulisse als Suchraum für Artenhilfsprojekte und Agrarumweltmaßnahmen, aber auch zur Bewertung von Eingriffsvorhaben.
Die Feldvogelkulisse für den Kiebitz 2020 steht seit kurzem allen Nutzern von FIN-Web und FIN-View zur Verfügung und kann äquivalent zur Wiesenbrüterkulisse 2018 unter folgendem Link heruntergeladen werden:
www.lfu.bayern.de/natur/artenhilfsprojekte_voegel/wiesenbrueter/kulisse_2020/index.htm
Die Kulisse dient somit nicht nur dem amtlichen Naturschutz als fachliche Bewertungsgrundlage, sondern darüber hinaus Naturschutzverbänden und Ehrenamtlichen als Hilfestellung. So können wichtige Gebiete für den Kiebitzschutz identifiziert und Maßnahmen, beispielsweise über das Vertragsnaturschutzprogramm, das Kulturlandschaftsprogramm,
die Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinien oder mit Hilfe von Schutzprojekten, zielgerichtet umgesetzt werden. Zusätzlich wird durch diese Kulisse eine die Wiesenbrüterkulisse ergänzende Fachgrundlage für Planungs- und Eingriffsvorhaben zur Verfügung gestellt. Im Rahmen artenschutzfachlicher Gutachten anzustellende Kartierungen bleiben hiervon unberührt.
Die Flächenabgrenzung der enthaltenen Feldvogelgebiete basiert auf Vorkommen des Kiebitzes (mindestens 3 Brutpaare, im begründeten Einzelfall weniger, beispielsweise bei Potenzial zur Habitatoptimierung oder vorhandenen Schutzprojekten) und der funktional zusammenhängenden Lebensstätte, welche sowohl den Nahrungsraum als auch den Aktionsraum von Familienverbänden abdeckt (mindestens 5 ha). Es handelt sich hierbei um vorwiegend ackerbaulich geprägte Habitate mit einem Dauergrünlandanteil von maximal 25 %. Gebiete mit einem Dauergrünlandanteil von über 25 % sind Bestandteil der Wiesenbrüterkulisse, weshalb beide Kulissen stets gemeinsam betrachtet werden müssen.
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