Die Goldwespen Mitteleuropas
(Bernhard Hoiß) An vielen Stellen findet man inzwischen Nisthilfen für Wildbienen. Wenn diese gut besiedelt sind, kann man dort bei genauerem Hinsehen aber auch oft kleine, bunt glänzende und sehr geschäftige Tierchen entdecken: Goldwespen. Sie gehören zu den schönsten und farbenprächtigsten Tieren überhaupt. Ihre Larven leben als Parasiten, etwa bei Bienen, Wespen oder Pflanzenwespen, und sind somit gute Indikatoren für den Zustand ihrer zahlreichen Wirtsarten und deren Lebensräume.
Heinz Wiesbauer, Paolo Rosa und Herbert Zettel liefern – auch anhand vieler eindrucksvoller, brillanter Fotos – ein Nachschlagewerk, das einen faszinierenden Eindruck in die Welt der Goldwespen gibt. Sie stellen die teilweise sehr komplexe Biologie und Lebensräume der Gruppe sowie die Portraits aller 215 mitteleuropäischen Arten vor. In Deutschland kommen übrigens aktuell 109, in Bayern 85 Arten vor. 61 % der Arten stehen auf der bayerischen Roten Liste.
Eine Besonderheit des Werkes: Es enthält auch einen Bestimmungsschlüssel, der zumindest bis zur Gattung oder Artgruppe führt. So ermöglicht dieses Buch einen guten Einstieg, um einen Überblick über die Goldwespen zu bekommen. Da der Bezugsrahmen des Werkes ganz Mitteleuropa ist, und wohl auch mangels Daten, fehlen leider genauere, über die Länder hinausgehende Verbreitungsangaben.
Ich empfehle das Buch allen, die sich für die Ästhetik der Natur begeistern, ökologische Zusammenhänge verstehen oder sich einfach in die Goldwespen einarbeiten wollen.
Heinz Wiesbauer, Paolo Rosa & Herbert Zettel (2020): Die Goldwespen Mitteleuropas – Biologie, Lebensräume, Artenporträts. – Gebunden, Eugen Ulmer Verlag, ISBN 978-3-8186-1149-1: 256 S.; 45 Euro.