Hier finden Sie aktuelle Ergebnisse, Publikationen und Ereignisse aus Wissenschaft und Naturschutz. Die hier vorveröffentlichten Kurznachrichten werden zweimal jährlich in der Zeitschrift ANLiegen Natur zusammenfassend publiziert.
Untersuchungsfläche der „Biodiversitäts-Exploratorien“ auf einem Trockenrasen mit Klimastation und kleinen Quadraten, auf denen Biomasse als Indikator für die Produktivität geerntet wurde (Foto: Steffen Boch).
(Steffen Boch) Je mehr Arten aus unterschiedlichen trophischen Ebenen der Nahrungskette ein Ökosystem beherbergt, desto besser ist dies für den Menschen, der von den vielfältigen, kostenlos erbrachten Dienstleistungen der Natur profitiert. Aber nicht nur die häufigen Arten, sondern speziell die seltenen, leisten einen groβen Beitrag zum Erhalt von Ökosystemfunktionen und sichern dadurch die vielfältigen Dienstleistungen. Das ist das Ergebnis zweier Studien von über 300 Wissenschaftlern, die zusammen in den „Biodiversitäts-Exploratorien“ forschen. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, artenreiche Ökosysteme und seltene Arten zum Wohl des Menschen zu erhalten und zu fördern.
Bisher wurden die Auswirkungen einer schwindenden Artenvielfalt auf Ökosystemleistungen nur beispielhaft an einzelnen Gliedern der Nahrungskette – zum Beispiel an Pflanzen – untersucht. Offen blieb auch, ob die Artenzahl selbst oder eher die Eigenschaften der am jeweiligen Standort besonders häufigen Arten für den Erhalt der Ökosystemdienstleistungen verantwortlich sind. Obwohl unterirdisch lebende Organismengruppen, wie Bodenbakterien und Mykorrhiza, eine Schlüsselfunktion für Nährstoffkreisläufe und das Pflanzenwachstum besitzen, ist ihr Beitrag zum Erhalt von Ökosystemdienstleistungen weitgehend unbekannt. Ebenso unbeantwortet blieb bislang die Frage, wie die Landnutzungsintensität die Beziehungen zwischen der Diversität von seltenen und häufigen, oberirdisch und unterirdisch lebenden Organismen und den Ökosystemfunktionen und -dienstleistungen beeinflusst.
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Veröffentlicht am 31. Januar 2017
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Der Hausrotschwanz zählt zu den Halbhöhlenbrütern. Im Siedlungsbereich nutzt er Hohlräume, Spalten und Nischen unter Traufen sowie in Fassaden als Nistmöglichkeiten (Foto: Herwig Winter/Piclease).
(Bernhard Hoiß) Siedlungen können einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und der Vielfalt von Arten leisten. Es gibt allerdings, gerade auch durch die energetische Sanierung vieler Gebäude, einen großen Handlungsbedarf.
Ein Positionspapier des Bundesamtes für Naturschutz (BfN 2016) liefert einen aktuellen Überblick zu energetischen Sanierungen und optimierten Neubauten unter Berücksichtigung des Artenschutzes an Gebäuden. Im Vordergrund stehen die Handlungsfelder zum Schutz gebäudebewohnender Arten, in denen der Bund aktiv werden kann. Das Papier bietet außerdem viele Hinweise auf einschlägige Literatur zum Thema (rechtliche Informationen, architektonische Lösungen, Hintergründe zur Betroffenheit von Arten, Best Practice-Beispiele und vieles mehr).
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Veröffentlicht am 25. Januar 2017
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Durch intensive Tierhaltung fallen in Deutschland große Mengen Gülle an, die als Dünger auf die Felder ausgebracht werden und von dort in das Grundwasser gelangen (Foto: Stefan Ott/Piclease).
(Leonie Freilinger) Bereits im Oktober 2016 hat die Europäische Kommission eine Klage gegen Deutschland wegen Missachtung der EG-Nitratrichtlinie eingereicht (Richtlinie 91/676/EWG). Nun wurde der aktuelle Nitratbericht 2016 der Bundesregierung veröffentlicht und stellt eine weiterhin hohe Belastung der Gewässer mit Düngemitteln fest. Die Berichte werden im Turnus von vier Jahren erstellt und der Kommission vorgelegt. Auch im aktuellen Beobachtungszeitraum 2012 bis 2014 ist keine Besserung in Hinblick auf Nitratbelastung, insbesondere der Grundwasser, eingetreten.
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Veröffentlicht am 18. Januar 2017
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Titelseite des Artikels über Mischwälder.
