[Praxistipp] Geduld lohnt sich! Anlage von Wildblumenwiesen im Salzburger Flachgau
(Matthias Greisberger) Im Frühjahr 2018 startete im Salzburger Flachgau ein Pilotprojekt zur Anlage von Wildblumenwiesen. Das Ziel ist die freiwillige Anlage von extensiv bewirtschafteten Wiesen in Grünlandgunstlagen mit hoher Biodiversität und attraktiver Blühwirkung in möglichst kurzer Zeit durch die Einsaat heimischer Pflanzenarten. Darüber hinaus soll sich unter Einhaltung von Bewirtschaftungsempfehlungen eine angepasste extensive Bewirtschaftung durchsetzen und aus eigener Überzeugung der Bäuerinnen und Bauern dauerhaft weitergeführt werden. Für die Anlage einer Wildblumenwiese wurde zertifiziertes und heimisches Saatgut aus Österreich mit 48 heimischen Arten der Firma Kärntner Saatbau verwendet.
Die Flächen wurden dabei von den Bäuerinnen und Bauern frei gewählt und vor der Neuanlage nicht ausgehagert. Neben der Beobachtung der Bestandsentwicklung nach der Aussaat zur Abschätzung der Notwendigkeit eines Schröpfschnittes muss der Bestand abblühen können. Eine Beschränkung auf zwei bis maximal drei Nutzungen fördert die nachhaltige Etablierung der eingesäten Arten. Flüssige Wirtschaftsdünger sollten auf den Flächen nicht zum Einsatz kommen. Eine mäßige Mistdüngung im Herbst ist möglich. Generell ist eine dauerhafte Beweidung nicht zielführend, jedoch ist davon auszugehen, dass eine lockere Herbstweide mit einem geringen Viehbesatz zur Bestandslenkung den eingesäten Pflanzen nicht schadet.