Übergabe des Neun-Punkte-Plans von Prof. Dr. Lars Krogmann (Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart) an Bundesumweltministerin Svenja Schulze (Mitte) und die Parlamentarische Staatsekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter (Foto: Corinna Schmid/Universität Hohenheim).
(Katharina Heuberger) Insekten sind die artenreichste Tiergruppe auf der Erde. Für die Funktion von Ökosystemen sind sie unerlässlich. Doch trotz ihrer grundlegenden ökologischen Bedeutung sind mittlerweile viele Insektengruppen in Mitteleuropa so massiv bedroht, dass man von einem regelrechten Artenkollaps sprechen kann. Auf dem ersten internationalen Insektenschutzsymposium am Naturkundemuseum Stuttgart am 19.10.2018 wurden die Gründe für diese Entwicklung auf Basis neuester Forschungsergebnisse diskutiert. Ziel der Tagung, auf der sich Wissenschaftler aus ganz Europa mit Praktikern aus Politik, Wirtschaft und Naturschutz trafen, war es, Lösungsvorschläge und Handlungsanweisungen für die Politik zu erarbeiten.
Zur Konkretisierung und Stützung des kürzlich veröffentlichten „Aktionsprogramms Insektenschutz“ von Bundesumweltministerin Svenja Schulze präsentierten die Wissenschaftler einen Neun-Punkte-Plan.
„Es ist höchste Zeit, die Spielregeln in unserem System zu ändern. Das Insektensterben zeichnet sich bereits seit Jahrzehnten ab und wird dramatische ökonomische und ökologische Folgen haben“, warnt Prof. Dr. Lars Krogmann, Leiter des Fachgebiets Systematische Entomologie an der Universität Hohenheim, der das Symposium in Stuttgart organisierte. „Von der Politik wird oft angeführt, dass wir erst noch mehr Daten sammeln müssen. Wir haben aber schon genügend Daten und müssen jetzt konkrete Maßnahmen ergreifen, die sofort im Freiland wirksam werden. Diese haben wir im Neun-Punkte-Plan zusammengefasst“, erläutert Krogmann weiter die Perspektive der Wissenschaft.
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