Insektenschwund – Wege aus der Krise: Bericht über ein internationales Fachsymposium
Gerti Fluhr-Meyer und Katharina Stöckl-Bauer
Insektenschwund – Wege aus der Krise: Bericht über ein internationales Fachsymposium
Das Insektensterben hat sich beschleunigt – aber was daraus folgt, darüber herrscht noch Unklarheit. Dies ist der beunruhigende Befund eines Fachsymposiums, das zum Abschluss des Schwerpunktjahres 2019 „InsektenVielfalt“ der ANL am 5. Dezember 2019 im Münchner Schloss Nymphenburg stattfand. Mehr als 300 Wissenschaftler, Verbandsvertreter, Landwirte und Interessierte diskutierten, wie eine Trendwende im Insekten- und Artenschutz gelingen kann. Die abschließende Podiumsdiskussion zeigte einmal mehr, wie schwierig und wichtig der Dialog zwischen den einzelnen Akteuren im Insektenschutz ist.
Summary
Insect Loss – Ways out of the Crisis: Report on an International Symposium
Insect loss has accelerated – but the next steps are still unclear. This is the worrying finding of a specialist symposium that took place on 5 December 2019 in the Nymphenburg Palace in Munich. More than 300 scientists, association representatives, farmers and other interested parties discussed how a turnaround in insect and species protection can be successful. The final panel discussion once again showed how difficult and important the dialogue between the individual actors in insect protection is.
Zum Volltext-Download:
ANLiegen Natur 42/1 (2020): 8 Seiten als Volltext herunterladen (pdf barrierefrei 0,7 MB).
Flankierend zu allen Maßnahmen zur Stützung jeglicher Vorhaben zur Verbesserung der Biodiversität sind ab sofort alle agrarpolitischen Maßnahmen der EU und der Mitgliedsstaaten dahingehend auszurichten und zu korrigieren, dass die Gewährung von Zuschüssen und Subventionen nur noch für Leistungen gezahlt werden, die der Verbesserung unserer Umwelt und dem Wiederaufbau der natürlichen Ressourcen dienen. Dies ist längst überfällig und kurzfristig sind die geforderten Ziele über notwendige Aktivitäten nicht mehr zu erreichen. Dies wird auch nur möglich sein, wenn Landwirte für Umweltleistungen entsprechend honoriert werden. Die bisherigen Prämien pro ha landwirtschaftliche Nutzfläche müssen umgehend entfallen. Auch die Gesetzgebung für eine artgerechte Tierhaltung ist längst überfällig. Die Arbeit von Landwirten/innen wird erst dann wieder den notwendigen beruflichen Stellenwert erhalten, wenn die Arbeit der Familie in ihren Betrieben entsprechend aufgewertet wird.
An erster Stelle steht die Verbesserung unserer Böden, so wie es von Erhard Henning in seinem Buch: „Geheimnisse der fruchtbaren Böden“ beschrieben wird. Die Rückentwicklung zu einer Biodiversität, wie wir sie benötigen, um ausreichende wirtschaftliche Erträge in der Landwirtschaft zu erreichen, fängt im Boden in unserer Mutter Erde an. Erst wenn hier Grundvoraussetzungen erfüllt sind, setzt sich der gewünschte Prozess über dem Boden fort und führt bei der sichtbaren Flora und Fauna zu der gewünschten Biodiversität. Lassen Sie uns die Schlagworte „Bio und Öko“ hintenanstellen. Diese Begriffe werden täglich unkontrolliert so missbraucht, dass eine sachliche Beurteilung unserer derzeitigen und fast aussichtslosen Situation hinsichtlich der Lebensgrundlage von uns Menschen nicht mehr stattfindet. Die Arbeiten von ANL und in diesem Fall von Frau Ines Langensiepen sind ein essenzieller Baustein für den Wiederaufbau unserer verlorengegangenen Ressourcen. Als Rentner, des Jahrgangs 1937 und langjähriger Landwirt des ökologischen Landbaus auf 420 ha möchte ich mich bis zum Ende meines Lebens für die gemeinsame Aufgabe und deren Ziele einsetzten.
Robert Laack
Derzeit werden auch wir Biobauern leider per Düngeverordnung dazu gezwungen, Gülle bodennah auszubringen und mit den dafür notwendigen überdimensionierten Güllefässern unsere Böden zu zerstören…