Fundgrube Naturschutz 45/2
Ob für das Netzwerk Forschung für die Praxis, neue Artikel oder Projekte – dafür recherchieren wir an der ANL viel im Internet. Und was wir dabei sonst noch so alles finden, möchten wir gerne mit Ihnen teilen!
Die Fundgrube wird zusammengestellt von Sonja Hölzl, Netzwerk Forschung für die Praxis.
Ein Trumpfkartenspiel für Ökolog:innen bringt Uni-Absolvent:innen die Bandbreite an beruflichen Möglichkeiten näher. Dazu greift das Spiel neun Berufsbilder auf, die in vier Sektoren ausgeübt werden können (Wissenschaft, Öffentliche Verwaltung, Nichtregierungsorganisation, Privatsektor). Passend zu jedem Berufsbild werden auch die nach Sektor notwendigen Fähigkeiten (sieben Kategorien) vorgestellt. Sind Ihre Kommunikationsfähigkeiten Ihre Stärke? Dann wären Sie richtig als Politikberater im öffentlichen Sektor. Sind Sie zusätzlich gut mit Menschen und kreativ – wie wäre es als Projektmanager? Oder sind quantitative Methoden „Ihr Ding“? Dann empfehlen die Karten den Datenanalysten.
Das ist der Wert an Ökosystemleistungen, den ein Stadtbaum mehr pro 100 m Straße in München leisten würde, unter anderem indem er Kohlenstoff speichert. Mit dem Bewertungstool für Stadtgrün, das vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung entwickelt wurde, kann man nun den Rückhalt von Wasser, die Luftreinhaltung, Temperaturregulierung, Kohlenstoffbindung und das Stadtbild für verschiedene Maßnahmen berechnen. Was leisten mehr Grünflächen oder Gründächer? Oder wie viel Tonnen Kohlenstoff würden begrünte Wege speichern? Wie wirkt naturnahe Pflege klimatechnisch? Die Berechnungsgrundlagen liegen für die bayerischen Städte Augsburg, München und Nürnberg vor.
Mehr: Bewertungstool
Wildbienen zählen ab sofort als Fische – zumindest nach der rechtlichen Definition des kalifornischen Gesetzes über gefährdete Arten (California Endangered Species Act, CESA). Denn dort deckt die Auffassung von Fischen mit der Trinity Borstenschnecke auch terrestrische Invertebraten ab, und damit in der Argumentation auch Wildbienen. Dieser Status war seit 2019 umstritten. Mit der Entscheidung gilt nun, dass die vier diskutierten Wildbienen nach CESA geschützt werden könnten (im Listungsprozess). Dann müsste im Rahmen der Umweltprüfung nach California Environmental Quality Act geprüft werden, ob diese Wildbienenarten durch ein Projekt signifikant beeinträchtigt werden (ähnlich den Verbotstatbeständen). In Prüfverfahren nach nationalem Recht beziehungsweise bei nationalen Projekten müssen in den USA seit 2021 ebenfalls einige Wildbienenarten auf diese Weise berücksichtigt werden.
Im Virtuellen Herbarium Deutschland finden sich über eine Million digitalisierter Herbarbelege. Von etwa einem Drittel liegen auch Scans der Originalpräparate vor, für die übrigen Belege liegen die Informationen zu Fundort, Sammlung, Taxon ohne Foto vor. Die 23 bisher erfassten Sammlungen der Daten aus Museen, Botanischen Gärten oder Universitäten werden laufend erweitert und enthalten weltweite, zum Teil georeferenzierte Funde von Blütenpflanzen, Nacktsamern, Farnen, Algen, Moosen und Pilzen/Flechten. Die Belege können in der Karte nach Liste, Galerie oder Datensatz durchstöbert werden.