Fundgrube Naturschutz 47/2
Ob für das Netzwerk Forschung für die Praxis, neue Artikel oder Projekte – dafür recherchieren wir an der ANL viel im Internet. Und was wir dabei sonst noch so alles finden, möchten wir gerne mit Ihnen teilen!
Die Fundgrube wurde zusammengestellt von Sonja Hölzl, Netzwerk Forschung für die Praxis.
Genauso wie bei der Naturschutz- oder Wissenschafts-kommunikation kommt es in der Gebärdensprache darauf an, Themen und Informationen sinnvoll und verständlich zu vermitteln. Damit beschäftigt sich eine Forschendengruppe in Großbritannien, die nicht nur ein Glossar mit 400 Fachbegriffen zu Umweltthemen, darunter auch Artenvielfalt, Ökosysteme, Klimawandel und Nachhaltigkeit aufgebaut haben. Nun waren auch die komplexesten Worte wie CO2-Fußabdruck, CO2-Sequestrierung, Klimaerwärmung oder Kohlenstoffsenke an der Reihe. Letztere wird ausgedrückt durch den Buchstaben C für Kohlenstoff, der in den Unterarm (als Repräsentant für die Erde) sinkt.
Glossar (mit Videos): www.ssc.education.ed.ac.uk/BSL/environmenthome.html
Die zwölf neuen Begriffe: https://theconversation.com/how-we-developed-sign-language-for-ten-of-the-trickiest-climate-change-terms-242254
Das ist zumindest im Escape Room (ein Spiel mit Rätselaufgaben, die in einer bestimmten Zeit gelöst werden müssen, um diesen wieder verlassen zu können) möglich, den die Initiative „supergut“ zur Förderung der Biodiversität in Liechtenstein entwickelt hat. Dabei gilt es, den kapitalistischen und naturzerstörerischen Machenschaften von Dr. Mo No Einhalt zu gebieten. Der Escape Room ist damit ein neuer Zugang, um der Gesellschaft den Artenverlust zu kommunizieren und für den Naturschutz zu sensibilisieren. Das geschieht unter anderem auch in der Reflexionszeit, die dem Spiel nachgeschaltet ist.
Teaser: www.youtube.com/watch?v=OIOsYoN5vIk&t=2s
Webseite der Initiative supergut: www.supergut.li/ www.supergut.li/escaperoom
Oft begegnet Wissenschaft dem Argument, dass man ja schon (fast) alles weiß und „nur“ umsetzen müsse. Nicht zuletzt der ig-Nobelpreis (ig von ignobel: unwürdig) beweist: es gibt noch viel Wissenswertes (oder: Amüsantes) zu erforschen. Sei es über Pflanzen, die die Blattform ihrer Plastik-Topfnachbarn nachahmen (Mimikry; in der Kategorie Botanik, 2024), die Auswirkungen von Verstopfung auf die Fortpflanzung von Skorpionen (in der Kategorie Biologie, 2022), der Nachweis, dass viele Entomologen Angst vor Spinnen haben (Entomologie, 2020) oder die Erkenntnis, dass das Bewegungsmuster von Hühnern dem von Dinosauriern ähnelt, wenn man ihnen einen Schwanz anhaftet (Biologie, 2015).
Ig-Nobelpreis: https://improbable.com/ig/winners/
Modelle sind oft abstrakt und ihre Aussagen schwer greif- oder vorstellbar. Dem entgegnet nun der Storyline-Ansatz des Alfred-Wegener-Instituts: mit diesem kann beschrieben werden, wie bestimmte Ereignisse (zum Beispiel Wetterextreme) in einer Welt ohne den menschlichen Einfluss auf das Klima ausgesehen hätten. Ohne menschengemachten Klimawandel hätte das Sturmtief „Boris“ von September 2024 zirka 9 % weniger Regen gebracht beziehungsweise war durch den Klimawandel eine um 18 % größere Fläche von Regenfällen über 100 mm betroffen.
Artikel: Athanase, M., Sánchez-Benítez, A., Monfort, E. et al. (2024): How climate change intensified storm Boris’ extreme rainfall, revealed by near-real-time storylines. – Commun Earth Environ 5 (676): https://doi.org/10.1038/s43247-024-01847-0.
Webtool: https://climate-storylines.awi.de/