Monika Offenberger
Europas Wälder: Mehr Baumarten bringen mehr Nutzen
Artenreichtum im Wald ist von essenzieller Bedeutung für die Natur und den Menschen. Denn Mischwälder erfüllen mehr und vielfältigere Ökosystemleistungen als Bestände aus einer oder wenigen Baumarten. Dies ergab ein Vergleich von mehr als 200 Waldparzellen in sechs europäischen Ländern mit kaltgemäßigtem bis mediterranem Klima.
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Veröffentlicht am 17. Januar 2017
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Bildschirmdruck von iFlora, einer Bestimmungs-App für Smartphones.
(Bernhard Hoiß) iFlora ist eine Bestimmungs-App für Smartphones. Sie ist die erste ihrer Art, welche den Anspruch hat, die Flora Deutschlands abzudecken. Der Vorteil von Bestimmungs-Apps liegt darin, dass sie spontane Bestimmungen ermöglichen, ohne dass dicke Bücher mitgeschleppt werden müssen. Durch kontinuierliche Updates bleiben die Inhalte immer auf dem neuesten Stand. Durch die interaktive Bedienung können beliebige Bestimmungsmerkmale kombiniert werden, um schnell zum Ziel zu kommen. Der Benutzer kann anders als in den sonst üblichen gegabelten (dichotomen) Schlüsseln die Reihenfolge der Merkmale selbst auswählen, anhand derer er sein Studienobjekt bestimmen will.
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Veröffentlicht am 11. Januar 2017
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Titelseite des Artikels über Green Care.
Celina Stanley
Green Care – Wie eine intakte Natur den Menschen heilen kann
Green Care ist ein zukunftsträchtiges Feld, dem in den letzten Jahren von Seiten der Wissenschaft immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Durch die vielseitigen Themen, die sich hinter dem Sammelbegriff verbergen, lässt sich eine große Bandbreite an Zielgruppen erreichen. Jedoch wird das Potential, das in Green Care steckt, bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Green Care bietet durch das Verknüpfen von Natur mit der eigenen Gesundheit eine interessante Möglichkeit, viele Menschen für die Natur und ihren Schutz zu sensibilisieren.
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Veröffentlicht am 03. Januar 2017
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Titelbild des Buches „Tomte Tummetott“.
Kinder erleben und entdecken Natur ganz individuell. Sie sind begeistert von Tieren und Pflanzen und scheuen auch das schlechteste Wetter nicht. Doch wenn in der kalten Jahreszeit die Natur eine Pause macht und es draußen weniger zu entdecken gibt, dann steht das Geschichten erzählen hoch im Kurs. Denn dann ist es umso gemütlicher Zuhause. Jeder von uns kennt ein oder zwei Kinderbücher, die besonders in Erinnerung geblieben sind und vielleicht auch die Einstellung zur Natur mit geprägt haben.
Neben Klassikern wie Freunde, Ratzenspatz oder der Wunschpunsch gibt es viele weitere tolle Bilderbücher und Geschichten, in denen Elemente aus der Natur eine zentrale Rolle spielen. Viele dieser Bücher sprechen uns direkt an. Denn als Kinder wissen wir noch ganz intuitiv: Unsere Natur, die Vielfalt ist etwas ganz Besonderes.
Mit diesen Kinderbuch-Empfehlungen möchten wir uns bei Ihnen für Ihr Interesse an ANLiegen Natur und Ihre Unterstützung bedanken. Vielleicht finden Sie noch die eine oder andere Geschenkidee zu Weihnachten oder Anregungen, um Gutscheine einzusetzen und gemeinsam mit Ihren Kindern oder Enkeln eines der vorgestellten Bücher zu entdecken. Natürlich freuen wir uns sehr über Ihre ganz persönlichen Buchempfehlungen in unserem Blog.
Im Namen der Kolleginnen und Kollegen wünschen wir Ihnen ein schönes Fest und ein gutes Jahr 2017.
Das Redaktionsteam
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Veröffentlicht am 21. Dezember 2016
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Umsiedlungsmaßnahmen zum Schutz von besonders geschützten Arten wie der Gelbbauchunke (Bombina variegata) könnten nach dem vorliegenden Referentenentwurf zur Novelle des BNatSchG künftig auch ohne Ausnahmen durchgeführt werden (Foto: Stefan Kostyra/Piclease).
(PBN, Stand 06.03.2017) Aktuell sind drei Gesetzes- beziehungsweise Verordnungsnovellen geplant, die für die Naturschutzarbeit besonders relevant sind. Mit der Novelle des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) soll das besondere Artenschutzrecht an die ständige Rechtsprechung angepasst werden. Im Baugesetzbuch (BauGB) soll das beschleunigte Verfahren für Wohngebiete unter einem Hektar eingeführt werden und mit der neuen Verordnung zur guten fachlichen Praxis beim Düngen (DüV) sollen nach einem eingeleiteten Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland die Anforderungen der EU-Nitratrichtlinie (91/676/EWG) umgesetzt werden.
