Haselmaus-Untersuchungen mit selbstgebauten Niströhren – Ergebnisse zu bevorzugten Vegetationsstrukturen
Raja Wipfler, Christian Strätz und Elisabeth Obermaier
Haselmaus-Untersuchungen mit selbstgebauten Niströhren – Ergebnisse zu bevorzugten Vegetationsstrukturen
Für den Nachweis der europaweit streng geschützten Haselmaus M. avellanarius werden häufig Niströhren verwendet. In einer Studie in Oberfranken wurde 2019 ein neuer selbstgebauter Niströhrentyp getestet und untersucht, welche Habitat- und Vegetationsstrukturen eine Besiedlung begünstigen. Mehr als dreißig Prozent der im Untersuchungsgebiet ausgebrachten Niströhren wurden durch Haselmäuse besetzt – ein deutlich höherer Prozentsatz als mit herkömmlichen Nesttubes. Haselmäuse legen in den selbstgebauten Niströhren sehr häufig Nester an, was zum einen ihren Nachweis erleichtert und zum anderen eine potenziell nötige Umsiedlung ermöglicht. Als wichtige Habitatparameter zum effizienten Nachweis der Haselmäuse erwies sich in der Studie, neben vorhandenen Gehölzstrukturen (Hecken), vor allem eine hohe Deckung von Nahrungspflanzen in unmittelbarer Nähe der Nester. Überraschend und neu waren regelmäßige Nachweise im Schilfröhricht.
Summary
Dormice studies with self-made nest tubes – results on preferred vegetation structures
Nest tubes are a widely used tool for the detection of the European-wide strictly protected dormouse M. avellanarius. In a study in Upper Franconia in 2019, a new type of self-made nest tubes was tested. We examined which habitat and vegetation structures had a positive impact on nest-site selection. More than thirty percent of the nest tubes used in the study area were occupied by dormice, a significantly higher percentage than comparable studies obtained with conventional nest tubes. Dormice very often build nests in the self-made nest tubes, which on the one hand facilitates their detection and on the other hand enables a potentially necessary resettlement. In the study, important habitat parameters for the efficient detection of the dormice proved to be, besides existing wood structures (hedges), especially a high cover of food plants such as blackberries and woods such as birches and willows in the immediate vicinity of the nests. Surprising and new were regular findings in reed beds.
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ANLiegen Natur 42/2 (2020): 6 Seiten als Volltext herunterladen (pdf barrierefrei 2,5 MB).