Geschickte Beleuchtung setzt Kulturdenkmäler ins rechte Licht ohne Tieren zu schaden
(MO) Um Kirchen, Burgen und Schlösser auch nachts gut aussehen zu lassen, werden sie oft hell angestrahlt – zum Schaden vieler Tierarten. Wie sich die zunehmende Lichtverschmutzung möglichst gering halten lässt, zeigt das Projekt „Life at Night“ am Beispiel Sloweniens. Metallhalogen-Dampflampen (MH-Lampen) mit geringem Blauanteil und individuelle Abdeckvorrichtungen verringern die Anlockung von Nachtinsekten und ermöglichen Fledermäusen ein natürliches Verhalten.
Immer mehr Städte und Gemeinden setzen ihre Sehenswürdigkeiten noch lange nach Sonnenuntergang durch Kunstlicht in Szene. Schätzungen zufolge gehen in den Industrienationen heute bereits 5 bis 20 % der nächtlichen Lichtverschmutzung von der Beleuchtung historischer Bauten aus. Allein in Slowenien sind 1.445 katholische Kirchen als Kulturdenkmäler ausgewiesen – und fast alle werden nachts künstlich erhellt. Häufig sind die Lichtquellen am Boden angebracht und richten ihre Strahlen an der Gebäudefront entlang senkrecht nach oben in den Nachthimmel. Dabei gehen 60 bis 80 % des Lichts ungenutzt an der Fassade vorbei in die Umgebung. Für viele Wildtiere stellt dieser Eingriff – neben dem Verlust von Lebensraum – die größte Bedrohung dar. Vom Licht abgelenkt, hören Nachtfalter auf zu fressen und sich zu paaren, verglühen in der Hitze der Strahlen oder werden zur leichten Beute von Fraßfeinden. Stark beeinträchtigt sind auch Fledermäuse: Einige Arten ändern ihre gewohnten Flugrouten oder -zeiten.