Hier finden Sie aktuelle Ergebnisse, Publikationen und Ereignisse aus Wissenschaft und Naturschutz. Die hier vorveröffentlichten Kurznachrichten werden zweimal jährlich in der Zeitschrift ANLiegen Natur zusammenfassend publiziert.

Das Aktionsprogramm Insektenschutz soll dazu beitragen, den Rückgang der Insekten und der Artenvielfalt zu bremsen und umzukehren – die genannten Maßnahmen sind allerdings teilweise noch inhaltlich zu konkretisieren (Titelbild).
(Paul-Bastian Nagel) Das Bundeskabinett hat am 4. September 2019 das „Aktionsprogramm Insektenschutz“ verabschiedet. Das Programm zielt unter anderem auf einen reduzierten Pflanzenschutzmitteleinsatz, mehr öffentliche Mittel zum Schutz der Insekten und Maßnahmen zur Aufwertung von Insektenlebensräumen. Darüber hinaus ist es Grundlage für geplante gesetzliche Änderungen im Naturschutzrecht und anderen Fachgesetzen auf Bundesebene.
Das Aktionsprogramm spricht neun Handlungsfelder an und benennt 46 zum Teil auch konkrete Maßnahmen – etwa die jährlich 100 Millionen Euro Fördermittel, die zusätzlich bereitgestellt werden sollen, um Insekten und ihre Lebensräume zu schützen und wiederherzustellen. In anderen Bereichen wird deutlich, dass eine Konkretisierung erst noch erfolgen muss, auch in Abstimmung mit den Ländern. Dies betrifft insbesondere die geplanten gesetzlichen Änderungen auf Bundesebene. Diese sollen in einem Insektenschutzgesetz zusammengefasst werden. Es soll verbindliche Vorgaben für Änderungen im Naturschutzrecht, im Pflanzenschutzrecht, im Düngerecht sowie im Wasserrecht machen.
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Veröffentlicht am 10. Oktober 2019
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Flusslandschaft an einem Biberdamm (Foto: Julia Niebler).
(Diana Vaas und Julia Niebler) Ergebnisse der vorliegenden Bachelorarbeit zeigen: Biber können durch ihre Dammbauten Folgen des landwirtschaftlichen Sediment- und Nährstoffeintrags in Gewässer mildern.
Der Biber (Castor fiber) ist eine zentrale Schlüsselart für die Schaffung natürlicher Gewässerstrukturen. In der vorliegenden Bachelorarbeit wurden die Auswirkungen von Biberdämmen auf die Wasserqualität von zehn Biberrevieren an acht verschiedenen Gewässern genauer untersucht: Mithilfe von Wasserproben, Sedimentproben, der Sedimenttiefe, der Wassertemperatur und der Strömungsgeschwindigkeit wurde die Wasserqualität ermittelt und mit der umgebenden Landnutzung und den Niederschlagsmengen verglichen, um die tatsächlich vorhandene Grundbelastung festzustellen.
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Veröffentlicht am 09. Oktober 2019
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Titelbild des Buches „Spechte & Co. – Sympathische Hüter heimischer Wälder“.
(Wolfram Adelmann) Spechte sind zentrale Schlüsselarten im Ökosystem Wald – ohne ihre Höhlen sähe es für manche Arten recht düster aus in unseren Wäldern. Allein dem Lebensraum Baumhöhle ist ein eigenes lohnenswertes Kapitel gewidmet. In der modernisierten Neuauflage von „Spechte & Co.“ – das „Co.“ ist übrigens der Wendehals – beschreiben der Zoologe Prof. Volker Zahner und der erfahrene Forstpraktiker Norbert Wimmer diese sympathische Vogelgruppe. Neben einer breiten Einführung über die Besonderheiten der Spechte, ihre Lebensweise und ihre wichtige ökologische Rolle, werden alle heimischen Spechtarten im Portrait detailliert vorgestellt.
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Veröffentlicht am 09. Oktober 2019
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Nicht mehr bewirtschaftete Karpfenweiher weisen häufig eine ausgeprägte Unterwasservegetation auf und sind immer für floristische Überraschungen gut (Foto: Johannes Marabini)!
Thomas Franke und Johannes Marabini
Biodiversität in Karpfenteichen fördern: vier erfolgreiche Beispiele im fränkischen Aischgrund
Verschollene Arten wiederbeleben und die biologische Vielfalt fördern – das waren die Ziele für vier Karpfenteiche im fränkischen Aischgrund. In allen vier Fällen waren die Maßnahmen sehr erfolgreich. Bei der Wiederherstellung eines seit etwa 50 Jahren zugewachsenen alten Teiches kam ein ungeahntes Artenspektrum aus seltenen Laichkrautarten und Armleuchteralgen zum Vorschein. Dies ist ein wichtiger Hinweis, dass Diasporen von Armleuchteralgen und Laichkrautarten unter günstigen Bedingungen (Bodennässe, ungestörte Verlandungsvegetation) auch noch nach 50 Jahren keimfähig sind. Zentral für einen dauerhaften Erfolg sind gute standörtliche Kenntnisse, etwa der aktuellen Nutzungsform oder der Nährstoffbelastung des zufließenden Wassers.
