Fundgrube Naturschutz 45/1
Ob für das Netzwerk Forschung für die Praxis, neue Artikel oder Projekte – dafür recherchieren wir an der ANL viel im Internet. Und was wir dabei sonst noch so alles finden, möchten wir gerne mit Ihnen teilen!
Die Fundgrube wird zusammengestellt von Sonja Hölzl, Netzwerk Forschung für die Praxis.
Im Projekt LifeGate wurde eine interaktive Karte der 2,6 Millionen bekannten Arten der Welt erarbeitet. Je stärker man „hineinzoomt“, desto tiefer dringt man in der Taxonomie vor – bis hin zur einzelnen Art. Achtung – Suchtpotenzial! Bevor man den Überblick verliert, hilft ein Rechtsklick, der mit einem Blick auf das klassische Kladogramm verrät, wo man ist. Einfach mal ausprobieren und mit der Artenvielfalt der Welt spielen.
Mehr: LifeGate 2022
Hauskatzen erbeuten viele Wildtiere wie Vögel, Reptilien und Co. Wie man dies verhindern kann, hat eine Schweizer Studie untersucht. Dort, wo sowohl Mensch als auch Katze die Maßnahmen annahmen, reduzierten eine bunte Halskrause und ein Glöckchen die Anzahl erbeuteter Tiere. Schon die Halskrause verringerte die Mortalität bei Vögeln (37 %) und Reptilien (42 %) sowie Insekten (19 %) deutlich. Jedoch wurden nur in Kombination mit dem Glöckchen auch weniger Säugetiere erbeutet. Bei Vögeln, Reptilien und Insekten erhöhte aber auch hier das Glöckchen den Effekt.
Mehr: Projekt Katzenspur und Frontiers-Artikel
Aus Daten von über 54.000 Arten und 26.000 Untersuchungsorten haben die Forscher:innen des Predicts-Projektes bereits 2016 eine umfassende Datenbank zu Trends der Artenvielfalt seit 1970 entwickelt und veröffentlicht. Unter verschiedenen Landnutzungs- und Klimawandelszenarien wird auch die Artenvielfalt bis 2050 projiziert. Intakt ist die Artenvielfalt in einer Region dann, wenn möglichst viele Arten in möglichst stabilem Bestand dort unter menschlichem Einfluss verbleiben können. Ein solcher Intaktheitsindex kann also als Ergänzung zur Roten Liste dienen.
Mehr: Projektseite
Im virtuellen Bestäuberpark gibt es einiges zu entdecken: Besucher:innen werden von der enthusiastischen Naturschützerin und Wissenschaftlerin Beatrice durch die Welt der Bestäuber im Jahr 2050 geführt und erfahren, warum es so wichtig ist, diese zu schützen. Auf interaktive Weise lernen „Neulinge“ zum Beispiel, welche Blüten Schmetterlinge, Bienen, Motten und Co. bevorzugen. Den Bestäuberpark kann man über Webbrowser und Virtuelle-Realitäts-Applikationen in mehreren Sprachen besuchen.
Mehr: Trailer Pollinator Park und Website Pollinator Park
Im Landschaftsfotoportal sammelt das Senckenberg Naturkundemuseum in Görlitz Landschaftsaufnahmen (Dias, Papierfoto, Digital). Die Sammlung mit über 1.000 Bildern ermöglicht mit ihrer Suchfunktion schon jetzt, einen Eindruck über den Wandel der Landschaft zu bekommen. Noch sind kaum Bilder aus Bayern hochgeladen – vielleicht bald Ihre? Das Museum möchte die Erkenntnisse aus der Foto-Dokumentation für die Biodiversitätsforschung nutzen.
Mehr: Landschaftsportal
Zum Download der Fundgrube Naturschutz 45/1
ANLiegen Natur 45/1 (2023): 2 Seiten als Volltext herunterladen (pdf barrierefrei 0,6 MB).