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Veröffentlicht am 20. Dezember 2016
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Die Busch-Nelke (Dianthus seguieri) mit ihren leuchtend roten Blüten findet an Bahndämmen die von ihr bevorzugten mageren Standorte (Foto: Gabriela Schneider).
(MO) Mit einer neuen Roadmap will sich der Bund stärker für den Naturschutz engagieren. Die „Strategie der Bundesregierung zur vorbildlichen Berücksichtigung von Biodiversitätsbelangen auf allen Flächen des Bundes“ (StrÖff) setzt wichtige Ziele der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt um. Nach ihrer Maßgabe wollen die zuständigen Stellen des Bundes die Artenvielfalt wirkungsvoll schützen, erhalten und fördern. Zu Projekten von nationaler Bedeutung zählen das „Bundesprogramm Wiedervernetzung“ oder das „Bundesprogramm Blaues Band“.
„Dass die öffentliche Hand mehr tun soll, um die Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege zu berücksichtigen, ist nicht nur Gegenstand von Strategien, sondern gesetzliche Verpflichtung“, heißt es in der Einführung des 45 Seiten starken Strategiepapiers. Damit unterstützt die StrÖff die Umsetzung der gesetzlichen Regelung in § 2 Absatz 4 des Bundesnaturschutzgesetzes, welche lautet: „Bei der Bewirtschaftung von Grundflächen im Eigentum oder Besitz der öffentlichen Hand sollen die Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege in besonderer Weise berücksichtigt werden“. Betroffen sind alle Wälder, Liegenschaften, Wasser- und Fernstraßen in Besitz des Bundes sowie das Schienennetz der Deutschen Bahn und die Truppenübungsplätze der Streitkräfte.
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Veröffentlicht am 13. Dezember 2016
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Der vielerorts bereits stark gefährdete Kammmolch (Triturus cristatus) ist mit herkömmlichen Methoden nur mit erheblichem Zeitaufwand aufzuspüren. Mit Hilfe genetischer Methoden lassen sich charakteristische Stücke seiner DNA in Wasserproben – und damit auch das Vorkommen der Tiere in einem Gewässer – deutlich einfacher nachweisen (Foto: Wilhelm Gailberger/piclease).
(MO) Genetische Untersuchungsmethoden sind seit Jahrzehnten in allen Bereichen der Lebenswissenschaften wichtige Helfer in Forschung und Praxis. Wie sehr auch der Naturschutz vom Studium der Genetik schützenswerter Tiere und Pflanzen profitieren kann, zeigt der neu erschienene Sammelband „Naturschutzgenetik – Ein Handbuch für die Praxis“.
Das Buch, herausgegeben von dem Freiburger Wildtierökologen Prof. Dr. Gernot Segelbacher und seinem Züricher Kollegen Prof. Dr. Rolf Holderegger, macht die Potenziale der Naturschutzgenetik auch für Laien verständlich. Die Autoren zeigen auf, wie die Anwendung genetischer Methoden öffentliche Einrichtungen und Behörden bei ihrer Arbeit für den Naturschutz unterstützen kann: „Zum Beispiel kann die Anzahl der in einem Gebiet vorkommenden Individuen einer Tierart aufgrund von Kotproben genetisch bestimmt werden“, schreiben die beiden Herausgeber und weiter: „Es können aber auch genetische Methoden benutzt werden, um ökologische Prozesse zu untersuchen, etwa den Austausch von Individuen zwischen den Flächen eines Biotopverbundes. Zum anderen geht es in der Naturschutzgenetik auch um grundlegende genetische Themen: die negativen Folgen enger Verwandtschaft (Inzucht) in neu angesiedelten Populationen oder das Anpassungsvermögen von Arten an Umweltveränderungen“. Durch genetische Methoden lässt sich auch der Erfolg von Naturschutzmaßnahmen, wie die Anlage von künstlichen Gewässern oder Grünbrücken, überprüfen. Auch die Ausbreitung von invasiven Arten lässt sich mit vertretbarem Aufwand präzise verfolgen. So dokumentiert eine aktuelle Studie der Universität Basel über genetische Analysen die Ausbreitung der Schwarzmeergrundel (Neogobius melanostomus) in den Oberrhein. Ein vergleichbarer Nachweis hätte mit etablierten Abfangmethoden nur mit einem erheblichen Mehraufwand erzielt werden können.
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Veröffentlicht am 07. Dezember 2016
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