Summary
Increasing biodiversity in carp ponds: four successful examples in the Franconian Aischgrund
Reviving lost species and promoting biological diversity – these were the goals for four carp ponds in the Franconian Aischgrund. In all four cases the measures were very successful. The restoration of an old pond that had been overgrown for about 50 years revealed an undreamt spectrum of rare spawning weed species and stoneworts. Among other things also the spawning herb Potamogeton x sparganifolius, which has been lost in Bavaria for over one hundred years. This is an important indication that diasporas of stoneworts and spawning herb species are germinable under favourable conditions (soil wetness, undisturbed sedimentation vegetation) even after 50 years.
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Veröffentlicht am 01. Oktober 2019
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Renaturiertes Gewässer im Isarmündungsgebiet (Foto: Katharina Stöckl).
(Katharina Stöckl) Seit der Einführung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) im Jahr 2000 werden immer mehr Gewässer (-abschnitte) renaturiert. Doch wie wirkt sich das auf die Organismen im Gewässer und in der Aue aus? Wer profitiert wann von welchen Maßnahmen? Diesen Fragen widmeten sich nachfolgende Studien.
PILOTTO et al. (2018) werteten die Effekte von insgesamt 43 hydromorphologischen Renaturierungsprojekten in Deutschland auf drei aquatische Gruppen (Fische, Kleinlebewesen (Makroinvertebraten) und Wasserpflanzen (Makrophyten) sowie zwei terrestrische Gruppen (Laufkäfer und Auenvegetation) aus. In jedem Projekt wurde eine Kombination aus verschiedenen Maßnahmen umgesetzt: Am häufigsten wurden Uferbefestigungen entfernt (in 93 % der Projekte), die Flächen in der Aue extensiviert (76 %) oder der Flusslauf neu gestaltet (72 %).
Uferbewohner reagieren schnell auf neue dynamische Uferzonen
In allen untersuchten Gruppen nahm die Anzahl der Arten nach den Renaturierungen um 10–164 % zu. Vielfältiger wurden auch die Merkmalsausprägungen der Arten hinsichtlich der Lebensraumansprüche, Verbreitungsmodi, Größe, Form, Lebenszyklen und Ernährungstypen. Am stärksten reagierten die uferbewohnenden Organismengruppen: Sowohl die Laufkäfer als auch die Pflanzen der Ufervegetation profitierten insbesondere von den neuen dynamischen Uferzonen (offene Sand- und Kiesbänke) und der Wiederanbindung der Gewässer an die Aue. Als Pionierbesiedler reagierten sie darüber hinaus sehr viel schneller auf die verbesserten Habitatbedingungen als die Fische, Makroinvertebraten und die Makrophyten.
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Veröffentlicht am 25. September 2019
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Titelbild des Buches „Schutz von Arten vor Glas und Licht“.
(Paul-Bastian Nagel) Mit dem Buch adressieren die Autoren zwei wichtige Themen, die in der Naturschutzpraxis nur bedingt steuerbar sind, dennoch viele Fachleute beschäftigen. Vor dem Hintergrund zunehmender Glasfassaden an Gebäuden und hell erleuchteten Siedlungsräumen, werden die Auswirkungen auf Vögel, Insekten und Fledermäuse mehr und mehr – auch populationsökologisch – relevant. Doch was sind die rechtlichen Rahmenbedingungen und Handlungsmöglichkeiten? Wie kann bei der Planung, wie im Bestand auf möglichst verträgliche Alternativen Einfluss genommen werden?
Benedikt Huggins und Sabine Schlacke von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster benennen auf über 250 Seiten je nach Rechtsnorm (Eingriffsregelung, Habitatschutz oder Artenschutz) und für unterschiedliche Genehmigungs- und Planungsverfahren die konkreten Anknüpfungspunkte, um dem Schutz der Arten so weit wie möglich Rechnung zu tragen. Den Ausführungen können auch Nicht-Juristen gut folgen, insbesondere aufgrund der sehr guten Zusammenfassungen zu jedem einzelnen Kapitel. Erfreulich ist dabei auch, dass der aktuelle Kenntnisstand zu wirksamen Vermeidungsmaßnahmen treffend wiedergegeben wird.
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Veröffentlicht am 25. September 2019
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Eine Blühfläche im Wald (Foto: Bayerische Staatsforsten).
Markus Kölbel
Der Wald blüht auf – das Sonderprogramm für besondere Naturschutzleistungen im Staatswald
Der Bayerische Landtag hat 2018 erstmals zweckgebundene Mittel für zusätzliche besondere Naturschutzleistungen im Staatswald bereitgestellt. Das Sonderprogramm „Der Wald blüht auf“ umfasst vier Schwerpunkte und wurde in enger Abstimmung mit der Bayerischen Forstverwaltung abgewickelt. Es wurden auf einer Gesamtfläche von 253 ha in 336 Forstrevieren 968 Maßnahmen umgesetzt. Weiterhin wurden rund 2.550 Hochstümpfe geschnitten, um zusätzliche Strukturen für die Artenvielfalt im bewirtschafteten Wald zu schaffen.
Summary
The forest is blooming – the special program for nature conservation services in the Bavarian state forest
For the first time in 2018, the Bavarian State Parliament provided assigned funds for additional special nature conservation services in the state forest. The special program „The forest blossoms“ covers four main topics and was carried out in close cooperation with the Bavarian Forestry Administration. In a total area of 253 hectares, 968 actions were implemented in 336 forest districts. Furthermore, about 2,550 high-cut tree stumps were created to generate additional structures for biodiversity in the managed forest.
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Veröffentlicht am 18. September 2019
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Jährlich sterben viele Millionen Insekten an Straßen. Die Auswirkungen indirekter Ursachen wie Luft-Verschmutzung sind kaum zu erfassen. Offensichtlicher sind die Auswirkungen, wenn die Tiere überfahren werden oder mit Fahrzeugen kollidieren (Foto: Wolfram Adelmann/ANL).
Bernhard Hoiß
Roadkill von Insekten
Aktuell kommen immer mehr Ratgeber zur insektenfreundlichen Gestaltung von Straßenbegleitgrün auf den Markt. Umso wichtiger ist es zu verstehen, unter welchen Umständen sich Straßen und ihre Begleitstrukturen positiv auf Insekten auswirken und wann die Straße zur Falle wird. Einige aktuelle Studien geben dazu Hinweise. Insgesamt ist das Feld jedoch sehr wenig erforscht.
Summary
Roadkill of insects
Currently more and more guidebooks are coming to the market for the insect-friendly design of roadside green. It is all the more important to understand the circumstances under which roads and their accompanying structures have a positive effect on insects and when the road becomes a trap. Some recent studies give hints. Overall, the field is very little explored.
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Veröffentlicht am 10. September 2019
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Titelbild des Buches „Haufenweise Lebensäume“.
(Eva-Maria Hoiß) Sigrid Tinz entführt uns in den LEBEN!sraum Garten, in dem man sich deswegen wohl fühlt, weil er voller Lebendigkeit steckt. Dabei macht sie uns Mut, sich von der Vorstellung vom sauberen, aufgeräumten Garten zu lösen.
Angesprochen wird eine breite Leserschaft, indem sie leicht umsetzbare, praktische Anleitungen für die Haufenbauweise gibt und dabei Zusammenhänge in der Natur verdeutlicht. So können sich Gartenbesitzer Anregungen für eine unkonventionelle, naturnahe Gartengestaltung holen, aber auch in Kindergärten, Schulen und in der Umweltbildung lassen sich die beschriebenen Anleitungen gut umsetzen.
Bei den besiedelnden Tierarten beschränkt sie sich auf einige wenige und weckt durch ihre Schilderungen das Interesse am jeweiligen Tier und dessen Wichtigkeit im Kreislauf der Natur.
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Veröffentlicht am 03. September 2019
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Titelbild des Buches „Tiere pflanzen“.
(Susanne Reichhart) Der auf das Erste unsinnig erscheinende Titel: „Tiere pflanzen“, löst ein fragendes Stirnrunzeln aus. Man kann doch keine Tiere pflanzen!? Oder doch? Der Titel weckt unmittelbar das Interesse des Lesers, mehr über die Partnerschaften zwischen Pflanzen und Tieren zu erfahren. Die Autorin Ulrike Aufderheide ist Biologin und versucht in ihrem Buch ein naturnahes Gärtnern, das den Artenschutz im Fokus hat, für jeden zugänglich zu machen. In einer allgemeinen Einführung gibt sie einen guten Überblick über das Gärtnern mit der Natur. Sie erklärt anhand des Schlüssel-Schloss-Prinzips, warum es Sinn macht, mit heimischen, regionalen Wildpflanzen zu arbeiten und welche Tiere wir dann in unserem Garten erwarten und beobachten können. Wer den Insektenmagnet Wasserdost (Eupatorium cannabinum) im Garten pflanzt, wird mit ein wenig Glück Kaisermantel (Argynnis paphia) und Spanische Flagge (Euplagia quadripunctaria) beobachten können, wer Wilde Karde (Dipsacus fullonum) pflanzt, darf Stieglitze erwarten.
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Veröffentlicht am 03. September 2019
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